Balve. . Der Karneval der Kfd St. Blasius ist Kult. So viel steht fest. Wer steckt dahinter? Wie entsteht das Programm? Ein Blick hinter die Kulissen.

Eines ist für die Damen klar: „Nach dem Karneval ist vor dem Karneval.“ Die fünfte Jahreszeit ist für die „Kracher Frauen“ der Kfd St. Blasius eine Ganzjahresherausforderung, der sie sich mit Spaß und Leidenschaft stellen. Ein tolles Programm für die tollen Tage: Daran arbeiten nicht weniger als 13 Frauen, allen voran die frühere Kfd-Vorsitzende Elisabeth Ruschepaul. Die Vorbereitungen für das Programm „Kracher Frauen drehen auf“ laufen auf vollen Touren. Ein Ortstermin.

Niemand hat eine Profilneurose

Marienheim, dieser Tage abends. Fast jede Teilnehmerin der jecken Runde im Kfd-Keller kündigt sich mit Scherz, Witz und Gelächter schon im Treppenhaus an. Dreizehn, so scheint es, ist für die Planerinnen des kultigen Balver Saalkarnevals eine Glückszahl. Die muntere Truppe vereint mehrere Generationen. Der Mix funktioniert, weil Elisabeth Ruschepaul moderiert: Jede Frau kommt auf ihre Kosten, kann sich mit Talent und Ideen einbringen. Die Mannschaft ist eingeschworen, seit Jahren schon. Gabriele Richter: „Es gibt bei uns keine Profilneurose.“

Viel Selbstironie

Party wollen die Damen machen, „bis bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“. Viel verraten die Närrinnen nicht. Immerhin: „Sehnsucht ist das große Thema.“ Klar ist, dass ein Bogen von Balve bis Italien gespannt wird. Elisabeth Ruschepaul: „Unser Programm lebt von viel Lokalkolorit. Aber es lebt auch von Überraschungsmomenten.“ Liesi von Croy: „Viele Gags gehen auf unsere Kosten. Wir arbeiten viel mit Selbstironie.“

Der Erfolg gibt der jecken 13 Recht. Die Realschulaula platzt beim Kfd-Karneval seit Jahren sprichwörtlich aus allen Nähten. Zeitweilig schunkelten 300 amüsierwütige Damen im Saal. Das Rauchverbot erwies sich als Segen. Die Zahl der Besucherinnen schrumpfte auf 250. Folge: Der volle Saal fühlte sich nicht mehr so eng an. „Wer jetzt kommt“, weiß Elisabeth Ruschepaul, „der kommt aus Leidenschaft.“

Karneval ist Gesamtkunstwerk

Tatsächlich hat sich die Veranstaltung zu einem Gesamtkunstwerk gemausert. Nicht nur die Veranstalterinnen sind fantasievoll kostümiert – auch ihre Gästinnen sind es. Elisabeth Ruschepaul: „Früher waren die Frauen nur mit Hütchen verkleidet. Der Karneval fand nachmittags statt, bei Kaffee und Kuchen. Abends mussten die Frauen wieder bei ihrer Familie sein.“ Heute ist das anders, wie Liesi von Croy betont: „Alle sind verkleidet. Da kommt schon mal eine Gruppe, die aus 20 Raben besteht, mit Tischtennisbällen als Augen.“ Sonja Ruschepaul ergänzt: „Viele Frauen haben sich im Betrieb für den Tag extra frei genommen.“

Um 17.59 Uhr wird Stress zu Spaß

Das Team indes arbeitet bis zur letzten Minute am Programm. Vjosa Vielhaber und Sara Schieferdecker machen perfekte Masken, Liesi von Croy feilt an der Kulisse, Sonja Ruschepaul sorgt für fetzige Choreographien, Christiane Neuhaus für pfiffige Gesangsnummern.

Für die „Kracher Frauen“ wird um Punkt 17.59 Uhr Stress zu Spaß. „Wir werden schon beim Einzug von der guten Stimmung getragen“, heißt es. Und das sagen die Närrinen ganz ernst.

>> INFO: WO GIBT ES TICKETS?

„Kracher Frauen drehen auf“ heißt es am Freitag, 22. Februar, in der Realschulaula Balve. Einlass ist um 17 Uhr, Beginn der Veranstaltung um 17.59 Uhr.

Tickets für acht Euro gibt’s am Samstag, 26. Januar, im kaiserlichen Postamt der Bäckerei Tillmann von 10 bis 12 Uhr. Mädels unter 25 zahlen fünf Euro.