Finnentrop. Das Windkraft-Unternehmen aus Niedersachsen steht zwar erst am Anfang seiner Planungen, hat dafür aber schon konkrete Pläne. So sehen sie aus.
Den berühmten Blick in die Glaskugel braucht Ulrich Hilleke, Bauamtsleiter der Gemeinde Finnentrop, gar nicht, um eines mit großer Gewissheit vorhersagen zu können: „Gerade im nördlichen Bereich unseres Gemeindegebietes wird sich in Zukunft einiges tun. Wir wissen, dass hier viele Projektierer unterwegs sind.“ Er meint damit all jene Windkraft-Unternehmen, die es vor allem auf das windreiche Frettertal abgesehen haben und hier ihre Bauvorhaben umsetzen wollen.
In die Liste der Interessenten reiht sich mit der Alterric GmbH aus Aurich (Niedersachsen) nun das nächste Unternehmen ein, das laut eigener Aussage mit einer Leistung von mehr als 2.300 Megawatt im eigenen Bestand und einer Pipeline von über 9.000 Megawatt für neue Windprojekte zu den größten Grünstromerzeugern in Europa zählt. Die Niedersachsen peilen nun den Bau von fünf bis sechs Windkraftanlagen bei Serkenrode an.
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„Die Planungen befinden sich noch am Anfang, sodass in Kürze auch Gespräche mit der Gemeinde und mit Grundeigentümern stattfinden werden. Generell planen wir alle unsere Windenergieprojekte im engen Dialog, das schließt auch die Bedürfnisse von Anwohnern sowie individuelle Maßnahmen für den Naturschutz ein“, erklärt Katharina Schütz, Pressesprecherin des Windkraft-Projektierers. Eine Antwort auf die Frage, wann das Unternehmen eine Bauvoranfrage bzw. einen konkreten Bauantrag beim Kreis Olpe als Genehmigungsbehörde einreichen will, bleibt uns die Sprecherin schuldig.
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Vermutlich wird dieser Schritt noch länger auf sich warten lassen. Mit großem Interesse wird die Alterric GmbH verfolgen, wie sich die Gemeinde Finnentrop aufstellt. Aktuell ist sie dabei, den 2014 aufgestellten Teilflächennutzungsplan Windenergie durch die geänderte Rechtsprechung – 1000-Meter-Abstandsregelung zu Wohnbebauungen – überarbeiten zu lassen und die Flächen, die sich für Windkraft-Anlagen eignen könnten, einer ökologischen Erst-Betrachtung zu unterziehen. Ulrich Hilleke erwartet für den Herbst erste Erkenntnisse. Anders als beispielsweise die Nachbarkommune Lennestadt will die Gemeinde Finnentrop durch die Ausweisung von sog. Konzentrationszonen, die eine Ausschlusswirkung für alle anderen Bereiche in der Gemeinde haben, das Heft des Handelns in der Hand behalten.
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Die oben genannte 1000-Meter-Abstandsregelung hat in der Gemeinde Finnentrop bereits dazu geführt, dass der Kreis Olpe den Bauantrag der SL Windenergie aus Gladbeck, die bei Schöndelt drei Anlagen errichten möchten, abgelehnt hat, weil zwei dieser Anlagen unter jene Grenze fallen würden. Dagegen hat das Unternehmen Klage vor dem OVG in Münster eingereicht. Eine Entscheidung haben die Gesetzeshüter noch nicht gefällt.
In der Nähe des Pumpspeicherwerkes bei Rönkhausen plant die Windwärts Energie GmbH aus Hannover den Bau von fünf Windrädern. Die Ergebnisse einer Umweltverträglichkeitsvorprüfung lassen laut Angaben der Kreisverwaltung nicht mehr lange auf sich warten, so dass eine Entscheidung über die Bauvoranfrage bald erfolgt. Und vermutlich positiv beschieden wird, das habe Uli Hilleke zumindest so vernommen. Die Voranfrage der Stadtwerke Aachen AG, die sieben Anlagen bei Serkenrode/Schliprüthen bauen möchte, ruht derzeit. Auf Finnentroper Gemeindegebiet stehen bislang im Übrigen drei Windräder – allesamt rund um das kleine Örtchen Schöndelt im Frettertal.