Olpe. Wegen der Teilnahme am „Sommerhaus der Stars“ sitzt „Big Brother“-Star Sabrina auf der Anklagebank. Auch für einen anderen TV-Star gab es Ärger.
Unscheinbar, abseits des Scheinwerferlichtes ging am Montag im Olper Amtsgericht ein Betrugsprozess wegen angeblich nicht gezahlter Provisionen für eine Vermittlung ins „Sommerhaus der Stars“ über die Bühne. Kontrahenten sind Schauspielerin und Moderatorin Mareike Eisenstein (52) und Ex-Big-Brother-Star Sabrina Lange (54) aus Attendorn. Das RTL-Format hat die ehemalige Freundschaft der Beiden zerstört. 2019 hatte Sabrina Lange mit ihrem Lebensgefährten Thomas Graf von Luxburg (56) am „Sommerhaus der Stars“ teilgenommen. „Türöffner“ soll Mareike Eisenstein gewesen sein. Sie behauptet, dass Lange ihr eine Provision für die Vermittlung in das RTL-Format versprochen, aber nicht gezahlt habe. Eisenstein hatte Strafanzeige wegen Betruges erstattet. Sabrina und ihr Graf drückten die Anklagebank im Olper Gericht.
Im Januar 2019 hätten sie in Attendorn einen mündlichen Vertrag geschlossen, dass Eisenstein 20 Prozent der gesamten Netto-Gage von 40.000 Euro für das Sommerhaus erhält, so Staatsanwältin Maria Siebel in der Anklage. Eisenstein habe dann schriftlich auf fünf Prozent verzichtet, so dass es um 15 Prozent Provision gegangen sei. Trotz mehrfacher Aufforderungen habe Sabrina Lange nicht gezahlt. Die Staatsanwältin warf den beiden in Attendorn lebenden Angeklagten gemeinschaftlichen Betrug vor.
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Sabrina Lange schwieg zu den Vorwürfen. Lothar Huschbeck, Verteidiger des Grafen, meinte: „Seine Position war nur der Partner des Promis. Er spielte eine untergeordnete Rolle. Er persönlich hat nicht mit Eisenstein gesprochen. Er hat überhaupt keinen Vertrag geschlossen.“ Das versicherte auch der 56-Jährige: „Ich habe gesagt: Gut, ich gehe mit rein in das Format. Ich habe aber mit Mareike nie etwas vereinbart.“ Das hätte sie mit Sabrina gemacht: „Die beiden sind ja auch befreundet gewesen. Wir haben auch schon Angebote vom Dschungel gekriegt. Ich habe mich da rausgehalten.“ Ihr Lebensgefährte habe das umsonst machen wollen, sagte Sabrina: „Die Gage ergibt sich, wie bekannt man ist. Ich habe kein Management, ich muss allein verhandeln.“
Alles geregelt
Seit 2016 sei sie von Sabrina angeschrieben worden, ob sie nicht für sie tätig werden könne, so die als Zeugin geladene Mareike Eisenstein: „Sie sagte, sie würde mir 20 Prozent geben, wenn ich etwas vermittele.“ Zunächst habe sie 2017 vergeblich versucht, Sabrina ins „Sommerhaus der Stars“ zu bringen. Zwei Jahre später habe es dann geklappt. Sie habe Bewerbungsunterlagen verfasst, Vertragsgespräche geführt und die Gage ausgehandelt, so Mareike Eisenstein: „Ich habe auch ein Vorstellungsvideo ‚Best of Sabrina‘ gemacht. Ich habe alles geregelt.“
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Am 25. Mai 2019 sei dann der Vertrag geschlossen worden: „Ich habe 40.000 Euro Gage ausgehandelt. Beim Sommerhaus ist es so, dass ein Teil der Pärchen von Anfang an drin ist und andere sich bereithalten müssen. Dafür gibt es 10.000 Euro und bei der Teilnahme die volle Gage.“ Sabrina und ihr Graf waren 2019 für das vorzeitig freiwillig ausgeschiedene Paar Jessika Cardinahl und Quentin Park eingezogen und hatten am Ende den dritten Platz belegt.
Sabrina seien die 40.000 Euro nicht genug gewesen, so Mareike Eisenstein. Es sei ihr aber peinlich gewesen, noch einmal nachzuverhandeln, deshalb habe sie auf fünf Prozent ihrer Provision verzichtet: „Ich habe gesagt, dann komme ich dir entgegen.“ Es ging also um 6000 Euro. Bis heute sei aber nichts gezahlt worden, so Eisenstein: „Ich wollte einen richtigen Vermittlungsvertrag. Sie sagte aber immer, dass ein Handschlag reicht. Ich bin immer nur vertröstet worden.“ Sie habe ihre Arbeit getan, betonte die Schauspielerin aus Dormagen. Sie sei sogar bei einem Hundesitter gewesen, um zu klären, wo Sabrinas Hund bei den Dreharbeiten bleibt.
Ordnungsgeld gegen „Big Brother“-Star
Keine Frage: Mareike Eisenstein ist stinksauer auf ihre ehemalige Freundin. „Da sind noch andere Herrschaften, die auch auf ihr Geld warten. Ein Bekannter ist auch betrogen worden.“ Und: „Sie hat immer wieder gesagt, dass ich mich auf ihr Wort verlassen könne. Da wird sich mit Lügen herausgeschlängelt. Ich bin traurig, dass das so gelaufen ist. Das ist für mich ein Schlag ins Gesicht.“
Da zwei Zeugen nicht zum Prozess in Olpe erschienen, unterbrach Richterin Nicole Höhmann die Verhandlung. Fortsetzung ist am 27. September. Dann soll auch der für Montag geladene Zeuge Jürgen Milski kommen. Die Richterin ordnete gegen den Promi, der 2000 mit Sabrina zusammen bei „Big Brother“ war, ein Ordnungsgeld von 150 Euro an.
Zu Beginn des Prozesses hatte Mareike Eisenstein noch gefragt: „Milski ist verhindert. Der hat angefragt wegen eines Video-Calls.“ Antwort der Richterin: „Das geht nicht.“