Attendorn. Die Teichanlage zwischen Attendorn und Biekhofen soll ökologisch aufgewertet und als Löschwasserreservoir genutzt werden. Das sind die Pläne.

Thorsten Wurm wohnt ganz in der Nähe und fährt fast jeden Tag am Hettmecker Teich vorbei. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Attendorner CDU und Bauingenieur ist in mehrfacher Hinsicht an der vorgesehenen Umgestaltung der Teichanlage mitsamt des noch durchfließenden Fürstmickebaches interessiert.

Kleiner Bach floss schon früher um den Teich

Anwohner Joachim Hoberg, ein leidenschaftlicher Höhlenforscher, kann sich daran erinnern, dass der kleine Bach früher schon in einem Graben um den Teich geflossen ist. Hoberg, vor dessen Hauseingang sich der Eingang zu einer kleinen Höhle befindet, vermutet, dass der Teich auf einem Karstboden liegt, darunter Kalkgestein. Das könnte dazu führen, dass Wasser im zerklüfteten Untergrund versickert, wenn das komplette Sedimentgestein im Hettmecker Teich beseitigt wird.

Wie sein SPD-Ratskollege Gregor Stuhldreier hat Wurm viele Gespräche mit Anwohnern geführt und eine Ortsbesichtigung organisiert. „Die Anlieger dürfen nicht übergangen werden“, ist Wurm ganz wichtig. Deshalb waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Info-Veranstaltung ins Rathaus eingeladen, wo die Planungen der Stadtverwaltung vorgestellt wurden.

Das Konzept sieht in groben Zügen so aus: Der Hettmecker Teich zwischen Attendorn und dem Ortsteil Biekhofen soll ökologisch aufgewertet werden und zukünftig als Löschwasserreservoir für die großen Waldgebiete in der Nähe dienen. Der bisher durch den Teich fließende Fürstmickebach wird offengelegt, erhält ein neues Bett, wird aber weiter für die Frischwasserzufuhr des Gewässers genutzt. Die unbefriedigende Parkplatz- und Verkehrssituation der Umgebung wird verbessert.

Fachbüro wird Schäden untersuchen

Vor allem in Sachen Stützmauer besteht Handlungsbedarf. „Das Bauwerk ist schadhaft. In das Mauerwerk sind Bäume reingewachsen“, berichtet Tiefbauamtsleiter Michael Koch. Auch Risse wurden dort festgestellt. Ein Fachbüro soll den Schaden untersuchen. Kurzum: Das Wehr am Abfluss des Hettmecker Teiches ist sanierungsbedürftig. Und das war auch der Auslöser für die Überplanung dieser auf den ersten Blick so idyllisch wirkenden Teichanlage.

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Einen Kostenrahmen oder Zeitplan gibt es noch nicht. Die nach der Info-Veranstaltung mit den Anliegern überarbeiteten Planungen der Verwaltung gehen zurück in die Fachausschüsse und werden dort beraten. Was Koch und Co. vorschwebt, ist eine Art „Pocket-Park“, auf Deutsch eine Grünanlage in Westentaschenformat. Der Leiter des Tiefbauamtes spricht von einer „kleinen Stadtteil-Begegnungsstätte“. Gedacht ist diese Anlaufstelle im Grünen vor allem für die Bewohner der Mietwohnungen in der Umgebung, die keinen eigenen Garten haben.

Zuerst muss der Teich ausgebaggert werden bzw. muss die über einen Meter dicke Sedimentschicht abgesaugt werden. Der bislang durch den Hettmecker Teich fließende Fürstmicketeich wird in ein neues Bett umgeleitet, darüber ist eine kleine Brücke vorgesehen. Zudem sollen Sitzbänke aufgestellt werden.

Konstruktiv und produktiv

Ein wesentlicher Bestandteil der Planungen ist die Nutzung des Hettmecker Teiches als Löschwasserreservoir. Für die Feuerwehrfahrzeuge wird eine Entnahmestelle gebaut. Der Teich muss eingezäunt bleiben. Ob Fische im Teich bleiben können oder neue ausgesetzt werden, muss noch geklärt werden. Der Vertrag mit dem Pächter der Anlage auf städtischem Grundstück wurde bereits gekündigt. „Noch gibt es keinen Zeitrahmen“, betont Tiefbauamtsleiter Michael Koch. Zumindest für die notwendige Sanierung der Stützmauer sollen im Haushalt 2022 Mittel angesetzt werden. Mögliche Förderprogramme sind zu berücksichtigen.

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Koch und der CDU-Stadtverordnete Thorsten Wurm sind sich mit den Anliegern einig. Der verwilderte und zugewachsene Hettmecker Teich soll ökologisch aufgewertet werden, als nahe Grünanlage dienen und für den Notfall als Löschwasserreservoir zur Verfügung stehen. Der CDU-Ratsherr beschreibt die Info-Veranstaltung im Rathaus als „sehr konstruktiven und produktiven Informationsaustausch“. Michael Koch von der Stadtverwaltung blickt auf eine „sehr gute Veranstaltung“ im Rathaus zurück.