Menden. Im Ukraine-Konflikt wächst die Sorge vor Ausfällen bei der Gasversorgung. Woher kommt das Gas in Menden? Und wie entwickelt sich der Gaspreis?
Gerät wegen des Ukraine-Konflikts und Russland-Sanktionen auch die Gasversorgung für Mendener Haushalte in Gefahr? Die Stadtwerke Menden beruhigen. Durch Mendener Leitungen fließe kein russisches Gas. Und auch beim Gaspreis gibt es weitestgehend Verlässlichkeit.
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„Aktuell haben wir noch das L-Gas in den Leitungen“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Josef Guthoff. Dieses Gas stamme überwiegend aus den Niederlanden. Wie berichtet sind die Vorräte in diesen Bereichen aber erschöpft oder die Förderung ist so aufwändig, dass sie nicht lohnt. Die L-Gas-Netze sind grundsätzlich abgekoppelt vom H-Gas, das aus Russland in große Teile Ostdeutschlands fließt.
System in Menden wird bald auf H-Gas umgestellt
Ab dem kommenden Jahr wird allerdings das Mendener System auf dieses höherwertige H-Gas umgestellt. Aber auch dann werde kein russisches Gas nach Menden fließen, erklärt Josef Guthoff. „Es gibt auch nach der Umstellung technisch keine Abhängigkeit von Russland.“
Aber woher wird das Mendener Gas dann bald stammen? Das H-Gas soll aus Norwegen oder Förderung vor Großbritannien nach Menden fließen. „Es gibt auch Konvertierungsanlagen, in denen LNG aus den USA aufbereitet wird“, sagt Guthoff. Dieses Gas wird dann in riesigen Tankern transportiert. Wie hoch der Anteil letztlich werde, sei dabei vom Marktpreis und der Nachfrage abhängig. Das US-Gas gilt als umstritten, weil es auch mit der Fracking-Methode gefördert wird.
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So verhalten sich die Gaspreise in Menden aktuell
Josef Guthoff schränkt ein, dass der Ankauf des Gases für Mendener Haushalte und Firmen ein aufwändiger Job für die Stadtwerke sei. „Das ist der tägliche Job für die Kollegen aus dem Team Beschaffung.“ Mendener Gaskunden müssten deshalb aber auch nicht befürchten, dass die Gaspreise jetzt wie die Benzinpreise an der Tankstelle plötzlich in die Höhe schnellen. „Die Beschaffung ist langfristig ausgelegt“, sagt Guthoff. Aktuell habe die Russland-Krise deshalb keine Auswirkungen auf den Mendener Preis, der allerdings Ende des vergangenen Jahres gestiegen war.
Unternehmer wie OBO-Chef Ulrich Bettermann (siehe weiterer Bericht) hatten in Sorge um drohende Abschaltungen beim Gas jetzt sogar ihre Produktion umgerüstet. Man wolle zweigleisig fahren und habe sich Flüssiggas aus Katar gesichert, erklärte Bettermann. Durch leichte Veränderung der Düseneinstellung könne man vom Erdgas aus der Leitung auf das Flüssiggas wechseln. In der Produktion seines ungarischen Werkes war Bettermann bereits auf Holzhackschnitzel als Brennstoff umgestiegen.