Hagen. Mit einer Starthilfe im Volumen von 180.000 Euro sollen kreative Unternehmen nach der Pandemie unterstützt werden. Und so wird’s gemacht:
Mit dem Abebben der Pandemie sind Ideen gefordert, kreative Vorstöße oder auch etwas exotischere Impulse, um dem Wirtschafts- und Handelsleben nach den Monaten des Darbens neue Vitalität zu verleihen. „Deshalb möchten wir mit ,Hagen-Restart-2021’ den Starschuss für einen Ideenwettbewerb geben, der sich an die Unternehmerschaft richtet“, betonten Oberbürgermeister Erik O. Schulz und Hagen-Agentur-Geschäftsführer Volker Ruff am Donnerstag beim Drücken eines symbolischen Buzzers, der die dazugehörige Internetseite für die potenziellen Interessenten freischaltete. Und diese sollte es reichlich geben: Immerhin können insgesamt 180.000 Euro – bereitgestellt von Stadt, Hagen-Agentur, Märkischer Bank sowie in Form zusätzlicher Beratungsgutscheine – abgegriffen werden, wenn denn der Vorstoß des Bewerbers die Jury inhaltlich überzeugt.
„Die Corona-Pandemie hat die Einzelhändler, die Gastronomie oder auch die Veranstaltungsbranche besonders hart getroffen. Bei vielen Unternehmen haben der harte Lockdown und die vielen Restriktionen teilweise zu einem völligen Geschäftsstillstand geführt“, ist sich der Oberbürgermeister der komplizierten Lage bewusst. „Dennoch macht es in meinen Augen keinen Sinn, immer nur über Leerstände zu lamentieren, sondern wir müssen in der weiterhin diffusen Pandemie-Lage auch Aufbruchsignale setzen.“ Dabei könne die Stadt, so Schulz weiter, nicht mit umfassenden Konjunkturprogrammen alle Probleme lösen. „Aber wir glauben an diese Stadt. Daher müssen wir auch einmal andere Pfade wagen, denn den Königsweg aus der Pandemie kennt keiner.“
Rückwind für kreative Ansätze
Auch interessant
„Es gibt durchaus einige Verlierer“, blickt Ruff neben dem Einzelhandel auch auf Gastronomie und Hotelerie sowie Kreative oder auch Messebauer: „Wir möchten die unterstützen, die auch eine Perspektive für sich sehen. Wir machen deren Ideen erfolgreich!“ Ganz konkret: „Unternehmer, die künftig neue Vertriebswege etablieren möchten, um neue Kunden zu gewinnen oder die Geschäftsfähigkeit zu erhalten, können sich mit ihrem guten Einfall relativ formlos bewerben und 3000 Euro Fördergeld gewinnen. Unternehmen, die sich ein ganz neues Geschäftsmodell einfallen lassen, können 5000 Euro Starthilfe gewinnen – und beinhaltet die neue Geschäftsidee auch neue Vertriebswege, dann ist sogar die Teilnahme an beiden Ideenwettbewerben möglich und es winken bis zu 8000 Euro.“
„Das Lastfahrrad für eine Cocktailbar, die künftig auch mobil agieren möchte, ist kein Tabuthema“, nennt Projektleiterin Susanne Schäfer-Biscan nur eine Idee, für die eine finanzielle Unterstützung vorstellbar wäre. „Dabei liegt der Fokus auf inhabergeführten Betrieben aus der Stadt, die hier auch ihre Steuern bezahlen“, setzt Märkische-Bank-Vorstand Achim Hahn uneingeschränkt auf Lokalpatriotismus.
Signale stehen auf Aufbruch
Vertiefender Blick in den Instrumentenkasten
Was ist die Hagen-Agentur GmbH?Das komplexe Netz aus Aufgaben und Ansprüchen, das in Hagen als einer ebenso modernen wie traditionellen Großstadt besteht, erfordert ein modernes Stadt-Management. Die Hagen-Agentur Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus mbH ist ein Zusammenschluss privater und öffentlicher Einrichtungen und wird mehrheitlich getragen durch die Stadt Hagen. Sie versteht sich als Bindeglied zwischen Gewerbetreibenden, Bürgern und Stadtverwaltung, um die Leistungsangebote des Stadt-Managements zielgruppenspezifisch zu steuern.Was ist Hagen-Business?Verantwortlich für die Kommunikation zwischen der Stadt Hagen und den Zielgruppen produzierende Unternehmen, Handwerksbetriebe, Groß- und Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und Gründer/Start-ups ist die Unit Hagen-Business.Was ist Hagen-Marketing?Verantwortlich für die Kommunikation zwischen der Stadt Hagen und den Zielgruppen Hagener und zukünftige Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher ist die Unit Hagen-Marketing.Was ist Hagen-Horizonte 2035?Hagen-Horizonte 2035 ist eine kooperativ angelegte Wachstumsinitiative, die von Hagen-Business, der Stadt Hagen, der Fernuniversität sowie der SIHK angestoßen wurde. Gemeinsam mit den Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden Leuchtturmprojekte sowie Leitplanken für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung erarbeitet. Ziel ist es, sich im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte angesichts der vielfältigen Herausforderungen erfolgreich positionieren zu können und dafür klare Entwicklungsstrategien zu entwickeln, die langfristig einen zukunftsfähigen Wirtschafts- und Erlebnisstandort schaffen.
„Dies ist ein guter Tag für Hagen“, zeigt sich Hagen-Agentur-Chef Ruff überzeugt, dass der jetzige Stand der Corona-Pandemie bei den Unternehmern endlich auch wieder konstruktive Gedanken in Richtung Zukunft zulassen. „Und mit der Hagen-Restart-Initiative haben wir in der Region die Nase vorn“, weist Prokuristin Kirsten Fischer auf die parallel laufende Werbekampagne zu dem über vier Bewerbungsrunden laufenden Ideenwettbewerb hin. Dabei hat auch der Hagener Unternehmerrat angeboten, mit seiner Fachlichkeit den Kreativen mit konstruktiven Hinweisen zur Seite stehen zu wollen.
Die Teilnahmebögen, die Termine der jeweiligen Stichtage und auch die Wettbewerbsbedingungen können die interessierten Unternehmen (Etablierte, aber auch Start-ups) leicht unter HAGENrestart2021.de einsehen und anfordern.