Menden. Nicht nur die Mendener leiden zum Teil unter der Hitzewelle. Die Gewässer führen deutlich weniger Wasser und Sauerstoff. Das sorgt für Probleme.
Das anhaltend heiße Wetter fordert seinen Tribut – vor allem von den stehenden Gewässern der Hönnestadt. Die Oeseteiche sind fast komplett leer gelaufen. Am Wochenende machten sogar Fotos von toten Karpfen im Hexenteich die Runde in den sozialen Medien.
Seit April kein Zulauf mehr
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„Die Oeseteiche sind ein Problem“, sagt Rainer Lückermann von der Umweltabteilung der Stadt. Wenig Regen und viel Sonne sorgen für stetig sinkende Pegel, weniger Sauerstoff im Wasser und eine starke Algenbildung. Der erste Teich, der seinerzeit nicht gezielt abgedichtet wurde, ist inzwischen fast komplett trocken gelaufen.
Der zweite, abgedichtete Teich, der ans Mendener Industriegebiet angrenzt sei inzwischen mit einem grünen Film bedeckt. Es versickere so gut wie kein Wasser. „Wir haben jetzt seit April keinen nennenswerten Zulauf mehr“, erklärt Lückermann. Das fördere zudem das Algenwachstum. Das Glück: Dort gibt es keinen gewollten Fischbestand, der unter den Bedingungen leide. Vereinzelt können sich durch den Oese-Zulauf zwar Fische dorthin verirren, doch dies sei reiner Zufall.
Algenproblematik reguliert sich
Fische schwimmen munter durch das Stadtgebiet
Die Renaturierungsmaßnahmen im Bereich Battenfeldswiese und an den Oeseteichen bezeichnet die Stadt als erfolgreich.
Wie gut die Maßnahmen schlussendlich wirklich sind, muss eine Befischung der Bereiche zeigen. Somit lasse sich der positive Effekt durch den Abbau der Wehranlagen auf Fische darstellen. „Sie können nun munter durch das Stadtgebiet schwimmen“, sagt Rainer Lückermann.
Eine Befischung ist in diesem Jahr nicht mehr geplant, soll aber im kommenden Jahr im Rahmen eines Monitorings durchgeführt werden.
Es ist das zweite Jahr in Folge, das die Hönnestadt mit einer lang anhaltenden Trockenperiode zu kämpfen hat. „Wir sind da relativ machtlos, wir können ja nicht einfach die Feuerwehr rufen, um die Teiche aufzufüllen“, scherzt Lückermann. Generell beobachte man den Pegel der Oese auf Hemeraner Gebiet. Selbst bei einem Wasserstand von gerade einmal acht Zentimetern fließt frisches Wasser in die Oeseteiche. Inzwischen liegt der Pegel allerdings bei unter fünf Zentimetern und ist viel zu gering..
Zwar habe es am 11. und 20. Juli jeweils kleinere Niederschläge gegeben, doch diese seien nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Was fehlt, wären mehrere Tage anhaltender Regen in einem moderaten Ausmaß. Ein weiteres Problem, dem der Mendener Baubetriebshof (MBB) regelmäßig beikommen muss, ist die Verschmutzung. Immer wieder, sagt Lückermann, müsse Plastikmüll und Co. entlang des Zulaufs herausgefischt werden. Alles zusammen sei für die Ökologie „natürlich besonders schädlich“.
Stehende Gewässer leiden besonders
Die Algenproblematik in den Teichen löse sich erfahrungsgemäß von selbst. Sobald es wieder mehr regnet und frisches Wasser einlaufe, reguliere sich das Ökosystem in Eigenregie. Auf eine Problematik macht Lückermann in diesem Zuge nochmals aufmerksam: Im Bereich der Arche fallen inzwischen Bachläufe trocken, die über Jahrzehnte keine Schwierigkeiten mit trockeneren Perioden hatten.
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Und auch tote Fische im Hexenteich sind das Ergebnis von zu viel Hitze und zu wenig Regen. Entsprechende Fotos tauchten am Wochenende in den sozialen Medien auf. Stehende Gewässer führen weniger Sauerstoff als Flüsse und Bachläufe. Der ASV Menden 1962 hatte online Hilfe in Form einer Pumpe angeboten, die frischen Sauerstoff in den Hexenteich pumpen könnte.
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