Menden. Auf den Oeseteichen in Menden schwimmt ein dichter Algenteppich, Disteln und Brennnesseln wuchern. Was sind die Gründe? Wir haben nachgefragt.

Auf den Oeseteichen schwimmt ein dichter Algenteppich, außerdem wuchern Disteln und Brennnesseln. Leser hatten sich hilfesuchend an die WP-Redaktion gewandt. Wir haben nachgefragt.

Nachdem die Westfalenpost kürzlich über Ausflugsziele in der näheren Umgebung berichtet hatte und dort auch die Oeseteiche erwähnt wurden, suchte der Mendener Volker Blank das Gebiet an der Stadtgrenze zu Hemer auf. Er erfreute sich, wie er berichtet, an den Libellen, der eigentliche Grund seines Besuchs sei aber gewesen, „die landschaftliche Schönheit“ fotografisch festzuhalten. „Etwas verstörend wirkte auf mich allerdings das Ausmaß der Veralgung der Wasserfläche“, stellt Volker Blank fest. „Der Farbigkeit der Landschaft und der Teiche tat dies aber keinen Abbruch.“

Disteln wuchern auf dem Damm

Eine Menderin berichtete kürzlich gegenüber der Redaktion, dass die Disteln auf dem Damm der Oeseteiche so hoch wachsen, „dass man die Teiche bald nicht mehr sieht“. Und wer durch die drei Holzwände mit Gucklöchern schaue, „erblickt leider nur hochgewachsene Brennnesseln, die die Sicht auf den See versperren“. Und auch dieser Leserin fielen die vielen Algen auf den Teichen auf.

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„Die Algen haben wir eigentlich jedes Jahr im Sommer“, erklärt Rainer Lückermann aus der Umweltabteilung der Stadt und dort unter anderem zuständig für den Hochwasserschutz, auf Nachfrage der Westfalenpost. Auch wenn es in diesem Jahr noch keinen Super-Sommer gegeben habe, „werden die Teiche ja, weil sie richtig schön offen sind, die ganze Zeit von der Sonne beschienen oder sind einfach dem Licht ausgesetzt“, sagt Rainer Lückermann. Das befördere das Algenwachstum.

Nährstoffe befördern das Algenwachstum

Hinzu komme, dass über die Oese „einige Nährstoffe über die landwirtschaftlichen Flächen“ in den Teich fließen. Dies und auch der niedrige Wasserstand sorge ebenfalls für mehr Algenwachstum.

Dass der Wasserstand niedrig ist, sei gewollt. Denn die Oeseteiche dienen als Puffer bei drohendem Hochwasser: „Deshalb soll der Wasserstand dort eher niedrig sein.“ Das habe sich bei dem Starkregen am 14. Juli ausgezahlt (WP berichtete). „Jeder Kubikmeter, der da gepuffert wird, landet nicht in einem Keller.“

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Auch wenn Rainer Lückermann die vielen Algen auf den Oeseteichen selbst „nicht schön“ findet, macht ihm dies keine Sorgen: „Trotz allem haben wir beständig Durchfluss. Wenn der nicht wäre, könnte der Teich kippen. Aber es gibt den ständigen Frischwasserzulauf.“

Gemeinnützige Kräfte übernehmen die Arbeiten

Dass an den Oeseteichen derzeit Disteln und andere Pflanzen extrem wuchern, bestätigt Rainer Lückermann: „Wir sind da aber regelmäßig vor Ort und es wird jetzt nach und nach alles runtergeschnitten.“ Diese Arbeiten übernehmen die gemeinnützigen Kräfte der Stadt. Diese allerdings seien in diesem Jahr etwas im Zeitverzug, da sie sich vorrangig um die Beseitigung von Hochwasserschäden gekümmert haben. „Der Bewuchs an den Holzwänden wird aber wieder so weit runtergeschnitten, dass man den Teich wieder sehen kann“, verspricht Rainer Lückermann. „Wir werden den Bereich nicht der Natur überlassen.“