Fröndenberg. Es ist einer der erste Unverpackt-Läden im Kreis Unna. Und der soll im Frühjahr 2022 in Fröndenberg eröffnen. Das planen die Gründerinnen.
Damit wäre Fröndenberg Vorreiter im Kreis Unna: Im Frühling soll die Stadt einen Unverpackt-Laden am Bruayplatz bekommen.
Zwei junge Frauen, Tanja Schröder und Delia Mols, stehen auch persönlich voll und ganz hinter dem Konzept und wollen sich damit in die Selbstständigkeit wagen. Die bisherige Mieterin des Ladenlokals vergrößert sich. „Nackt und unverpackt“ lautet der Arbeitstitel des neuen Ladens, und dahinter verbirgt sich garantiert nichts Unanständiges. Sondern ein Trend, der im Zuge eines nachhaltigeren Lebenswandels immer mehr um sich greift: Lebensmittel und Hygieneprodukte nicht in Verpackungen kaufen, die nach dem Gebrauch sofort entsorgt werden und den Müllberg vergrößern. Im Kreis Unna ist das Konzept der Unverpackt-Läden bisher aber noch nicht angekommen. Hauptsächlich in Großstädten haben sich die Geschäfte bislang etablieren können. In Dortmund gibt es zwei solcher Läden, aber in der näheren Umgebung auch in Werl und Soest. In Iserlohn musste ein Laden wieder schließen, allerdings nicht aus Gründen mangelnder Nachfrage.
Idee entstand in Fröndenberg
Tanja Schröder und Delia Mols hoffen darauf, dass die Fröndenbergerinnen und Fröndenberger bereit sind für ihr umweltfreundliches Angebot. Schröder stammt aus Fröndenberg und lebt dort, Mols aus Wickede, ist inzwischen aber in Lünen zuhause. Mit Fröndenberg verbindet die beiden der gemeinsame Arbeitsplatz als Zahntechnikerinnen. Und da wurden ihre Ideen und Gespräche im Sommer 2021 immer konkreter. „Erst haben wir nur gescherzt“, erinnert sich Delia Mols. Dahinter steht vor allem persönliche Überzeugung, das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. „Wir versuchen auch beide selbst, so weit es geht so einzukaufen“, unterstreicht Mols. Und Tanja Schröder ergänzt: „Auch wenn man natürlich nie perfekt sein kann.“
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Ihre Idee hat sich schon herumgesprochen, über Freundes- und Bekanntenkreis hinaus. „Und alle sind davon begeistert“, sagt Delia Mols. Im Moment sind die beiden in den Vorbereitungen. In Gänze steht das Sortiment noch nicht fest, es kann sich auch immer wieder ändern. Aber klar ist, was dazu gehören soll. Zum Beispiel allerlei haltbare Lebensmittel: Mehl, Reis, Nudeln, Müsli, Kaffee oder Erbsen und anderes haltbares Gemüse. Aber auch Gewürz- und Kräutermischungen. Es soll aber auch ein kleines Sortiment an Frischeprodukten dazukommen. Und im Non-Food-Bereich Hygieneprodukte und Naturkosmetik; vieles, das auch für Allergiker geeignet ist. Zum kompletten Angebot, dessen Inhaltsstoffen oder Herkunft sagt Tanja Schröder: „Wir wollen extrem transparent sein.“
Der Trend gehe nicht nur in Richtung Unverpackt, sondern auch zu regionalen Produkten. Entsprechend wollen die beiden Frauen auch heimische Erzeuger als Lieferanten gewinnen. „Mittlerweile gibt es viele Landwirte in der Umgebung, im Sauerland, die ihre Produkte auch unverpackt anbieten.“ Und mit der „Biobiene“ in Ardey haben sie auch direkt vor Ort einen Hersteller umweltfreundlicher Verpackungen gefunden. Überhaupt soll es in dem Laden auch entsprechende Gefäße verschiedenster Größen geben. Wenn ein Kunde so etwas noch nicht von Zuhause mitbringen kann. Genau das ist das Konzept eines Unverpackt-Ladens. Wegen des Transportes der Waren sind Schröder und Mols auch froh, direkt vor der Ladentür Parkplätze zu haben.
Boutique vergrößert sich
Auch wenn es noch nicht zu hundert Prozent in trockenen Tüchern ist, was aber in Kürze geschehen soll: die beiden haben das Ladenlokal am Bruayplatz gegenüber des Aldi-Marktes bereits ausgeguckt. Sie wollten nach Möglichkeit mit ihrer Idee in Fröndenberg bleiben, glauben an das Potenzial der Stadt. Und konnten auch das Förderprogramm gegen Leerstand in der Innenstadt nutzen. „Das ist sehr attraktiv“, unterstreicht Tanja Schröder und lobt die gute Zusammenarbeit mit Wirtschaftsförderin Janina Schürmann.
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Am liebsten würden sie im März starten. Das hängt aber auch noch an ein paar Unwägbarkeiten und Lieferungen, etwa zur Innenausstattung, was ja im Moment bekanntlich mancher Verzögerung unterworfen ist. In dem Ladenlokal ist im Moment noch die Boutique CM Style von Claudia Meier. Gute Nachricht: die gibt nicht etwa auf, sondern vergrößert ihr Angebot wegen der guten Nachfrage. Sie ist demnächst an der Adresse Markt 3 zu finden, am nördlichen Ende des Marktplatzes an der Ecke Alleestraße/Eulenstraße. Auch hier gab es lange einen Leerstand. Claudia Meier ist schon mitten im Umbau, die Verkaufsfläche, so erzählt sie, werde dann etwa doppelt so groß sein. „Und die Stammkunden haben auch alle schon gesagt, dass sie mit rüberkommen.“
Auch wenn man beim Thema Unverpackt oft ein junges, vielleicht studentisches Publikum im Sinn hat. Delia Mols und Tanja Schröder hoffen auf eine ganz große Zielgruppe: „Eltern mit kleinen Kindern machen sich Gedanken zu diesem Thema. Ältere Leute werden aber auch von ihren Kindern dafür begeistert“, sagt Schröder. „Auch die Hofläden laufen ja ziemlich gut.“