Hagen. Die Wache der Bundespolizei in Hagen wird nicht nur saniert, sondern auch personell aufgestockt. Die Beamten wollen mehr Präsenz zeigen.
Die marode Wache der Bundespolizei am Hagener Hauptbahnhof wird grundlegend saniert. Dies versicherte Jens Flören, Polizeihauptkommissar und Leiter der Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit bei der Bundespolizeidirektion in St. Augustin: „Wir sind in guten Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Die Liegenschaft soll erneuert und auch erweitert werden.“
Denn geplant ist auch, den Standort in Hagen personell aufzurüsten. Zwar wollte Flören keine Zahlen nennen, doch nach Informationen unserer Zeitung soll die Hagener Wache von derzeit 30 auf nahezu 60 Beamte aufgestockt werden. Dies geschieht im Rahmen einer landesweiten Einstellungsoffensive. In diesem und im vergangenen Jahr stellt die Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen jeweils 300 neue Mitarbeiter ein.
Sicherheitsgefühl spielt eine Rolle
Auch interessant
Dahinter steht ein neues Konzept. In der Vergangenheit orientierte sich der Personalschlüssel an der objektiven Sicherheitslage, also der Zahl der Straftaten und weiterer messbarer Faktoren im Bahnhofsumfeld. Zukünftig jedoch will die Bundespolizei das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung bei der personellen Ausstattung ihrer Standorte miteinbeziehen.
Die Umgebung des Hauptbahnhofs Hagen aber gilt bei vielen Bürgern als Angstraum, der von der Drogen- und Trinkerszene geprägt ist und in dem man sich nur aufhält, wenn es sich nicht vermeiden lässt. „Auch wenn Hagen kein Brennpunkt der Kriminalität ist, so wollen wir dort verstärkt präsent und sichtbar sein“, kündigte Flören an.
Weitere Immobilie angemietet
Damit die neuen Beamten angemessen untergebracht werden können, wird nicht nur die bisherige Wache kernsaniert, sondern die Bundespolizei mietet eine weitere Immobilie am Hauptbahnhof hinzu. „Es handelt sich nun wirklich nicht um eine schöne Liegenschaft“, so Flören: „Ich hoffe, das wird nach der Sanierung anders aussehen.“
Tatsächlich hatte die Wache im letzten Jahr durch marode Fenster, ein undichtes Dach und Feuchtigkeit in den Amtsstuben unschöne Schlagzeilen verursacht. Sogar Ratten huschten durch den Umkleideraum. Zudem gebe es nur einen Umkleideraum für Männer und Frauen und nur eine einzige Dusche, die sich alle teilen müssen.
Die Bahnhofswache in Hagen sei die schlimmste in ganz Nordrhein-Westfalen, beklagte die Gewerkschaft der Polizei, die fortwährende Feuchtigkeit bedrohe die Gesundheit der Beamten. die sich täglich mit Drogendealern, Dieben und Trinkern auseinandersetzen müssen.
2022 startet Sanierung
In einem Schreiben an den Hagener Bundestagsabgeordneten René Röspel (SPD) bestätigte Professor Günter Krings, Staatssekretär im Innenministerium, den Stand der Dinge. Die entsprechende Planungsvereinbarung zwischen der Deutschen Bahn als Eigentümerin der Liegenschaften und der Polizei solle schon bis zum kommenden Sommer geschlossen werden, die Baumaßnahmen könnten dann bis Ende 2022 realisiert werden.
„Zum sicheren Bahnverkehr gehört unbedingt, auch den Arbeitsalltag der Polizisten zu erleichtern“, macht René Röspel deutlich: „Es ist höchste Zeit, dass der Konzern DB Verantwortung für eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Bundespolizeirevier Hagen übernehmen will.“