Hohenlimburg/Hagen. Zuletzt fuhren zwei E-Busse im Linienverkehr durch das Hagener Stadtgebiet. Über erste Erfahrungen berichtet der Chef von Hausemann und Mager
Zwei Linienbusse mit Elektroantrieb sind zuletzt auf den Straßen im Stadtgebiet unterwegs gewesen. In dieser Woche hat das hiesige Busunternehmen Hausemann & Mager die beiden Fahrzeuge im regulären Betrieb eingesetzt. Zuvor waren die Busse bereits bei der Hagener Straßenbahn im Einsatz. Rein äußerlich hoben sich die Fahrzeuge kaum von den klassischen Linienbussen ab, die das Straßenbild seit Jahren beherrschen.
Auf Elektroantrieb umgerüstet
Das liegt daran, dass es sich bei den E-Bussen um klassische Linienbusse handelt, die einst einen Dieselmotor hatten und später von der Firma „e-troFit“ auf Elektro umgerüstet wurden. Das Unternehmen setzt voll auf den Trend hin zur E-Mobilität und hat sich darauf spezialisiert, Lkw und Busse mit dem nötigen Antrieb umzurüsten. Die umgerüsteten Busse des Unternehmens fuhren bereits in Bayern, im Hamburger Norden oder eben jüngst auch in Hagen. „Wir sehen diese Einsätze als Testläufe zum Kennenlernen“, sagt Christoph Winzerling, Geschäftsführer bei Hausemann & Mager. Für das Unternehmen ist es das dritte Mal, dass E-Busse im Betriebshof stehen und im Linienverkehr zum Einsatz kommen.
Straßenbahn bestellt erste E-Busse
„Die Erfahrungen sind bisher recht positiv“, so Winzerling. „Viele Zweifel wurden zerstreut.“ Es sind erstes Flirts mit einer Technik, die künftig eine größere Rolle im Hagener Busverkehr spielen soll. So ging im Oktober vergangenen Jahres die Ausschreibung der Hagener Straßenbahn für 13 vollelektrische Solobusse und einen Gelenkbus auf den Weg. Wenn alles klappt, könnten Ende dieses Jahres die ersten Elektrobusse dauerhaft auf den Straßen im Stadtgebiet rollen.
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Ruhiges Fahrgefühl
Für Passagiere dürfte der Umstieg nicht zum Nachteil sein, schätzt Winzerling: „Als ein Fazit kann man schon sagen, dass Fahrten mit den E-Bussen angenehm sind.“ Beim Anfahren ruckelt der E-Bus weniger, während der Fahrt rumort kein Diesel mehr. Auch Anwohner dürften aufatmen, wenn weniger Buslärm vor ihren Türen zu hören ist und die Rauchwolken ausbleiben. Gleichwohl zeigten die Testfahrten auch, dass die Technik so ihre Tücken hat – gerade im eng getakteten Linienverkehr. Ein Problem sei die Reichweite der E-Busse, gerade bei kalten Temperaturen, sagt Winzerling. „Wir brauchen aber Zuverlässigkeit. Es bringt nichts, wenn die Fahrgäste an der Haltestelle stehen und die Busse dann nicht kommen.“
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Probleme mit der Reichweite
Auf einer Linie gelte es zum Beispiel etwa 350 Kilometer am Tag zu fahren. Bei Wind und Wetter und einer in Hagen oft bergigen Landschaft. „Diese 350 Kilometer sind mit dem E-Bus noch ein Problem.“ Entsprechend koordiniert müssten Ladezeiten sein. Und wenn einzelne Busse mehrere Stunden ausfallen, weil sie an der Ladesäule hängen, brauche es wohl auch ein paar Busse mehr, die angeschafft werden müssen, so Winzerling.
Weitere Testfahrten im Sommer
Viel formuliert er im Konjunktiv, ein umfassendes Fazit gibt es noch nicht. Gerne wolle sich Hausemann & Mager im Sommer erneut um E-Busse bemühen, um die Fahrzeuge bei milden Temperaturen zu testen. „Da sind noch viele Erfahrung zu machen“, sagt Winzerling. „Aber der Dieselmotor wurde ja auch nicht in ein bis zwei Jahren nach vorne gebracht.“