Kreis Unna. Das DIVI-Register zeigt die rote Warnstufe für den Kreis Unna – nur noch neun Betten von 104 sind frei. Das Gesundheitsamt ordnet die Zahlen ein.
Es wirkt bedrohlich: Das DIVI-Intensivregister zeigt für den Kreis Unna die rote Warnstufe an. Nur noch neun von insgesamt 104 Intensivbetten sind aktuell (Stand 25. Januar, 13.15 Uhr) noch frei. Doch was heißt das jetzt konkret? Das Gesundheitsamt des Kreises klärt auf.
Die Situation
Aktuell befinden sich 74 Personen im Kreis Unna aufgrund von Corona in stationärer Behandlung. Das ist eine Person mehr als am Vortag. Intensivmedizinisch müssen davon sechs Menschen behandelt werden, wiederum zwei von ihnen werden invasiv beatmet. Der Anteil der Covid-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten liegt bei 5,7 Prozent.
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Insgesamt gibt es im Kreisgebiet 104 Intensivbetten, von denen gerade 95 belegt sind. Damit sind nur noch 8,65 Prozent der Betten frei und das DIVI-Intensivregister färbt den Kreis rot ein. Zum Vergleich: Im Märkischen Kreis liegt die Quote der freien Betten bei 17,7 Prozent.
Das Statement
Das Gesundheitsamt hat diese Entwicklung im Blick. „Wir lehnen uns nicht zurück“, sagt Kreispressesprecher Volker Meier auf Nachfrage. Doch losgelöst könne man die Zahlen nicht betrachten. „Die Krankenhausbetten werden nicht an kommunalen Grenzen betrachtet“, erklärt er. Es sei vielmehr so, dass auch Menschen aus dem Kreis Unna, zu dem Fröndenberg gehört, in Kliniken im Umkreis untergebracht werden, wenn es denn nötig ist.
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So würden beispielsweise einige Personen in einem der Vollversorger-Krankenhäuser in Dortmund liegen. Wiederum kreisfremde Personen wären in Unna oder Lünen untergebracht. Laut Volker Meier finde ein ständiger Austausch statt – auch weil die Kliniken unterschiedliche fachliche Schwerpunkte haben.
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„Das kann man nicht isoliert betrachten“, betont er. Der Kreis Unna sei mit seinen acht Krankenhaus-Standorten nicht unterversorgt. Sollte es zu Engpässen kommen, greife ein Ausgleichsmechanismus und der Patient werde in ein passendes anderes Krankenhaus gebracht. „Letztendlich entscheidet sowieso immer die Leitstelle, wohin ein Patient gebracht wird“, so Volker Meier. Je nach Verletzung oder Erkrankung werde entschieden, welches Klinikum sich am besten eigne. Erst dann würde im zweiten Schritt abgefragt, ob es dort freie Kapazitäten gibt – und gegebenenfalls eine Alternative angefahren.
Das Register
Seit April 2020 erfasst das DIVI-Intensivregister täglich die freien und belegten Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1300 Akut-Krankenhäusern in Deutschland. Im Rahmen der Pandemie werden zudem auch aktuelle Fallzahlen intensivmedizinisch behandelter Covid-19-Patienten aufgezeichnet.
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„Das Register ermöglicht in der Pandemie, und darüber hinaus, Engpässe in der intensivmedizinischen Versorgung im regionalen und zeitlichen Vergleich zu erkennen. Damit schafft das DIVI-Intensivregister eine wertvolle Grundlage zur Reaktion und zur datengestützten Handlungssteuerung in Echtzeit“, heißt es auf der Seite des Registers. Es wird in Zusammenarbeit des Vereins „Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin“, DIVI, mit dem Robert Koch-Institut als gemeinwohlorientiertes Projekt betrieben.
Hintergrund: Die Zahl der aktiven Coronafälle ist in Fröndenberg am Dienstag um 29 Personen auf 346 gestiegen. Am Montag wurden 45 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 37 Fröndenberger in Verbindung mit Covid gestorben. Die kreisweite Inzidenz liegt aktuell bei 1191,5.