Balve. Corona bedeutet: kein Saalkarneval. Ist vor Weiberfastnacht schon Aschermittwoch? Die Kfd Balve hat andere Wege gefunden zu feiern.

Balve. Karneval fällt nicht aus dieses Jahr, aber er muss anders gefeiert werden. Zweifellos einer der Höhepunkte in Balves fünfter Jahreszeit ist die Sitzung der Kfd. Angelika Schulte, Vorsitzende der Balver Kfd, hat der WP erzählt, was ihr nun ganz besonders fehlt. Und wie das Alternativprogramm aussieht.

Warum Kfd den Stress vermisst

"Wir vermissen diesen Stress": Das ist der erste Satz, der von Angelika Schulte im Gespräch fällt. Die tollen Tage stehen kalendarisch mit Weiberfastnacht als Auftakt unmittelbar bevor, der große Höhepunkt des närrischen Treibens in Reihen der Balver KFD hätte aber schon am vergangenen Freitag, wie gewohnt in der Realschul-Aula, stattfinden sollen. Eigentlich. Und das bedeute, so die KFD-Vorsitzende Schulte, vor allem immer positiven Stress. Den man bei einem gelungenen Verlauf auf und vor der Bühne dafür dann auch doppelt und dreifach genießen könne.

Karneval am Valentinstag

Angelika Schulte erinnert sich an die Karnevalssitzung des vergangenen Jahres, die übrigens am Valentinstag stattfand. "Es war immer toll in den Jahren. Aber letztes Jahr, das war der beste Karneval seit langem." Was auch mit einer kleinen Umstrukturierung des ganzen Ablaufs durch das Team um Elisabeth Ruschepaul zu tun habe, kürzeren Pausen etwa.

Und überhaupt stimme es sie positiv, wie viele junge Leute man in den letzten Jahren neu habe ansprechen und erreichen können. Die Proben für das Bühnenprogramm, für Sketche oder Tanzdarbietungen, beginnen für gewöhnlich rund um den Elften Elften, also mit dem offiziellen Sessionsauftakt und enden mit der Generalprobe einen Tag vor der Sitzung, oft bis tief in die Nacht.

Welche Hoffnung die "Kracherfrauen" haben

Dass die Karnevalszeit in diesem Jahr aber eine ganz andere wird, dass war den Karnevalsladys und überhaupt der ganzen Balver Kfd schon frühzeitig klar, wie Angelika Schulte berichtet. So wurden erste thematische Ideen nicht mehr gezielt weiterverfolgt. Aufgeschoben muss natürlich nicht aufgehoben bedeuten. "Wir hoffen natürlich auf das nächste Jahr."

Die Männer an ihrer Seite

Dieses Mal aber kann das närrische Treiben nur in den eigenen vier Wänden stattfinden. Und kann ja auch ein Schwelgen in Erinnerungen an 2020 einschließen. Pünktlich am vergangenen Freitag, also am eigentlich Tag der "(K)racher(f)rauen (d)rehen auf"-Sitzung verschickte Angelika Schulte ein kurzes Video an viele Mitstreiterinnen mit stimmungsvollen bildlichen Erinnerungen. Diesen besonderen Abend Ende voriger Woche wollte sie sich dann mit ihrem Gatten und einem Gläschen Sekt besonders gemütlich machen. So etwas wie eine Onlinesitzung gab es hier nicht, aber natürlich hält man möglichst intensiv Kontakt untereinander in diesen schwierigen Zeiten.

Angelika Schulte möchte all die Menschen nennen, die den Balver Kfd-Karneval immer zu einer besonderen Veranstaltung machen, auf und vor der Bühne. Egal, wie lange es dann am Freitagabend geht, Samstag früh stehe viele schon wieder parat, die Aula für die folgende Seniorensitzung herzurichten. "Auch die ist uns eine Herzensangelegenheit." Und weiter: "Das stemmt man nämlich nur, wenn alle anpacken." Und das dürfen dann auch gerne die Gatten der Kfd-Damen sein, die beim Drumherum auch ihre Rolle haben.

Tolle Tage und eine heilige Woche

Nur eben in der eigentlich Sitzung nicht. Denn hier gilt das Motto, welches Angelika Schulte schmunzelnd umreißt: "Wir lassen unsere Sorgen und unsere Männer zuhause." Nicht nur aufgrund dieses Termins war die vergangene Woche eine besondere aus Kfd-Sicht, "heilige Woche" nennt sie Angelika Schulte. Hin und wieder bringt es der Kalender mit sich, dass unmittelbar rund um die Kfd-Sitzung auch das Patronatsfest der Kirchengemeinde St. Blasius (3. Februar) sowie einen Tag vorher das Patronatsfest der Kfd an Maria Lichtmess gefeiert werden können. Dann nimmt sich normalerweise nicht nur die Vorsitzende schon mal ein paar Tage Urlaub. Das ausgelassenen Zelebrieren von Humor und guter Laune und die tiefen Glaubenserfahrungen dieser besonderen Tage sind schließlich für die Frauengemeinschaft zwei Seiten der gleichen Medaille. Weiberfastnacht, Rosenmontag und Co., alles schön und gut. Angelika Schulte hat diese Tage auch schon mal in Köln verbracht. "Aber mein eigentlicher Karneval ist natürlich bei der Kfd."

https://www.nrz.de/staedte/balve/kfd-balve-vorverkauf-der-kracherfrauen-war-der-kracher-id216300579.html

https://www.wp.de/staedte/balve/warum-karneval-der-kfd-balve-kult-ist-id216242525.html

https://www.wp.de/staedte/balve/balve-prost-stoesschen-und-helau-beim-damenkarneval-der-kfd-id228440417.html

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