Fröndenberg. Spielgruppen, Veranstaltungen, Beratung, Elterncafé: Das Angebot im Familienbüro in Fröndenbergs Mitte ist vielfältig.

Eigentlich sollte es eine große Eröffnungsfeier mit Kinderprogramm werden, doch Corona hat den Planungen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Das Familienbüro in Fröndenbergs Mitte, Markt 1, hat zwischen den Lockdowns 2020 einfach geöffnet. Seitdem hat sich schon einiges getan – wenn auch anders als gedacht. Leiterin Christine Becker-Gierke erzählt, für wen und warum es diese Anlaufstelle jetzt gibt.

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„Der Idealfall ist, dass wir ein Ort der ungezwungenen Begegnung und des Austausches sind“, sagt Christine Becker-Gierke. Informationsveranstaltungen, Spielgruppen, Beratung und bald vielleicht auch ein Stillcafé: Das alles gehört zum Konzept des Büros, das vor Ort schnell und unkompliziert unterstützen möchte. Corona erschwert die persönlichen Kontakte natürlich momentan, aber Christine Becker-Gierke versucht, das Beste aus der Situation zu machen. So gibt es statt eines Besuchs bei den frischgebackenen Eltern jetzt beispielsweise die Möglichkeit, sich im Büro eine Willkommens-Tasche mit Informationen und Geschenken abzuholen.

Eltern suchen den Kontakt

Ein Neugeborenes stellt das Leben mitunter ziemlich auf den Kopf – nicht immer ist es leicht und rosig, besonders Neu-Eltern haben viele Fragen. Christine Becker-Gierke möchte Orientierung und Hilfen bieten. „Unsere Zielgruppe sind primär Eltern mit Kindern von null bis drei Jahren und Schwangere“, sagt sie und versteht sich dabei auch als Vermittlerin. „Man hat einfach plötzlich ganz andere Themen, als die Freunde ohne Kinder“, beschreibt sie ein Problem, das häufig auftrete. „Die Eltern freuen sich darauf, sich auszutauschen.“

Die Termine und Zeiten

Das Familienbüro in Fröndenberg bietet dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde an. Eltern können auch ohne Termin vorbeikommen. Generell ist Christine Becker-Gierke aber telefonisch von montags bis donnerstags unter 02303/272058 erreichbar.

Donnerstags findet (sofern die Corona-Lage es zulässt) ein Elterncafé statt von 10 bis 12 Uhr.

Jeden dritten Mittwoch im Monat ist von 10 bis 12 Uhr eine Familienhebamme vor Ort, die alle Fragen rund ums Baby beantwortet und bei Problemen hilft.

Ebenfalls in den Räumen vertreten ist die Erziehungsberatungsstelle: Sie bietet eine offene Sprechstunde an, immer montags von 10 bis 11 Uhr.

Der Kinderschutzbund ist ebenfalls vor Ort: Jeden zweiten Mittwoch im Monat zwischen 10 und 12 Uhr hat die Systemische Beraterin und Therapeutin Dipl. Päd. Dr. Henriette Schildberg ein offenes Ohr.

Die Elterngeldstelle bietet keine offene Sprechstunde an. Sie ist nur via Mail erreichbar unter elterngeld@kreis-unna.de

Die nächste Beratung zum Thema Kindertagespflege/Kindertagesbetreuung ist am Dienstag, 8. März, von 9.30 bis 11 Uhr.

Der Bedarf sei hoch, besonders das Elterncafé des Familienbüros sei stets gut besucht. In entspannter Atmosphäre können sich die Erwachsenen dort treffen, die Kinder spielen lassen und sich miteinander unterhalten. „Es sind häufig dieselben Probleme.“ Sogar eine Warteliste gebe es bereits. Denn durch Corona fallen viele Angebote für Eltern mit Babys aus, Eltern falle es schwer, andere Eltern kennenzulernen.

Im Büro selbst ist alles kinderfreundlich eingerichtet; es gibt Spielzeuge, weiche Felle, Hochstühle und einen Wickeltisch, aber auch die Option, in Ruhe mit Sichtschutz zu stillen. Wickeltisch und Stillecke können während der Öffnungszeiten immer genutzt werden.

Familienhebamme gibt Rat

Ein besonderer Höhepunkt sei der Besuch der Familienhebamme Heike Möller einmal im Monat. Sie steht den Eltern dann für alle Fragen zur Seite. „Das ist gerade interessant, wenn die eigene Hebamme vielleicht nicht mehr da ist“, erklärt die Expertin. Denn oft würden sich auch über die ersten Betreuungsmonate hinaus viele Fragen ergeben. „Wir haben auch die Möglichkeit, eine Familienhebamme in den Familien einzusetzen“, sagt Christine Becker Gierke. Immer dann, wenn ein hoher Bedarf erkennbar sei und die Familie, warum auch immer, in einer schwierigen Situation stecke. Überforderung, mangelnde Strukturen oder auch gesundheitliche Probleme bei einem Elternteil sind Beispiele dafür. Möglich sei der Einsatz recht unkompliziert für Kinder bis zum ersten Geburtstag.

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Darüber hinaus kann Christine Becker-Gierke auch eine Kinderkrankenschwester einbeziehen, beispielsweise wenn die Eltern Unterstützungsbedarf haben wegen einer Krankheit oder Behinderung des Kindes.

Aktuell gilt im Familienbüro die 3G-Regelung, direkt neben dem Büro befindet sich eine Teststelle.