Menden. Mit dem „Masterplan Wilhelmshöhe 2026“ will die FDP Nägel mit Köpfen machen. Was passieren soll – und warum die Maßnahmen überfällig sind.
Nach monatelangem Hin und Her will die Mendener FDP endlich eine Perspektive für die Wilhelmshöhe. Mit einem „Masterplan Wilhelmshöhe 2026“ fordern die Liberalen nun abseits der Regionale eine umfangreiche Sanierung und Neuausrichtung der städtischen Veranstaltungseinrichtung.
Fraktionen kritisieren Verwaltung
Was sich bereits seit Monaten abzeichnete, war im Dezember 2022 Gewissheit: Menden wird für das Regionale-Projekt „Wilhelmshöhe 4.0“, das die Junge Union ins Rollen brachte, keine Fördermittel erhalten. „Die Hoffnungen, dass wir über Efre noch Fördermittel für die Wilhelmshöhe bekommen, haben sich zerschlagen“, erklärte Thomas Höddinghaus, Projektkoordinator für die Regionale bei der Stadt, zuletzt im ISM-Ausschuss. „Die Wilhelmshöhe gehört uns seit Januar 2022 und ich kann keine Bewegung erkennen“, monierte Klaus Luig (FDP). Mit einem Antrag für einen „Masterplan Wilhelmshöhe 2026“ legt die FDP nun einen Grundstein für neue Planungen rund um Mendens „gute Stube“.
+++ Hintergrund: Warum sich die Regionale-Diskussion in Menden im Kreis dreht +++
„Die FDP beantragt die schnellstmögliche Entwicklung von Alternativkonzepten, die sich nicht mehr nur an den Vorgaben der Regionale oder anderer Förderprogramme orientieren sollten“, heißt es in einem Antrag von FDP-Fraktionschef Stefan Weige. Es sei das Ziel, bis 2026 die „Entwicklung eines inhaltlichen Konzeptes und eines ganzheitlichen Betriebskonzeptes zu realisieren“. Damit sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, um die Wilhelmshöhe spätestens ab 2026 zu betreiben.
Im ISM-Ausschuss kritisierten gleich mehrere Fraktionen zuletzt die schleppende Arbeit am Regionale-Projekt. Dabei benötige die Wilhelmshöhe laut Weige in jeder Hinsicht eine Neuaufstellung. „Dies betrifft sowohl den Umgang mit dem in die Jahre gekommenen Gebäudebestand als auch das Geschäftsmodell für den Betrieb.“ Für die Liberalen seit Monaten ein wichtiger Knackpunkt: die digitale Erfassung und Dokumentation des Zustandes der Wilhelmshöhe. Mithilfe von Hochschulen und Stiftungen könnte ein digitales Modell des Gebäudes entstehen, das etwa das „Facility Management und die Neu- und Umplanung erleichtert“. Im Rahmen der Regionale-Diskussion sind für diesen FDP-Vorschlag bereits städtische Mittel bereitgestellt worden.
Ausbau nach Vorbilder der Rohrmeisterei Schwerte vorstellbar
Knackpunkt für die Wilhelmshöhe ist und bleibt aber – da waren sich die Fraktionen zuletzt einig – ein geeignetes Betreiber- oder Geschäftsmodell. Und dafür müsste man aus Sicht der FDP nicht mal das Rad neu erfinden. „Als interessantes Beispiel kann hier die Bürgerstiftung Schwerte erwähnt werden, die die Rohrmeisterei begleitet und dort ein hervorragendes Konzept mit Kultur und Gastronomie seit Jahren erfolgreich betreibt, das überregional wahrgenommen wird“, stellt Stefan Weige fest. Wie für die Rohrmeisterei müsse man auch für die Wilhelmshöhe eigene Alleinstellungsmerkmale finden und diese entsprechend in Szene setzen. Der Bauausschuss habe dazu bereits auf Antrag der FDP-Fraktion einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst, der bislang nicht konkretisiert wurde. „Tatsächlich fehlt es hier noch an Inhalten“, so Weige weiter.
+++ Kommentar: Ideen alleine reichen nicht für eine neue Wilhelmshöhe +++
Mit den rein baulichen Maßnahmen und einem Betreiberkonzept oder Geschäftsmodell ist es aber keinesfalls getan. Für die FDP gehört das Gelände rund um die Wilhelmshöhe auch zum „Masterplan 2026“. Untersuchungen zu den Themen Schallschutz und Lösungen für die Parkplatzsituation seien existenziell wichtig, „um die Grenzen der Nutzung und der Nutzungsdauer und der Veranstaltungsart und -größe zu identifizieren“.
Im Rahmen des „Masterplans Wilhelmshöhe“ will die FDP zudem Verbindlichkeit schaffen. Statt vagen Updates zu Fördermöglichkeiten sollen „Verantwortlichkeiten, die Umsetzungsschritte und die Zeitplanung abgebildet werden“. Doch damit nicht genug: Die Wilhelmshöhe solle künftig in jeder ISM-Sitzung als ordentlicher Tagesordnungspunkt festgelegt werden, „damit nach mehr als einem Jahr nach Besitzübergang endlich eine Perspektive für ein zukunftsfähiges kulturelles Angebot für alle Generationen entwickelt und umgesetzt wird“.