Finnentrop. Die Eintrittspreise für Erlebnisbad und Sauna „Finto“ in Finnentrop steigen deutlich, teils verdoppeln sie sich. Die Gemeinde rechtfertigt sich.
Die Eintrittspreise im Erlebnisbad „Finto“ neben dem Finnentroper Rathaus werden ab dem 1. Oktober erhöht. Bei fünf Enthaltungen beschloss der Gemeinderat am Dienstagabend, dass die Karte für Bad und Saunabereich, der im vergangenen Jahr bekanntlich großflächig modernisiert wurde, in Zukunft nicht mehr 13, sondern 17 Euro kosten wird. Die reine Saunakarte, die laut Verwaltung kaum genutzt wurde, fällt ab dem 1. Oktober gänzlich weg. Wer ab Herbst eine 10er-Karte erwirbt (Neun Besuche bezahlen, 10 Mal Eintritt), bezahlt 153 Euro. Für die 20er-Karte zahlen die „Finto“-Gäste in Zukunft 289 Euro.
Bei der 20er-Karte hatte die Verwaltung zunächst vorgeschlagen, 306 Euro zu verlangen. Also hätte der Gast für 20 Besuche 18 Mal bezahlen müssen. Da legte der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport in seiner letzten Sitzung jedoch mehrheitlich ein Veto ein und setzte durch, dass statt der vorgeschlagenen zwei besser drei freie Eintritte in der 20er-Karte enthalten sein sollen. Wichtig noch: Alle im Umlauf befindlichen 10er und 20er-Karten behalten bis Ende 2022 ihre Gültigkeit.
Lebhafte Diskussion im Ausschuss
Die Anhebung der Preise hatte im Ausschuss für lebhafte Diskussionen gesorgt. So hatte beispielsweise Reiner Rüschenberg von den Freien Wählern kritisiert: „Wir reden hier nicht mehr über eine moderate Erhöhung, das ist ein richtiger Schlag.“ Er könne nicht verstehen, warum die Einzelkarte für die Sauna entfällt und Gäste, die gar nicht schwimmen gehen, auch für das Bad bezahlen müssten. In diesem Fall würde der Preis nämlich von bisher 8 Euro auf nun 17 Euro steigen – ein Preiszuwachs von über 100 Prozent.
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Bernadette Gastreich (CDU) hielt dagegen: „Die Sauna ist jetzt wirklich chic, dafür kann man auch etwas zahlen.“ Nur noch Sauna mit Bad anbieten oder doch lieber wie bisher einen Sauna-, einen Bad- und einen Sauna-Bad-Tarif anbieten? Die Ausschussmitglieder drohten sich in Details zu verstricken, wie Gregor Flamme (CDU) treffend zusammenfasste: „Warum diskutieren wir überhaupt über solche Kleinigkeiten, wenn es (Sauna ohne Bad, Anm. d. Red.) sowieso kaum gefragt ist?“
Ein regelmäßiger Saunagänger ist Martin Hageböck von der CDU, der im Rat noch mal deutlich machte: „Die meisten Leute, die nur in die Sauna gehen, wissen überhaupt nicht, dass es diese Karte nur für die Sauna gibt. Die Stammgäste dort sind mit der Preisanhebung einverstanden.“
Billiger als die Konkurrenz
Auch Bürgermeister Achim Henkel (CDU) machte im Rat deutlich, dass die Anpassung der Preise aus gutem Grunde geschehen sollen. Zum einen verwies er auf die Modernisierung der Sauna für rund eine Millionen Euro und die daraus resultierende Qualitätssteigerung. „Zum anderen lassen sich die Preise im regionalen Vergleich sehen. Im Grunde genommen haben wir seit 13 Jahren keine Erhöhungen mehr vorgenommen“, betonte er mit Blick auf die Bäder in Olpe, Plettenberg (Aqua Magis) oder Lüdenscheid (Saunadorf), die teurer sind.
Im Übrigen seien die bisherigen Eintrittspreise zur Deckung der Betriebskosten schon nicht mehr ausreichend, schreibt die Verwaltung. Der Besucher des „Finto“ wird ab dem 1. Oktober also etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.