Neu-Listernohl. Nach der Privatinsolvenz des Attendorner Unternehmers Rüdiger Höffken wird nun seine Villa zwangsversteigert. Es gibt aber einen Haken.
Die Villa Höffken an der Alten Handelsstraße im Attendorner Ortsteil Neu-Listernohl kommt unter den Hammer. Am Donnerstag, 9. Dezember, wird das Anwesen des Attendorner Geschäftsmannes Rüdiger Höffken (74) im Olper Amtsgericht zwangsversteigert.
Die Insolvenz des ehemaligen Schatzmeisters von Schalke 04 und Bauers im Kölner Dreigestirn hatte vor einigen Jahren über Monate die Schlagzeilen bestimmt. Auf Anfrage dieser Redaktion bestätigte er die Zwangsversteigerung, wollte sich zu den Hintergründen seiner Insolvenz allerdings nicht weiter äußern. Einen Namen hatte sich der Attendorner mit dem Verkauf hochwertiger Autofelgen gemacht.
Knapp 500 Quadratmeter Wohnfläche
Laut Gutachten des Sachverständigenbüros Feldmann aus Olpe, das öffentlich einsehbar ist, beläuft sich der Verkehrswert der Luxusimmobilie auf knapp eine Million Euro. Das imposante Einfamilienhaus aus den 1980er Jahren verfügt über knapp 500 Quadratmeter Wohnfläche, über ein separates Garagengebäude und über einen gepflegten Außenbereich mit viel Grünfläche. Die Villa wird durch eine meterhohe Hecke gegen unliebsame Blicke geschützt. Das Grundstück erstreckt sich auf eine Fläche von rund 3600 Quadratmetern. Die Wertermittlung beruht auf einer Begutachtung „von außen“, weil der Sachverständige aus Olpe nach eigener Aussage das Grundstück nicht betreten konnte.
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Die bevorstehende Zwangsversteigerung ist eine Folge der Privatinsolvenz und hat nach Angaben des Amtsgerichtes nur bedingt mit der Unternehmensinsolvenz zu tun, die seit 2008 läuft. Die Versuche des über Attendorn hinaus bekannten Unternehmers, Haus und Grundstück in Neu-Listernohl seiner Ehefrau zu übertragen, waren nach Gerichtsangaben gescheitert.
Auch eine Beschwerde gegen die gutachterliche Wertfeststellung wurde jüngst vom Siegener Landgericht abgelehnt, so dass das Amtsgericht in Olpe wieder Herr des Verfahrens ist und einen Termin für die Zwangsversteigerung festlegen konnte.
Sohn besitzt Wohnrecht
Das aus Laiensicht komplizierte Verfahren hat vor allem eine Besonderheit: Der Sohn der Familie Höffken besitzt ein im Grundbuch eingetragenes Wohnrecht, dessen Wert vom Gutachter auf rund 600.000 Euro festgesetzt wird. Das heißt, dass der Verkehrswert der Immobilie durch diese Besonderheit auf 350.000 Euro fällt. Zunächst geht es am 9. Dezember daher um eine Zwangsversteigerung mit dem Ziel einer Aufhebung der Gemeinschaft. Andernfalls würde das Wohnrecht des Sohnes auch nach der Versteigerung bestehen bleiben. „Die letzte Sicherheit, ob und welche Rechte zu übernehmen sind, gibt es immer erst im Versteigerungstermin“, erklärt Stefan Weber, Geschäftsleiter des Amtsgerichtes, auf Anfrage dieser Redaktion.
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Die Kanzlei Kübler aus Köln, die nicht nur die Unternehmensinsolvenz von Rüdiger Höffken, sondern auch dessen Privatinsolvenz abwickelt, hatte die Versteigerung des imposanten Anwesens im Jahr 2019 beantragt. Zu den Gründen der Zwangsversteigerung und der Höffken-Insolvenz äußert sich Dr. Bruno M. Kübler unter Verweis auf das nicht-öffentliche Insolvenzverfahren auf Nachfrage nicht.
Ob jemand aus dem Umfeld der Familie Höffken am 9. Dezember (10.30 Uhr, Saal 37 im Olper Amtsgericht) mitbieten wird, wird sich zeigen. Rüdiger Höffken schrieb in seiner E-Mail an diese Redaktion: „Lassen Sie sich überraschen, was passiert.“