Hagen. Wohnungen kaufen und mieten: Die Preise zum Wohnen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Ein Blick auf die Zahlen in Hagen.

Wohnen wird teurer. Eigentlich überall. Ein Trend, der auch an Hagen nicht vorbeizieht. Während es oft um den Traum vom Haus geht, zeigt eine Erhebung des Portals Immowelt gleichzeitig: Auch das Mieten wird teurer. Innerhalb eines Jahres ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Hagen immerhin um 6 Prozent auf 6,82 Euro gestiegen. Fairerweise erscheint das mit Blick auf die großen Metropolen wie München (17,60 Euro/qm, +0,9 Prozent) immer noch wie ein Klacks. Laut Immowelt ist sogar nur in sieben Großstädten der Wohnraum günstiger als in der Volmestadt.

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Mit Blick auf die Mietpreiserhebung des Immobilienportals, die sich auf die Daten aus Inseraten bezieht, sind die Mieten in fast allen deutschen Großstädten gestiegen. Dabei ist auch klar, dass es Abweichungen nach oben oder unten gibt – je nach Wohnlage, Ausstattung und Baujahr.

Preise variieren je nach Ausstattung und Lage

In Hagen erhebt der Gutachterausschuss alle vier Jahre einen Mietspiegel für die Stadt. Der letzte stammt aus dem Jahr 2021, ist also nicht mehr aktuell – dennoch lässt sich auch aus diesen Daten eine Verteuerung in den vergangenen Jahren ableiten. So lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis vor 6 Jahren bei Wohnungen aus dem Baujahr 1995 bis 2001 noch zwischen 5,80 und 6,40 Euro – ist mittlerweile aber bei einer Summe zwischen 6,10 und 7,70 Euro angekommen. Selbst bei Wohnungen mit älterem Baujahr (1949-1977) ist diese Veränderung zu beobachten: So gaben die Gutachter 2017 noch an, dass je nach Ausstattung und Lage die Preise für eine Wohnung bei 4,30 bis 5 Euro lagen. 2023 sind es bereits zwischen 5 und 6,40 Euro.

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Etwaige Zu- oder Abschläge ergeben sich unabhängig vom Baujahr beispielsweise durch die Wohnlage (+/- 2 Prozent), durch einen Balkon/Loggia/Terrasse (-5 Prozent bis +6 Prozent bei Gartenmitnutzung), einen Aufzug (-6 bis +6 Prozent) oder grundsätzliche Ausstattung (beispielsweise Bad, Küche).

Geht man von dem Durchschnittswert des Portals aus, dann dürfte eine 3-Zimmer-Wohnung mit etwa 80 Quadratmetern in Hagen rund um die 545 Euro (Kaltmiete) im Monat kosten. Ein Blick in die Portale zeigt, dass das je nach Wohnlage auch durchaus realistisch ist. Modernere Angebote liegen aber eher jenseits der 700-Euro-Marke. Bei frisch renovierten Wohnungen in guter Wohnlage gelangt man sogar schnell über die 1000er-Marke – und da sind noch keine Nebenkosten einberechnet.

Wohneigentum um 45 Prozent teurer

Ähnliche Entwicklungen lassen sich im Übrigen auch beobachten, wenn man auf den Wohnungseigentumsmarkt blickt. Hier ist der Anstieg sogar noch einmal bedeutend drastischer. So lag laut Immowelt-Erhebung 2018 der durchschnittliche Quadratmeterpreis (bei Wohnungen mit ca 75 Quadratmetern im Mehrfamilienhaus) bei 1287 Euro, 2023 sind es bereits 1875 pro Quadratmeter – also ein Anstieg von rund 45 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung würden demnach im Schnitt rund 150.000 Euro fällig.

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Auch hierbei gilt natürlich: Abweichungen nach oben und unten sind möglich, auch ziemlich deutliche. Durchaus lassen sich diverse Inserate finden, bei denen ab 350.000 Euro aufwärts bis hin zu 822.000 Euro (Quadratmeterpreis ab 4.500 Euro) für Wohnungen mit 80 bis 120 Quadratmetern im Neubaustandard oder modernerer Ausstattung fällig werden.

Bei einer offenen Abfrage gaben viele Bürger in NRW an, dass die Mieten und der Wohnungsmangel besonders drückende Probleme seien.
Bei einer offenen Abfrage gaben viele Bürger in NRW an, dass die Mieten und der Wohnungsmangel besonders drückende Probleme seien. © funkegrafik nrw | Anna StaisMarc Büttner

In 57 von 76 untersuchten Großstädten habe sich Wohneigentum seit 2018 um mindestens 30 Prozent verteuert – die Inflationsrate lag im selben Zeitraum bei knapp 19 Prozent, so Immowelt dazu. Eine gute Nachricht aber gebe es dennoch: Die Angebotspreise von Bestandswohnungen seien in den vergangenen zwölf Monaten in 72 von 76 Großstädten wieder etwas gesunken. In der Spitze lag der Rückgang bei 13,6 Prozent.