Attendorn. Die Attendorner FDP-Fraktion wünscht sich in drei Straßen mehr Parkplätze. Das geht aber nur, wenn die Wohnungsgenossenschaft mitspielt.

Für Bewohner von Mehrfamilienhäusern kann die Parkplatzsuche vor dem eigenen Haus zur lästigen Geduldsprobe werden. Nämlich genau dann, wenn kaum oder gar keine Anwohner-Parkplätze zur Verfügung stehen und sich die Betroffenen mit allen anderen Verkehrsteilnehmern die wenigen verfügbaren Plätze teilen müssen.

Digitalisierung, Corona und verkaufsoffene Sonntage

Die Haupt- und Finanzausschusssitzung findet statt am Mittwoch, 27. Oktober, ab 17 Uhr in der Stadthalle. Auf der Tagesordnung stehen neben dem FDP-Antrag unter anderem die Verabschiedung der Digitalisierungsstrategie der Stadt Attendorn, die verkaufsoffenen Sonntage im Zusammenhang mit Martini- und Weihnachtsmarkt sowie ein aktueller Sachstand zur Corona-Lage in der Hansestadt.

Eine logische Folge: Es kommt zum Verdrängungseffekt und die genervten Parkplatzsucher weichen in benachbarte Straßen aus. Was die Anwohner dort auf die Palme bringt. Oder sie parken die Straßen so zu, dass ein Durchkommen kaum noch möglich ist. Verschärft wird dies vor allem dadurch, dass Familien heute in der Regel über mehr als ein Auto verfügen.

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So, oder zumindest so ähnlich, ist die Situation auch in den Straßen „Am Hettmecker Teich“, „Gerhard-Hauptmann-Straße“ und am „Grünen Weg“ in Attendorn, in denen einige Genossenschafts- oder Mehrfamilienhäuser stehen. Zumindest bemängelt dies die FDP-Fraktion, die die Parksituation in den genannten Straßen als „inzwischen unhaltbar“ beschreibt und Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) in einem Antrag, der in der nächsten Haupt- und Finanzausschusssitzung thematisiert wird, auffordert, das Gespräch mit den zuständigen Genossenschaften zu suchen. Das wird der Bürgermeister in seiner Funktion als Mitglied im Aufsichtsrat der Wohnungsgenossenschaft Olpe Südsauerland eG auch tun.

Dringender Handlungsbedarf

Die Forderung der Liberalen: Es muss mehr Parkraum geschaffen werden, idealerweise auf den Grundstücken der Genossenschaften. „Hier gibt es zahlreiche mehr oder weniger gepflegte und genutzte Grünflächen, die sich zur Parkplatzanlage anbieten“, schreibt die FDP-Fraktion in ihrem Antrag. Ob dies möglich ist, wird der Bürgermeister im Gespräch mit der Wohnungsgenossenschaft erörtern.

Denn auch der Stadtverwaltung ist bekannt: „Der Problematik kann man nur dadurch gerecht werden, wenn die an Straßen anliegenden Grundstücke ausreichend Parkraum für die Grundstücksbewohner zur Verfügung stellen und sich der Parkraum in der öffentlichen Verkehrsanlage als Ergänzung, zum Beispiel für Besucher, etabliert“, heißt es von Seiten der Stadt in einer entsprechenden Sitzungsvorlage.

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Für die FDP ist Eile und dringender Handlungsbedarf gegeben, denn es geht hier nicht ausschließlich um die Autos von Anwohnern und Besuchern: „Wenn vor allem abends und am Wochenende die Mehrzahl von Mietern der Genossenschaftshäuser zu Hause ist, ist ein Durchkommen mit einem Pkw schon schwierig, geschweige denn mit einem Rettungswagen oder einem Fahrzeug der Feuerwehr. Ebenso haben die großen Lkw der Entsorger Schwierigkeiten durchzukommen.“

Müllabfuhr konnte nicht wenden

Ein Beispiel: Laut FDP konnte in einem konkreten Fall der Müllwagen nicht die nahe gelegene Eichendorffstraße anfahren, weil die Ecke Am Musebieter/Am Hettmecker Teich zugeparkt war und aus diesem Grunde die Müllabfuhr nicht wenden konnte. Ein Vorbild könnten die Kampstraße und der untere Teil der Straße „Am Hettmecker Teich“ sein, denn dort sind vor Jahren Garagen gebaut und Parkplätze geschaffen worden, „um (...) die dortige schlimme Parkplatzsituation zu entschärfen“, schreibt die FDP.