Neheim. 55-jährige Neheimerin erfüllt sich mit Eröffnung des „Lemaro“-Stilhauses einen Traum. Händlervereinigung freut sich über Ergänzung des Angebots.

In den „Alten Lord“ kehrt Leben zurück. Wo einst Männer die Kleidung für jeden Anlass fanden und kurzzeitig auch Damenmode verkauft wurde, öffnet jetzt das „Lemaro“-Stilhaus. Am Dienstag wird in der Neheimer Oberstraße das Pre-Opening gefeiert, ehe ab Mittwoch, 5. Februar, die Ladentür regulär auf steht. Für die Inhaberin Susanne Boye-Giersberg geht damit auch ein persönlicher Traum in Erfüllung. „Ich umgebe mich schon immer gerne mit schönen Sachen“, sagt die 55-jährige Neheimerin. Jetzt soll sich die Vorliebe für das Schöne und Stilvolle im ersten eigenen Geschäft widerspiegeln. „Ich nehme den Begriff Concept Store wörtlich“, sagt sie.

Concept Store? Was ist das? Der Begriff bezeichnet im Einzelhandel einen Laden mit einer ungewöhnlichen, meist hochwertigen Kombination von Sortimenten und Marken. Concept Stores vertreten per Definition eine moderne Auffassung von erlebnisreichem Einkaufen und Kundenbindung. Ein Concept Store versteht sich so als eine konzeptionelle Mischung aus Warenhaus und Boutique. Tatsächlich finden sich im „Lemaro“ sowohl Kleidung als auch Deko- und Wohnraum-Accessoires und verschiedenste Produkte aus Manufakturen und inklusiven Werkstätten.

„Die Menschen wollen individuell sein“, weiß Susanne Boye. Und dann darf es beim Einkauf etwas Besonderes sein - nichts von der Stange, keine Massenprodukte. So setzt die Einzelhändlerin auf exklusivere Angebote und verspricht, „dass im Geschäfts nichts ist, was mir nicht gefällt“. Und so lässt sie sich auf Messen inspirieren, besucht Hersteller und stöbert durch Kataloge. Der Laden soll leben, sich verändern und Kunden fesseln. „Ich verkaufe Lifestyle“, sagt sie. Und das gelinge mit „Sachen, die Spaß machen“ und „Freude an schönen und außergewöhnlichen Dingen“ vermitteln.

Susanne Boye-Giersberg
Susanne Boye-Giersberg eröffnet neu in der Oberstraße. © WP | Martin Haselhorst

Ein Stück weit erinnert das neue Geschäft mit seiner rund 140 Quadratmeter großen, dekorierten und komponierten Verkaufsfläche an Konzepte, wie sie in den Niederlanden in Einkaufsstädten häufiger zu sehen sind. In das Produkt-Portfolio kommen bei Susanne Boye auch Marken aus den Nachbarland, auch kürzlich war sie erst auf einer Messe in Amsterdam unterwegs. „Es kommen so immer neue Dinge“, kündigt die Neheimerin an. Dieses stetige Arbeiten an der Auslage und dem Angebot sei zwar mühsam, „aber auch genau das, was Spaß macht“.

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Mit 55 Jahren wechselt Susanna Boye-Giersberg die Branche. Selbstständigkeit ist für die beruflich vielseitig aufgestellte Frau aber nichts Neues. Sie betreibt eine kleine Agentur für Werbemittel und qualifizierte sich auch zur Projekt- und Eventmanagerin. Die Werbeagentur wird es weitergeben, das Hauptaugenmerk gilt aber nun dem Stilhaus. „Die Idee dazu hatte ich schon vor Jahren“, erzählt sie.

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Seit sechs Jahren lebt die aus Hamm stammende Frau in Neheim. Die Stadt und auch ihren potenziellen Kundenkreis hat sie kennengelernt. Für ihr Konzept sieht sie Potenzial und auch eine Nachfrage. „Ich glaube, dass ich das gute Angebot in der Einkaufstadt Neheim sinnvoll ergänzen kann“, gibt sie sich selbstbewusst und überzeugt. Sie startet mit einem kleinen engagierten Team. Über Risiken will sie nicht sprechen. Zwar „weiß man nie, wohin die Reise geht“, doch habe gerade Neheim für eine Geschäftsidee wie ihre ein attraktives Einzugsgebiet.

Susanne Boye-Giersberg
Susanne Boye-Giersberg eröffnet in Neheim das Lemaro Stilhaus in der Oberstraße. © WP | Martin Haselhorst

Klar auch, dass Citymanager Konrad Buchheister von der Händlervereinigung Aktives Neheim mit Interesse auf das schaut, was sich in der Oberstadt tut. So freut er sich zum einen darüber, dass ein Leerstand beendet ist. „Jedes geöffnete Geschäft ist gut für die Stadt“, sagt er. Vor allem aber passe ein Lifestyle-Geschäft für den gehobenen Anspruch auch zu Angeboten in der Nachbarschaft in der Apothekerstraße und der Fußgängerzone. „Ein tolles Konzept. Schön, dass es es so was jetzt bei uns gibt“, so Buchheister.

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Im „Lemaro“ wird jetzt noch an letzten kleinen Details der Auslage gearbeitet, bevor es nach dem Pre-Opening los geht. Schon jetzt wecken Schaufenster und das Interieur die Neugier vorbei kommender Passanten. Vor Weihnachten hatte Susanne Boye-Giersberg die Türen schon kurzzeitig geöffnet. „Da sind schon viele Interessierte hereinspaziert“, freut sie sich, „das Feedback war durchweg positiv.“

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