Fröndenberg. Lange hat die Stadt nach einer Lösung für die Stadtbücherei gesucht. Nun steht fest, wo Bücherliebhaber künftig schmökern können.
Ein neuer Standort für die Stadtbücherei ist gefunden. In etwa einem Jahr soll die Bücherei im Gebäude des früheren Aldi-Marktes am Marktplatz eröffnen. Erste Bauarbeiten können schon bald beginnen. Mit einhergehen wird mit der Neueröffnung ein gänzlich überarbeitetes Konzept.
Die Fröndenberger Stadtbücherei zieht damit nur auf die andere Seite des Marktplatzes. Bislang ist sie in den Räumen des Bücherparadieses von Brigitte Kern untergebracht. Diese geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand und wird bekanntlich dann auch die Stadtbücherei in ihren Räumlichkeiten zum 31. Dezember dieses Jahres aufgeben. Einen neuen Standort hat die Verwaltung direkt gegenüber gefunden.
Ganz zentral gelegen, barrierefrei zu erreichen. Seit einiger Zeit steht das ausgewählte Gebäude (die Adresse lautet Markt 7) leer, früher waren hier der Aldi und später eine Geschenkboutique untergebracht. Weitere Schritte auf diesem Weg haben Schulausschuss und Stadtrat bei ihren Sitzungen in dieser Woche auf den Weg gebracht, in dem sie das vorgeschlagene Konzept einstimmig billigten. Der Zeitplan sieht eine Eröffnung der neuen Stadtbücherei am neuen Standort im September 2020 vor. Die Verwaltung wird nun den Antrag auf Förderung auf den Weg bringen. Dadurch sollen 60 Prozent der Kosten aus dem NRW-Landessäckel fließen.
350.000 Euro für drei Jahre
Die Schätzung der Verwaltung für die ersten drei Jahre des neuen Büchereikonzeptes der Ruhrstadt ergibt eine Gesamtsumme von etwas mehr als 350.000 Euro. Darin enthalten sind Ausgaben für das Gebäude, Technik, Personal und natürlich auch die Medien, Bücher, Zeitschriften und Co. Digitale Medien zur Ausleihe gibt es aktuell etwa in der Stadtbücherei noch gar nicht. Für den neuen Standort wird das aber in Anbetracht der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung ein ganz wichtiger Baustein. Aktuell wartet die Stadt, so gab der Beigeordnete Günter Freck zur Auskunft, die Haushaltsplanungen der nordrhein-westfälischen Landesregierung ab. Dann wird abschließend über die Förderung entschieden.
Alles, was unmittelbar mit der Bibliothek zusammenhängt – wie die Anschaffung neuer Bücher und anderer Medien oder auch die Ausschreibung einer Stelle –, darf erst nach positivem Förderbescheid auf den Weg gebracht werden. Die ersten Bauarbeiten am Gebäuden dürfen und sollen aber noch in diesem Jahr beginnen, erklärte Freck. Denn diese Tätigkeiten gelten, wie es im schönsten Bürokratie-Deutsch heißt, nicht als „förderschädlich“.
Mit einem großen Fest soll die neue Stadtbücherei dann in gut einem Jahr eröffnet werden. Der Zeitraum der Monate zwischen Schließung des alten Standortes und Eröffnung am neuen soll laut der Vorlage mit Einzelveranstaltungen oder einem großer Bücherflohmarkt möglichst werbewirksam überbrückt werden. Bis Jahresbeginn 2021 soll dann die Onleihe und damit auch der Zugang zu digitalen Medien möglich sein. Ergänzend können dann auch E-Reader ausgeliehen werden.
Wie die Stadtbücherei dann im Detail aufgestellt sein sollte, dass hatte die städtische Bibliothekarin Doris Wehowski für den Schulausschuss in einer großen Präsentation aufbereitet, die sie im Rahmen eines Workshops zur Neuausrichtung städtischer Büchereien erarbeitet hatte. Zentral darin ist das Verständnis dieser Bibliotheken nicht mehr nur als Ort, wo man Bücher ausleiht und nach einiger Zeit wieder zurück bringt. Sie sollen Lern-, Bildungs- und Begegnungsorte für alle Generationen sein.
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