Attendorn. Der Düsseldorfer Investor des geplanten Einkaufszentrums in Attendorn hat die Gebäudeansichten präsentiert. Wie das Wall-Center aussehen soll.

Eine genaue Vorstellung darüber, wie das geplante Einkaufszentrum am Attendorner Bahnhof optisch wirken soll, hatten bislang nur die verantwortlichen Planer hinter den Kulissen. Doch nun hat die Immobilien Treuhand GmbH (ITG), der Investor aus Düsseldorf, die Außen-Ansichten des Wall-Centers am Montagabend im zuständigen Ausschuss vorgestellt. Das zweigeschossige Gebäude mit seinem ebenerdigen Parkdeck besitzt große Fensterelemente, einen verglasten Eingangsbereich an der Bahnhofsstraße und wird mit einer Dachbegrünung sowie Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach versehen.

+++ Lesen Sie hier: Attendorn: Warum für „Kik“ im Wall-Center kein Platz mehr ist +++

Wie bereits mehrfach berichtet, sollen im neuen Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Busbahnhof die Drogeriemarkt-Kette Müller, ein Lebensmittelvollsortimenter samt kleiner Bäckerei, eine Apotheke und eine kleine Cafébar einziehen. Die Grundstücke gehören mittlerweile auch dem Investor, der seine Planungen zuletzt konkretisiert hat. Weil jedoch das Hünsborner Familienunternehmen Dornseifer, das einen Frischemarkt im benachbarten Allee-Center betreibt und laut einer Auswirkungsanalyse unter der neuen Konkurrenz leiden wird, das Grundstück Am Zollstock 28 erworben hatte, musste die ITG um dieses für sie nicht mehr verfügbare Grundstück herumplanen. Mit diesen abgeänderten Plänen befasste sich die Politik am Montagabend erneut und ebnete mehrheitlich dem Bauvorhaben den Weg.

Großes Schaufenster für Müller

Die wesentlichen Gestaltungsmerkmale des Gebäudes stellte Architekt Arnd Gatermann vor. So bekommt etwa der Drogeriemarkt Müller ein großes Schaufenster. Für den gläsernen Vorbau oberhalb des Haupteingangs sind jahreszeitlich wechselnde Dekorationen geplant, die entsprechend beleuchtet werden. In den Abendstunden werden Passanten einen guten Blick in die beleuchteten Innenräume werfen können. Gatermann: „Durch die hervorspringende Fassade und die Beleuchtung wird der Eingangsbereich gestalterisch hervorgehoben.“ Die Fenster im Hauptgeschoss, in dem Müller und der Lebensmittelmarkt heimisch werden, sind so konzipiert, dass die Kunden nicht auf die Balkone der benachbarten Anlieger schauen können.

Der Haupteingang des neuen Wall-Centers liegt an der Bahnhofsstraße. Der Eingangsbereich besticht durch seinen gläsernen Vorbau.
Der Haupteingang des neuen Wall-Centers liegt an der Bahnhofsstraße. Der Eingangsbereich besticht durch seinen gläsernen Vorbau. © Unbekannt | Arnd Gatermann

Der Investor plant verschiedene Begrünungsmaßnahmen an und vor der verputzten Fassade, die nicht nur in einem Farbton gehalten wird. Das Dach selbst soll zu etwa 50 Prozent begrünt und zudem mit Photovoltaikanlagen „besetzt“ werden – das war im Übrigen auch eine Kernforderung von Stadt und Politik. Der barrierefreie Haupteingang verfügt über eine Schiebetür. Wer hier hineingeht, kann mit dem Aufzug in das Hauptgeschoss hochfahren – oder aber die angrenzende Treppe nutzen. Im Eingangsbereich werden zudem WC-Anlagen gebaut. Ein paar Meter weiter, direkt neben der Einfahrt zum ebenerdigen Parkdeck auf Höhe des Zebrastreifens, soll eine Wand entstehen, die die Stadt Attendorn ganz individuell gestalten kann – etwa mit einem schicken Bild der Atta-Höhle.

+++ Lesen Sie hier: Attendorn: Verdrängt das Wall-Center Kunden aus der Innenstadt? +++

Gesprächsbedarf sieht Nicole Kost (CDU) beim Thema Eingänge. Sie machte sich dafür stark, auf der Rückseite des Gebäudes hin zur Straße Am Mühlengraben/Ostwall einen weiteren Eingang zu etablieren. „Das hätte eine große Qualität. Der gemeine Attendorner sucht sich den kürzesten und schnellsten Weg“, sagte sie mit Blick auf eine schnelle Fußverbindung zur Innenstadt. Eine gute Beleuchtung des Parkdecks, versicherte Gatermann auf Anregung von Birgit Haberhauer-Kuschel, sei durch entsprechende LED-Beleuchtung gegeben. „Je heller, desto besser. Das nimmt den Kunden, die ins Parkdeck fahren, auch die Angst“, hatte die CDU-Chefin zuvor klar gemacht.