Menden. Lendringsen soll – im Idealfall – zum 1. August 2023 eine neue Kita bekommen. Doch der Zeitplan ist eng getaktet. Das ist geplant.
Dass der Süden der Hönnestadt eine neue Kindertagesstätte bekommen soll, ist inzwischen klar. Nun hat sich ein erster Träger vorgestellt, der das Projekt am ehemaligen Eisenwerk in Lendringsen stemmen will. Es ist kein Unbekannter in der Hönnestadt.
Regionaler Träger
Mit einem sogenannten Interessenbekundungsverfahren sollten sich zuletzt Träger melden, die eine Kita im Mendener Süden bauen und betreiben wollen. Sieben potenzielle Interessenten hatte die Stadt in diesem Zuge nach WP-Informationen angeschrieben. Die Rückmeldungen sind überschaubar. Am Ende bleibt es bei einer einzigen Rückmeldung. Und die hatte sich in den vergangenen Sitzungen des Kinder- und Jugendhilfeausschusses (KJHA) bereits abgezeichnet. Andreas Kerntke, Geschäftsführer der Kita Hegemann gGmbH, hat sein Konzept vorgestellt. In Bösperde und Menden-Mitte hat die gemeinnützige GmbH bereits Einrichtungen: die Kita Farbenzwerge und die Kita Farbenland. Ein ähnliches Konzept soll es – im Idealfall – ab August 2023 auch in Lendringsen geben.
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Konkret geht es um eine viergruppige Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Eisenwerks. „Wir konzentrieren uns aufs Sauerland und den Märkischen Kreis“, erklärt Andreas Kerntke im Kinder- und Jugendhilfeausschuss. In Bönen habe man zuletzt aber auch einen Schritt in den Nachbarkreis gewagt. Nicht der letzte, wie zu hören ist. Auch in Fröndenberg soll die gGmbH in Verhandlungen über eine Übernahme der Ruhrpiraten sein. Mit einem auf die Region gemünzten Konzept wolle man „kurze Wege und Synergieeffekte“ nutzen, so Kerntke. Das habe sich gerade in den vergangenen zwei Jahren bewährt. Keine Einrichtung habe – vom ersten Lockdown 2020 abgesehen – coronabedingt geschlossen werden müssen. Personalengpässe könnten kurzfristig zwischen den einzelnen Einrichtungen kompensiert werden.
Für Lendringsen plant Kerntke ein wald- und naturpädagogisches Konzept. Gut 2500 Quadratmeter umfasst das geplante Gelände. „Das Gelände bietet es an, das Konzept in diese Richtung zu entwickeln“, sagt Kerntke. Ein Gemüsegarten und naturnahe Bereiche rund um die Kita seien vorstellbar. Doch dabei bleibt es nicht. Angrenzend zum Gebäude würde Kerntke noch einen gut 100-jährigen Baum integrieren wollen, der auf städtischem Grund steht. Die Gestaltung des Gebäudes orientiere sich am bewährten Vorgehen in Bösperde und Menden-Mitte. Gleichwohl werden Anpassungen in puncto Barrierefreiheit notwendig. Allerdings bremst Andreas Kerntke auch die Erwartungen. Politisch gewollt ist demnach eine Eröffnung zum 1. August 2023. Doch bereits jetzt lägen die Planungen etwa fünf Wochen hinter dem Zeitplan – im Vergleich zum Bau in Menden-Mitte. „Versprechen kann ich heute nichts“, sagt Kerntke. Eine Entscheidung – auch vor dem Hintergrund voller Auftragsbücher bei Handwerkern und möglichen Lieferengpässen – falle in im Oktober 2022. Dann nämlich beginnt das Anmeldeverfahren fürs neue Kita-Jahr.
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Kritik am Verfahren selbst kommt derweil aus Reihen der FDP. „Wie ist ausgeschrieben worden?“, will Monika Adolph von der Verwaltung wissen – Rückendeckung kommt vonseiten der Grünen aufgrund lediglich einer einzigen Rückmeldung. Die Stadt habe sieben Träger aus Menden und dem Umland angeschrieben. Bis Fristende habe sich schlichtweg niemand außer der Kita Hegemann gGmbH beworben. „Gründe sind nicht genannt worden. Alles andere ist gucken in die Glaskugel“, sagt Cornelia Schröer, die für die Kindertagesbetreuungsplanung zuständig ist. „Mit den zwei Einrichtungen haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht“, betont Mirko Kruschinski (SPD). Bei Personalengpässen könne man „kurzfristig reagieren“.
Nach einer weiteren Diskussion im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung hat die gemeinnützige GmbH schließlich den Zuschlag für die Kita erhalten.