Olpe. Geschäftsführer Willi Denecke nimmt Stellung zu den Schließungsgerüchten von „Schröder’s Café“ in Olpe. Was im Hintergrund passiert ist:

Dass Olpe seit eh und je ein brodelnder Suppentopf für allerlei Gerüchte ist, ist kein Geheimnis. Rund um die innerstädtische Gastronomie hatte nicht zuletzt Corona dafür gesorgt, dass viele Traditionsbetriebe schon beerdigt worden waren, bevor die Betreiber etwas davon wussten. „Schröder’s Café“ gehörte monatelang zu den Kandidaten, für die jetzt wohl der Spruch „Totgesagte leben länger“ dürfte.

„Wir wollen hier weiter machen. Wenn alles klappt, wie wir uns das vorstellen, geht es Mitte Juli wieder los“, sagt Geschäftsführer und Mitgesellschafter Willi Denecke, Geschäftsmann aus Lüdenscheid, der auch die „Schröder’s“-Filiale dort betreibt. Zum mehrköpfigen Investorenteam gehören neben Denecke noch weitere Partner aus dem Siegerland, die das Projekt in der Olper City finanziell stützen.

Nach längeren Verhandlungen mit dem Vermieter der Immobilie in der Kardinal-von-Galen-Straße 1-3, der Kirchengemeinde St. Martinus in Olpe, können die Macher von „Schröder’s“ auch auf eine Einigung bezüglich der Miet-Konditionen hoffen. Wolfgang Hesse, Geschäftsführer des St. Martinus-Kirchenvorstandes ließ auf Anfrage unserer Redaktion durchblicken: „Wir wollen den Betreibern dort nicht den Hahn zudrehen und sind als Vermieter nicht dagegen, dass es dort weitergeht.“

Erfahrung in der Kaffee-Branche

Ein Blick in das Café: Sofas und gemütliche Sitzmöglichkeiten sollen für eine Wohnzimmer-Atmosphäre sorgen. Das gehört zum Grundkonzept des Cafés und bedient eine Nische in der Olper Gastronomielandschaft.
Ein Blick in das Café: Sofas und gemütliche Sitzmöglichkeiten sollen für eine Wohnzimmer-Atmosphäre sorgen. Das gehört zum Grundkonzept des Cafés und bedient eine Nische in der Olper Gastronomielandschaft. © Unbekannt | Josef Schmidt

Willi Denecke kommt aus der Kaffee-Branche, arbeitete viele Jahre unter anderem bei Jakobs und Tchibo – unter anderem als Vertriebs-Chef, war aber auch Gründer und Geschäftsführer des Marketing-Clubs Südwestfalen. Zur Erinnerung: Nach einem Besitzerwechsel von der Gründerin des Cafés im September 2019 zu Denecke und seinen Partnern dauerte es nicht lange, bis Corona die Türen von „Schröder’s“ wieder zuschloss.

Im Gespräch mit unserer Redaktion zeigte sich Denecke optimistisch, im Sommer durchzustarten. Dass das Café-Bistro der etwas anderen Art in eine Lücke gestoßen sei und viele Freunde und Kunden anspreche, davon ist Denecke überzeugt: „Wir werden die Speisekarten überarbeiten und ich kann jetzt schon versprechen, dass es Überraschungen geben wird.“

Das Grundkonzept bleibe aber bestehen. Denn für ein Café mit gemütlichen Sofas, das keines von der Stange sein wolle, gebe es auch in Olpe eine Nische. Dazu gehören auch vegetarische und vegane Angebote, die vor allem junges Publikum immer stärker ansprechen würden.

Mitarbeiter gesucht

Das „Gesicht“ des neuen „Schröder’s“ hinter der Theke stehe noch nicht fest, in den nächsten Wochen sei es ein Hauptziel, ein schlagkräftiges und zuverlässiges Mitarbeiterteam zusammen zu stellen. Denecke schwebt ein Team von drei Festangestellten und fünf bis sechs Aushilfen vor. Dabei könnten auch bewährte Kräfte bald wieder zu sehen sein: „Einige frühere Mitarbeiter haben sich schon gemeldet und gefragt, wann es wieder losgehe.“

Doch Fans von „Schröder’s Café“, die wegen der stetig sinkenden Inzidenzzahlen und der damit verbundenen Corona-Lockerungen auf eine baldige Öffnung wenigstens der Außen-Gastronomie setzen, muss Denecke vertrösten: „Die Außen-Gastronomie alleine bringt uns nicht entscheidend weiter. Wir peilen den 15. Juli als Eröffnungsdatum an, um dann auch das Lokal besetzen zu können.“ Um eine gewisse Sicherheit zu haben, müssten die Corona-Beschränkungen zuverlässig und langfristig heruntergefahren sein. Denecke: „Wir brauchen die Sicherheit, von den etwa 60 Innen- und 40 Außen-Plätzen mindestens die Hälfte besetzen zu können, also insgesamt ein Potenzial von 50 Sitzplätzen.“