Menden. Die Energieversorgung in Menden ist gesichert, betonten die Stadtwerke. Dennoch wird es für alle deutlich teurer. Das sind die Schätzungen.
Trotz einer derzeit angespannten Lage auf dem Weltmarkt betonen die Mendener Stadtwerke: Die Versorgung ist gesichert. Allerdings macht Geschäftsführer Bernd Reichelt keinen Hehl daraus, dass es teurer werden wird. Kunden sollten sich darauf vorbereiten, dass sich der Gaspreis auf absehbare Zeit verdoppeln wird. In Panik sollte dennoch niemand verfallen. Das sind die Hintergründe.
Alltägliche Alternativen für jeden Mendener
Seit Wochen befassen sich die Stadtwerke Menden in einer internen Arbeitsgruppe mit der aktuellen Lage zu den Energiepreisen. Doch dabei alleine bleibt es nicht. Dass es für Kundinnen und Kunden teurer wird, ist sicher. Von einer Verdopplung des Gaspreises und einem 50-prozentigen Aufschlag beim Strompreis spricht Bernd Reichelt. Allerdings könne man sich schon jetzt vorbereiten – und das ohne gleich seinen monatlichen Abschlag anzupassen, wie Stadtwerke-Sprecher Josef Guthoff sagt. „Energie sparen leicht gemacht“, heißt unter anderem eine Broschüre, in der es Tipps gibt. Von Raum zu Raum arbeiten sich die Experten dabei vor: Egal ob Küche, Bad, Schlaf- oder Wohnzimmer. Es sind Alltagstipps, um das Empfinden für den eigenen Energieverbrauch zu schärfen. Egal ob es um das Ausmustern alter Elektrogeräte, das Runterdrehen der Heizung oder einen Deckel für den Kochtopf zum Erhitzen geht. „Es lohnt sich für den eigenen Geldbeutel“, sagt Josef Guthoff.
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Die Vorschläge machen allerdings auch vor dem Kinderzimmer und Garten keinen Halt. „Binden sie ihre Kinder spielerisch mit ein“, heißt es in der Broschüre. Energiesparen schon von klein auf mit einbauen. Im Garten und auf dem Balkon könne man zudem auf Solarleuchten statt fest installierte Leuchten setzen. Statt elektronischer Heckenschere reicht auch die Muskelkraft mit entsprechendem Gerät am heimischen Grün. Energie als Luxusgut. Doch den Eindruck wolle man nicht vermitteln. „Energie ist kein Luxusgut, aber ein elementarer Teil des Lebens“, unterstreicht Reichelt.
Kundenservice gefragt
Was die aktuelle Energiekrise angeht, stehen den Mendenerinnen und Mendenern allerdings harte Zeiten ins Haus. Das Zeichen, das die Stadtwerke nun setzen wollen ist: „Jeder kann etwas tun“, betont Bernd Reichelt. Im Alleingang werde man das Problem allerdings nicht lösen. Daher seien die Stadtwerke auch mit Versorgern und Netzbetreibern aus der Region in ständigem Kontakt. Bekanntermaßen gibt es an der Ruhr unter anderem ein Gemeinschaftsprojekt mit den Stadtwerken Fröndenberg-Wickede. Tenor der gemeinsamen Runden laut Reichelt: An höheren Preisen kommt niemand vorbei – aber jeder hat es zu einem gewissen Teil in der eigenen Hand.
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„Wir wollen dabei niemanden allein lassen“, sagt Josef Guthoff. Und weil die Informationen zum Energiesparen ebensowenig Luxusgut sein sollen, werden die Broschüren künftig auch bei Schuldnerberatung oder Integrationszentren ausgelegt. Dass das Thema die Menschen beschäftigt, sei auch im Kundenservice spürbar. Fragen zu Abschlägen und Anpassungen im Zuge der Energiekrise gehören dort, so Guthoff, täglich dazu. „Den Abschlag jetzt zu erhöhen, wäre ein bisschen, als würde man sein Geld in ein Sparschwein packen, das bei den Stadtwerken steht“, erklärt Josef Guthoff. Am Ende des Jahres werde das dann einfach wieder zurückgezahlt. „Es ist aber gut, dass dort schon ein gewisses Bewusstsein herrscht.“ Das zeige, so Guthoff, dass sich die Mendener mit der Problematik auseinandersetzen.
Noch gilt für Bestandskunden Preisstabilität. Das liege an den langfristig eingekauften Strom- und Gasmengen aus den vergangenen Monaten. Doch dieser Puffer könnte bald aufgezehrt sein. „Die Zeit von billigem Strom und Gas ist vorbei“, so Bernd Reichelt.