Attendorn. Tobias Lohölter, der das „Kläppchen“ und das „Hotel Rauch“ vor drei Jahren übernahm, hat genug von der Corona-Politik und zieht die Reißleine.
„Im Januar ist es immer ruhiger“, weiß Tobias Lohölter. Aber auch der Dezember war „schon schlecht“. Eigentlich würde sich der Pächter der Gaststätte „Zum Kläppchen“ in der Wasserstraße in Attendorn jetzt auf das Karnevalsgeschäft freuen. Aber das wird auch in der närrischen Hochburg „Kattfileria“ ausfallen. Weil in der Woche kaum etwas los ist – Lohölter spricht von „Totentanz“ – und nur freitags und samstags einigermaßen Umsatz gemacht werden kann, zieht der Gastwirt die Reißleine und hängt bis Aschermittwoch an die Ruhetage Montag und Dienstag noch den Mittwoch dran.
Bekannter und bekennender Karnevalist
Und auch der Donnerstag könnte noch folgen. Nach Aschermittwoch will der Attendorner, den alle nur „Lolli“ nennen, neu entscheiden. Auf der Facebookseite der Gaststätte begründet der bekannte Karnevalist, der das „Kläppchen“ und das „Hotel Rauch“ vor drei Jahren übernommen hat, seine Entscheidung und spart nicht mit Kritik an der Politik.
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Dort heißt es: „Ich habe mir das ganze Corona-Drama jetzt vier Wochen angeschaut. Wir haben in der Woche, wie viele andere Kollegen auch, mehr Kosten als Einnahmen. Ich habe versucht, der Situation mehrere Wochen zu trotzen, aber es bringt nichts! (…) Die Kosten laufen seit acht Wochen davon. (…) Das Geschäft beschränkt sich seit etwa acht Wochen nur auf Freitag und Samstag. Das Personal ist psychisch am Ende, wir können nichts planen, und werden seit Monaten seitens der Politik nur noch für dumm verkauft und sind Bauernopfer.“
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Und weiter: „Wir haben als Personal so langsam keine Lust mehr und sind am Ende. Also: Bis inklusive Aschermittwoch bleibt das Kläppchen erstmal mittwochs geschlossen, weil ich das Personal, mal wieder, in Kurzarbeit schicken muss! Es gibt keine andere Möglichkeit mehr, Berlin und Düsseldorf mal wieder vielen Dank für nichts!“