Menden. Mit einer Satzung will die Stadt Umweltsünder im Naherholungsgebiet künftig zur Kasse bitten. Das steckt dahinter.
Um die Flora und Fauna rund um die Oeseteiche zu schützen, werden Umweltfrevler künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Umweltausschuss hat grünes Licht für eine Satzung in dem Gebiet gegeben – und damit den Weg für Ordnungswidrigkeitsgelder frei gemacht. Das steckt dahinter.
Die im Laufe der Zeit gesammelten Erfahrungen hätten laut Stadt gezeigt, dass „mit der unsachgemäßen Nutzung des Naherholungsgebiets Oeseteiche zahlreiche Beeinträchtigungen in Bezug auf die wertvolle Biotopstruktur, die dortige Tierwelt und das Landschaftsbild einhergehen“. Gemeint sind etwa die Zerstörung der Trampelpfade oder Müll, der achtlos in die Landschaft geworfen wird. Mit einer entsprechenden Satzung für das Gebiet soll die rechtliche Grundlage geschaffen werden, Umweltsünder zur Kasse zu bitten.
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„Die Satzung macht Sinn. Was ist denn vorgefallen?“, will Ingo Günnewicht (SPD) wissen. Probleme in jüngerer Zeit habe es laut Sven Christiansen von der städtischen Umweltabteilung zwar nicht gegeben. Allerdings hätten Reiter mit ihren Pferden die Trampelpfade rund um die beiden Teiche zu Beginn in Mitleidenschaft gezogen. Hier konnte bisher nur der Märkische Kreis mit einer entsprechenden Verfügung Abhilfe schaffen. Mit einer Satzung hätte auch die Stadt selbst wieder mehr Handhabe.
Patrouillen des Ordnungsamtes?
„Dazu hatten wir eine Anfrage, ob auf den Teichen mit Modellbooten gefahren werden könnte. Aber das geht nicht.“ Eine Hinweistafel an den Parkplätzen zu den Oeseteichen gibt es daher bereits. Bisher sind dadurch aber keine ernsthaften Konsequenzen zu erwarten. „Die Satzung bietet die Möglichkeit, auch Bußgelder zu verhängen“, betont Christiansen. Zudem wolle man verhindern, dass rund um die Teiche möglicherweise wilde Partys gefeiert werden könnten. Hotspots seien in diesem Zusammenhang jedoch nicht bekannt. Und auch Patrouillen des Ordnungsamtes seien vorerst nicht vorgesehen.
Baudezernent Frank Wagenbach macht dann auch nochmals deutlich, dass es mit der Satzung um den Schutz des Naherholungsgebietes geht. „Wir können stolz auf unsere Oeseteiche sein“, betont Wagenbach. Eine Entscheidung zur Satzung ist in der Ratssitzung Anfang April geplant.