Kreis Olpe. Nach dem Hochwasser laufen im Kreis Olpe die Aufräumarbeiten, in manchen Häusern steht aber weiterhin Wasser. Immer mehr Schäden treten zutage.
Nach den schweren Überschwemmungen im Kreis Olpe werden nach und nach weitere Schäden sichtbar.
Durch die starken Regenfälle ist in Rönkhausen die Glingestraße zwischen dem Unterbecken und der Einmündung in die K 29 (Schönholthausen/Weuspert) bis auf Weiteres gesperrt. Die Fahrbahn wurde von den Fluten teilweise mitgerissen und zerstört. Auch die L 928 zwischen Gleierbrück und Schmallenberg-Bracht ist wegen der Gefahr eines Hangrutsches weiterhin voll gesperrt.
Geschlossen ist bis auf Weiteres auch der Fledermaustunnel zwischen Finnentrop und Eslohe-Kückelheim. Auch weitere Radwege auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop sind nur eingeschränkt und teilweise gar nicht befahrbar. Die Gemeinde Finnentrop wird in den nächsten Tagen die notwendigen Aufräumungs- und Säuberungsarbeiten auf den Radwegen erledigen und informiert, wenn die Nutzung wieder uneingeschränkt möglich ist. Außerdem wird der Bauhof am Montag, 19. Juli, damit beginnen, in den Ortschaften die Sandsäcke abzufahren.
+++ Kreis Olpe: Welche Schäden das Unwetter hinterlassen hat +++
In der Kreuzbergstraße in Oberelspe ist auch am zweiten Tag nach dem Hochwasser noch keine Entspannung angesagt. Der Burbecker Bach, der hier in den Oenebach fließt, hat so viel Unrat und Schlamm in seinem Bachbett, dass er immer noch über die Ufer tritt und das Gelände von mindestens drei Höfen und Wohnhäusern überflutet. Die Stadt bemüht sich mit schwerem Gerät, den Bachlauf freizuräumen.
Am Tag nach dem Unwetter werden auch die Schäden im Lennetal sichtbar: So laufen die Aufräumarbeiten zwischen Saalhausen und Kickenbach.
Keine Verletzten im Kreis Olpe, aber hunderte Einsätze
Mehr als 240 Unwetter-Einsätze gab es seit den frühen Mittwochmorgenstunden im Kreisgebiet, berichtet Kreisbrandmeister Christoph Lütticke, wobei sich diese Zahl nur auf die eingegangenen Anrufe in der Einsatzleitstelle beziehen. Verletzte wurden nicht gemeldet. „Nachdem sich die Lage etwas entspannt hat und die Kameraden etwas durchatmen können, müssen sie jetzt erstmal Schlaf nachholen“, so Lütticke.
Die Liste der Straßensperrungen wurde am Donnerstag deutlich kürzer. Die B 55 zwischen Elspe und Oberelspe ist nur noch halbseitig gesperrt, vermeldet Straßen NRW auf Nachfrage. Dort wurde ein Radweg unterspült. Etwa 200 Meter vor dem Kreisverkehr, der nach Halberbracht führt, hatte es nach Feuerwehrangaben am Mittwoch einen Kanalbruch gegeben. Die erst im Vorjahr erneuerte Fahrbahn drohte einzustürzen. Am Morgen hatte Straßen NRW noch mitgeteilt, dass auch die Straße bis mindestens Mittwoch, 18. Juli, vollgesperrt werden müsse. In dieser Frage folgte nun jedoch die Entwarnung.
Verkehrsbehinderungen gab es noch an der B 236 bei Langenei, die stellenweise weiterhin unter Wasser steht und erst freigeräumt werden muss. Auf der L 687 am Lenscheid ist die die Fahrbahn nach einem Böschungsrutsch halbseitig gesperrt.
Auch an anderen Stellen stand weiterhin Wasser auf der Straße. Die Polizei rät zu einer vorsichtigen Fahrweise.
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Der langanhaltende Regen hatte Finnentrop und Lennestadt am Mittwoch besonders hart getroffen.
Drastisch war die Lage in Oedingen, wo am Nachmittag der gesamte Ortskern von Wasser und Schlamm bedeckt wurde. Das Wasser schoss die Brachter Straße hinab und überflutete auch die B 55, die auch dort voll gesperrt werden musste. Auslöser war offenbar ein gebrochener Damm am Feuerlöschteich in Oedingerberg, berichtet die Feuerwehr vor Ort.
Hart getroffen hat es nach Aussagen von Feuerwehrleuten auch das oberhalb von Oberelspe gelegene Dorf Burbecke. Mehr Informationen über das Unwetter in Lennestadt lesen Sie in unserem ausführlichen Bericht.
Feuerwehr Finnentrop seit dem frühen Morgen im Einsatz
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Seit 4.20 Uhr waren die Einheiten der Feuerwehr Finnentrop im Dauereinsatz. Neben dem Lennetal waren vor allem die Bereiche im oberen Frettertal, in Serkenrode und oberhalb von Rönkhausen vom Starkregen betroffen. Die Feuerwehrleute pumpten das Wasser aus den Gebäuden und schützten sie mit einem Wall aus Sandsäcken vor weiteren Überflutungen.
Gut 50 Einsatzkräfte, inklusive THW und DRK, waren laut Hilgering schätzungsweise in Serkenrode im Einsatz. Am Nachmittag musste die Ortsdurchfahrt zeitweise gesperrt werden, weil sie überflutet war. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Weil es bis in den Abend vermehrt regnen soll, bleiben die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft. Wie Anwohner das Unwetter erlebt haben, lesen Sie hier in einem ausführlichen Bericht.
Gleichzeitig halfen Kameraden der Finnentroper Feuerwehr auch außerhalb der Gemeindegrenzen aus. Eine Einheit aus Schliprüthen war beispielsweise in Eslohe im Einsatz, Feuerwehrleute aus Heggen waren zusammen mit den Kameraden aus Kirchhundem und Lennestadt in Hagen, wo die Wassermassen ganze Straßen geflutet hatten.
Durch die Straßensperrungen ist auch der Busverkehr im Bereich Lennestadt/Finnentrop eingeschränkt, teilen die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd mit: Betroffen ist am Donnerstagmittag noch eine Linie: Der SB9 von Altenhundem nach Schmallenberg fährt bis auf Weiteres über Würdinghausen und Saalhausen nach Schmallenberg, weil Kickenbach und Langenei nicht angefahren werden können. Die Fahrten des R68 von Grevenbrück nach Eslohe finden hingegen wieder planmäßig statt.
Dauerregen im Kreis Olpe: Straßen und Häuser überschwemmt
Der Bahnverkehr im Kreis Olpe rollt weitgehend. Allerdings ist die Ruhr-Sieg-Strecke im Bereich von Plettenberg bis Hagen gesperrt. Für Pendler in Richtung Ruhrgebiet ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Bürger in Wenden bereiten sich mit Sandsäcken vor
Erfahrungen mit Überschwemmungen hatte zuletzt die Gemeinde Wenden gemacht, wo nach einem Starkregen vor einigen Wochen unter anderem die Großmicke über die Ufer trat und zahlreiche Keller unter Wasser setzte. Dort sei die Lage aber entspannt, berichtet Kevin Frohnenberg, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Wenden: „Wir haben keine Einsätze zurzeit.“
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Wie er in den Social-Media-Kanälen verfolgt hat, haben einige Bürger in Eigeninitiative prophylaktisch Maßnahmen getroffen. Also Sandsäcke befüllt und Zugänge zu Gebäuden verschlossen. „Die Menschen sind nach dem Ereignis maximal sensibel“, sagt Kevin Frohnenberg. „Es soll ja noch ein bisschen was runterkommen. Wir sind aber vorbereitet.“
Der Kreis Olpe gibt folgende Verhaltenstipps:
- Bleiben Sie möglichst zu Hause und halten Sie Fenster und Türen geschlossen
- Meiden Sie ihren Keller, suchen Sie einen nach Möglichkeit innen liegenden Raum im Erdgeschoss auf.
- Bedenken Sie, dass elektrische Geräte in überschwemmten Räumen weiterhin Spannung führen können.
- Meiden Sie Senken und Unterführungen
- Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen.
- Halten Sie den Notruf frei, wählen Sie nur im Notfall die 112.