Hüsten. Alexianer Klinikum Hochsauerland reicht Klage beim Land ein, um weiter spezialisierte Pankreas-OP durchführen zu dürfen.
Schon vor Wochen hatte das Alexianer Klinikum Hochsauerland angekündigt, dass es nicht mit allen Ergebnissen und Vorgaben der Krankenhausplanung des Landes Nordrhein-Westfalen einverstanden sei. Zwar habe die abgeschlossene Planung „den Weg des Klinikums Hochsauerland grundsätzlich bestätigt“, so sagte Geschäftsführer Michael Gesenhues vor einigen Woche, doch gebe es Felder, „wo man noch mal dran muss“. Jetzt hat das Klinikum aus dem Sauerland eine punktuelle Klage gegen die Nicht-Zuweisung einer bestimmten Leistungsgruppe eingereicht. Konkret geht es um das Thema Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen am Standort Karolinen-Hospital.
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Im Klinikum Hochsauerland wurde 2014 das Bauchspeicheldrüsen-Zentrum gegründet. Dieses wird durch die Klinik für Gastroenterologie und Innere Medizin geleitet. Im Zentrum werden alle erforderlichen Diagnostikverfahren angeboten. Die Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Minimalinvasive Chirurgie führt die erforderlichen Operationen durch. Seit 2011 wurden Pankreasschwanzresektionen und seit 2014 Pankreaskopfresektionen minimalinvasiv vorgenommen, wenn die Größe des Tumors das erlaubt. „Durch die minimalinvasive Technik ist die Erholung der Patienten deutlich schneller möglich“, teilt das Klinikum auf seiner Homepage mit. Die Weiterbehandlung der Patienten erfolge dann in der Regel durch die Klinik für Onkologie und Innere Medizin, da die Tumore in der Regel eine Weiterbehandlung mit einer Chemotherapie erfordern würden.
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Unter den einzelnen hochspezialisierten Leistungsgruppen, die in der Summe wenige Dutzend Fälle umfassen, hat das Klinikum in der NRW-Krankenhausplanung nun keine direkte Zuteilung erhalten. Hierzu gehört die Leistungsgruppe 16.4 - die Pankreaseingriffe - mit 25 beantragten Fällen. „Nach Einschätzung des Klinikums ist die Sicherstellung des Versorgungsangebots für Pankreaseingriffe im Hinblick auf das umfassende onkologische Komplexangebot des Klinikums wesentlich“, teilt Klinikum-Sprecher Richard Bornkessel auf Nachfrage mit, „durch die Nicht-Zuweisung würde eine Lücke im Versorgungsangebot der Region entstehen, da neben dem Hochsauerlandkreis auch weder im Kreis Olpe noch im Märkischen Kreis eine Zuweisung vorgesehen ist“. Daher sehe man nun im Alexianer Klinikum Hochsauerland realistische Chancen, auf juristischem Weg hier eine Korrektur zu erwirken und hat eine punktuelle Klage gegen die Nicht-Zuweisung der Leistungsgruppe 16.4 eingereicht.
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Insgesamt sieht sich das Alexianer Klinikum Hochsauerland „mit seinem umfassenden Versorgungsspektrum“ durch die vorliegenden Ergebnisse der Krankenhausplanung NRW bestätigt und gestärkt worden. In der Summe seien die in den letzten Jahren durchschnittlich erbrachten Fallzahlen (zirka 40.000 stationäre Fälle pro Jahr) „praktisch zu 100 Prozent bestätigt“. Bestimmte Leistungen könnten zudem im Versorgungsgebiet als einziger angeboten werden.
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