Hagen-Mitte. Gute Ideen in der Corona-Pandemie: Jetzt wurden die Gewinner der ersten Hagen-Restart-Runde gekürt. Torsten vom Lehn denkt Escape-Room-Spiel neu.
Es ist nur eine von vielen Ideen, die die Innenstadt in Zukunft attraktiver, spannender und erlebnisreicher machen sollen. Die ermöglichen, dass die Bürgerinnen und Bürger Hagen auf anderen Wegen entdecken. Die zeigen, was Hagen zu bieten hat. Diese Idee ist von Torsten vom Lehn. Und diese Idee gibt es vor allem, weil es Corona gibt. Torsten vom Lehn ist Geschäftsführer vom Live-Escape-Room „EXITnow“ in Hagen. „Gerade die Veranstaltungs- und Erlebnisbranche hat in der Pandemie gelitten. Wir durften nicht öffnen – und mussten neue Konzepte finden“, sagt er.
Er selbst hat seine Begeisterung für die Rätselspiele schon im Kindesalter auf Schnitzeljagden entdeckt. Gewissermaßen hat er deswegen die Live-Escaperoom-Spiele in Hagen ins Leben gerufen. Und gewissermaßen war das auch die ausschlaggebende Idee für die neuen Angebote, die er in Zeiten der Pandemie entwickelt hat: Outdoor-Rätselstrecken durch die Stadt und digitale Escape-Spiele. Und genau diese Ideen hat jetzt die Hagen-Agentur in der ersten „Hagen-Restart“-Runde prämiert. „Es ist toll, wenn die eigene Idee überzeugen kann. Vor allem hat mir aber die Vernetzung mit den anderen Teilnehmern viel bedeutet“, so vom Lehn.
Auf der Spur der Goldberg-Zwerge
Das Planetenmodell. Der Stadtgarten. Der Drei-Türme-Weg. Der Vier-Flüsse-Brunnen. „Hagen hat so viel zu bieten“, sagt vom Lehm. So viel, das im Alltag oft untergeht. Seine Idee: Hagen neu entdecken. Mit Rätselrouten, angeknüpft an die Sage von den Zwergen vom Goldberg, die in einer versteckten Höhle lebten. Die Geschichte besagt unter anderem, dass die Zwerge einen goldenen Schatz in ihrer Höhle hüteten… „unter anderem muss der Eingang zu dieser Höhle gefunden werden“, sagt vom Lehn. Entlang der Route sind Hinweise versteckt.
„Wir arbeiten gerade vor allem noch an den technischen Voraussetzungen, die möglich machen, dass die Rätselteams zum Beispiel Hinweise bekommen können“, so der Ideengeber über den aktuellen Stand. Künftig will er auch digitale Escape-Rooms anbieten: „Wir haben das Spiel digitalisiert. Es gibt Videoeinspieler mit Infos, die Spieler können das gefundene Inventar speichern. Auch hiermit wollen wir zügig an den Start gehen.“
Übrigens gibt es parallel noch eine weitere Idee – zu einer Stolperstein-Route für Schulklassen: „Es gibt immer weniger Zeitzeugen. Hierbei geht es darum, dass die Schüler jemanden aus dem Widerstand finden und ihm helfen. Im gleichen Zug erfahren sie etwas über die Geschichte von Hagenern, die damals unter dem Nazi-Regime litten. Bis dieses Projekt abgeschlossen ist, wird es aber noch dauern.“
Bewerbungen bis Ende des Jahres
„Hagen-Restart ist genau das“, sagt Kirsten Fischer von der Hagen-Agentur. Innovation. Digitalisierung. Ein Mehrwert für die Stadt: „Die Jury – bestehend aus Stadt, Hagen-Agentur, Citygemeinschaft, Märkischer Bank und SIHK – war begeistert“, so die Prokuristin. Neben Torsten vom Lehn wurden fünf weitere Preisträger gekürt. Insgesamt 180.000 Euro werden bereitgestellt, für die besten Ideen gibt es einen Zuschlag bis zu 8000 Euro. „Wir wollen den Erfindergeist und Innovation ankurbeln und gute Ideen während und für die Zeit nach Corona unterstützen“, so Fischer. Bis Ende des Jahres können Unternehmer noch Ideen einreichen.
„Im Vordergrund steht auch der Gedanke der Vernetzung“, erklärt Susann Schäfer-Biscan, die das Projekt betreut: „Wir wollen uns direkt vor Ort austauschen und gemeinsam schauen, wie es weitergeht. Wir unterstützen bei der Antragstellung, aber auch bei der Vernetzung untereinander.“ Eben mit dem Ziel, Hagen ein Stück weiter voranzubringen. „Und ich habe das Gefühl, dass da noch viel kommt“, so Kirsten Fischer.