Hagen-Mitte. Sie erfüllen sich einen edlen Traum. Die Kavaks eröffnen am Freitag in Hagen die Otium Bar. Über feinste Whyskys, Steel-Dart und Arcade-Automaten
Schließungen, Insolvenzen, Risse in der altbekannten und bei vielen lieb gewonnenen Welt der Innenstadt. Es gibt aber auch Geschichten des Aufbruchs und des Neustarts. Die von Ali Kemal Kavak ist so eine. Denn der 27-Jährige eröffnet am Freitag in der Böhmerstraße, in Nachbarschaft zum Ordnungsamt, eine neue Bar. Das „Otium“. In Randlage und nicht mittendrin? „Ganz und gar nicht“, sagt er. Der Standort sei perfekt.
„Die Otium Bar ist der besondere Ort für Genießer mit einer Leidenschaft für exklusive Getränke“, bewirbt sich das neue Etablissement auf seiner Homepage selbst. Und Ali Kemal Kavak verdeutlicht: „Bei uns hat man die große Auswahl an Spirituosen aus aller Welt – vom japanischen Yamazaki 12 Jahre Whisky, über französischen Hennessy X.O. Cognac bis zu Don Julio Anejo Tequila.“ Den Hagener Höhlen-Whysky gibt es auch. (Lesen Sie auch: Retrospektive – Als Hagen mal die heißeste deutsche Kneipen-Stadt war)
Edles Ambiente und Zeitreise
Die edle Welt der Sprituosen, speziell des Whyskys, verbindet Kavak mit des gepflegten Spiels. Poolbillard, Steeldart, sogar einem „Arcade“-Automat. Bestehend aus Bildschirmeinheit, einem Bedienpult mit Joystick und Tasten, einer Münzeinheit sowie einer eingebauten Platine, auf der das Videospiel gespeichert ist. Ein Relikt der 80er-Jahre. Eine nostalgische Zeitreise für Videospiel-Fans. Man kann auch an Steel-Dart-Automaten vor Ort online gegen andere auf der Welt spielen.
Kavak setzt bei der Ausstattung und dem Interieur seiner Bar auf Klasse. Keine American-Diner-Atmosphäre, sondern gehobenes Ambiente. Auch die erwähnten Spielmöglichkeiten sind in solches Design gehüllt. Lange hat Kavak auf diesen Moment hingearbeitet. Er arbeitet eigentlich als Verfahrensmechaniker bei einem großen Hagener Unternehmen, wo er sich sehr wohl fühlt. „Groß geworden bin ich aber in einer Gastronomie-Familie“, sagt Kavak. Sein Vater ist dabei nicht irgendwer, sondern der Betreiber einer der ältesten Shisha-Bars in NRW: gemeint ist das „Rockstanbul“ in der Straße Am Hauptbahnhof in Hagen.
Wie der Vater so der Sohn
Im vergangenen November hatte unsere Zeitung Kavaks Vater, Yasar Kavak, im „Rockstanbul“ besucht. Er ist, auf seinem Level und auf seinem Gebiet, ein „Self-made-man“ der Shisha-Gastronomie. „Ich wollte Unternehmer sein, mit meiner ganz eigenen Idee“, sagte Yasar Kavak damals und dieser Satz bildet in gewisser Weise die Brücke zu seinem eigenen Sohn. Denn genau das will Sohn Ali nun auch versuchen.
Geöffnet sein wird die Otium Bar („Otium“ ist Lateinisch und bedeutet Freizeit) von Sonntag bis Donnerstag von 17 bis 24 Uhr. Freitag und Samstag von 17 bis 2 Uhr. Parkmöglichkeiten bestehen unter anderem auf dem Parkplatz gegenüber dem Ordnungsamt. Die Otium Bar selbst hat die Adresse Böhmerstraße 4. „Für mich ist das keine Randlage. Ich habe mich schon seit der Zeit vor der Pandemie für das Lokal interessiert, weil diese Ecke nicht so überlaufen ist und man gezielt herkommen kann, wenn man möchte“, sagt Ali Kavak. Heute geht es los.