Menden. Eine Kita in Menden ist schon geschlossen. An Kitas und Schulen explodieren die Infiziertenzahlen. Es drohen weitere Schließungen. Ein Überblick:
Die Omikron-Welle hat in dieser Woche Schulen und Kindergärten in Menden so heftig wie nie zuvor erfasst. Die Vincenz-Kita ist wegen einer Vielzahl an Infektionen geschlossen. Auch anderen Kindergärten drohen jetzt Schließungen – nicht nur wegen der Infektionen bei Kindern, sondern auch wegen der Personalausfälle.
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Aktuell Infektionen an 16 von 27 Kitas in Menden
Das städtische Jugendamt hat aktuell Meldungen über nachgewiesene Infektionen in 16 von 27 Kitas in Menden. „Das ist nur eine Momentaufnahme, weil die Zahlen wirklich explodieren“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Dazu kommen alle gar nicht erfassten Fälle und noch nicht ausgewertete Abstriche. Wegen bislang 30 nachgewiesener Infektionen sei gemeinsam mit dem Gesundheitsamt die Entscheidung getroffen worden, die Vincenz-Kita vorübergehend zu schließen. Tagespflege-Einrichtungen sind ebenfalls betroffen.
Auch beim katholischen Kita-Träger Ruhr-Mark gebe es in Menden und Fröndenberg viele nachgewiesene Infektionsfälle, sagt Martina Kuhlmann, Fachbereichsleiterin Pädagogik. „Dort zeigt sich, dass die Zahlen der Infizierten schnell zunehmen und stetig neue Meldungen uns erreichen, so dass wir die Betreuung in Kindertageseinrichtungen einschränken müssen und Gefahr laufen, Einrichtungen zu schließen, da kein Personal mehr vor Ort ist.“
Der Märkische Kreis meldet aktuell neue Infektionsfälle für diese Kitas in Menden:
- Städtisches Familienzentrum Vincenz: 6 Infektionsfälle
- Kita Friedrich von Bodelschwingh: 2 Infektionsfälle
- Kath. Kindergarten St. Apollonia: 4 Infektionsfälle
- Kath. Kindergarten St. Maria Magdalena: 1 Infektionsfall
„Unter welchen Voraussetzungen ganze Schulklassen und Kita-Gruppen in Quarantäne geschickt werden, ist eine Einzelfallentscheidung“, sagt Kreissprecher Alexander Bange. „Die Abstimmung erfolgt mit der jeweiligen Einrichtung und den jeweiligen Leiterinnen und Leitern.“ Ein Infektionsherd liege in der Regel dann vor, wenn vier bis fünf zusammenhängende Infektionsfälle in einer Klasse oder Gruppe auftreten. „Oberstes Ziel der Landesregierung ist es weiterhin, Schulen und Kindertageseinrichtungen offen zu halten.“
Kein Tag ohne Neuinfektionen an den Schulen
An den Schulen gibt es keinen Tag ohne Neuinfektionen. Im gesamten Kreis gab es innerhalb von 24 Stunden jetzt 151 neu gemeldete Positivfälle, 13 davon in Menden, eine in Balve. Gesamtinfizierten-Zahlen ermittelt nur das Land, allerdings verzögert, so dass die Aussagekraft nur eingeschränkt ist. „Wir sind einer der wenigen Kreise, die überhaupt noch aktuelle Zahlen liefern“, sagt Alexander Bange. „Dabei sind wir natürlich auf Rückmeldungen aus den Schulen angewiesen.“ Der Kreis habe ein Extra-Team eingerichtet, das sich nur um Schulen kümmere.
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„Es ist eine ganz schwierige Situation für alle Beteiligten“, sagt Schulleiterin Christiane Lohmann von der Albert-Schweitzer-Grundschule. „Es schwappt durch die Klassen. Das ist aber das Infektionsgeschehen, das in der gesamten Gesellschaft absehbar ist.“ Lohmann ist bemüht, mit Missverständnissen aufzuräumen. Es gebe anders als oft berichtet, weiter Pooltests für die Kinder. „Sie werden alle ausgewertet, auch in einem zeitlich guten Rahmen.“ Nur die Einzel-Auflösung sei abgeschafft worden.
Das sind die Grundschulen mit neuen Fällen (Meldetag 27. Januar):
- Gemeinschafts-Grundschule St. Johannes Balve: 1 Neuinfektion
- GGS Albert-Schweitzer-Schule: 2 Neuinfektionen
- GGS Nikolaus-Groß-Schule: 1 Neuinfektion
- GGS Platte Heide: 3 Neuinfektionen
- Josefschule Menden (Kath. Grundschule): 2 Neuinfektionen
- Städt. Gesamtschule Menden: 1 Neuinfektion
- Städt. Gymnasium an der Hönne: 1 Neuinfektion
- Walburgisgymnasium: 3 Neuinfektionen
An den Schulen steht zusätzlich zum Testen weiter Maskenpflicht während des kompletten Unterrichts auf der Tagesordnung. Fenster müssen offenstehen, damit durchgelüftet werden kann. Eltern werden während der Arbeit vom Anruf überrascht, dass sie ihre Kinder abholen müssen, weil Tests positiv ausgefallen waren. Man dürfe sich nicht der Illusion hingeben, dass das jetzt nur eine Folge der Omikron-Spitzen in dieser Woche sei, betont Christiane Lohmann: „Das kennen unsere Kinder seit zwei Jahren.“
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