Neheim. Wintereinbruch im Januar gefährdet Zeitplan der Freibadsanierung in Neheim und Durchführung des Pfingstschwimmfestes. Wie der Nass-Chef die Situation bewertet.
Dass der Zeitplan knapp und ambitioniert ist, war von Beginn an klar. Die im November mit Abbruch- und Ausschachtungsarbeiten begonnene Sanierung des Neheimer Freibades in Folge des fatalen Brandschadens Ende 2023 sollte im besten Falle rechtzeitig bis zum Internationalen Pfingstschwimmfest des SV Neptun Neheim-Hüsten abgeschlossen sein. Jetzt aber muss Nass-Geschäftsführer Bernd Löhr feststellen: „Wegen der schlechten Witterungsverhältnisse in der zweiten und dritten Kalenderwochen 2025 mussten die Arbeiten pausieren“, teilt er in einer Stellungnahme der Verwaltung mit, „der zeitliche Puffer zwischen der geplanten Fertigstellung am 31. Mai und dem Pfingstschwimmfest ab 6. Juni ist durch den witterungsbedingten Baustopp bereits überschritten“.
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Darüber wurde der SV Neptun Neheim-Hüsten bereits Mitte Januar informiert. Von Beginn aber war festgelegt worden, dass der Verein spätestens Ende Februar eine belastbare Aussage zur Fertigstellung des Freibades erhalten wird. Bernd Löhr aber macht Mut. „Wir kompensieren zur Zeit den Terminplan“, sagt er. Freie Kapazitäten von der Lehrschwimmbecken-Baustelle „Auf der Alm“ in Arnsberg - auch sie wird vom niederländischen Generalunternehmer Pellikaan ausgeführt - würden derzeit nun ins Freibad verlegt. „Und es wird auch samstags gearbeitet, wenn es die Abläufe zulassen“. Er macht keinen Hehl daraus, dass das „alles sportlich, aber durchaus möglich“ sei. „Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen“, sagt Löhr. Wichtig sei aber, dass das Wetter nun keine Überraschungen mehr bringe.
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Bis zum Jahresende konnte im Freibad die Bodenplatte errichtet werden. Inzwischen hat der Aufbau eines teilunterkellerten Technikgebäudes mitsamt Chlorgasraum begonnen. Es wird ein Rennen gegen die Uhr. Zumindest, was das Pfingstschwimmfest angeht. „Freibadsaison 2025 und die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des Freibades Neheim sind derzeit nicht gefährdet“, verspricht Bernd Löhr.
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Der SV Neptun Neheim-Hüsten setzt voll darauf, dass das Internationales Pfingstschwimmfest stattfinden kann. „Wir gehen voll ins Risiko“, sagt Vorsitzender Heinz-Holger Haupt. Geprüft worden sei auch, ob andere Bäder in der Umgebung in Frage kommen könnten. „Aber das wäre keine Alternative“, sagt er und verweist darauf, dass das Schwimmfest ein 50-Meter-Becken brauche. Und mit diesem hat das Freibad Neheim ein Alleinstellungsmerkmal. Erneut gebe es Anfragen aus Ghana, Frankreich, Niederlande und Belgien zur Teilnahme am Neheimer Schwimmfest.
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Volles Risiko heißt auch, dass der Verein auf finanziell schon in Vorleistungen gegangen ist. „Wenn es nicht klappt, haben wir natürlich Stornokosten“, weiß Heinz-Holger Haupt. Der SV Neptun Neheim-Hüsten brauche das Schwimmfest in diesem Jahr, weil „es sonst schwer wird, so eine Traditionsveranstaltung nach drei Ausfällen in sechs Jahren am Leben zu halten“. Schon im Vorjahr konnte das Bad wegen des Brandschadens eine ganze Saison lang nicht öffnen und einmal stoppte Corona die Schwimmer.
Immerhin aber hatte die Arnsberger Politik mit der Zustimmung zu der Sanierung ein klares Bekenntnis zum Neheimer Freibad abgegeben. Die Kosten der nötigen Maßnahmen belaufen sich nach Angaben des Nass-Geschäftsführers auf „jenseits der zwei Millionen Euro“. Wer dieses Geld in die Hand nimmt, gibt dem Freibad in seiner Stadt eine Zukunftsgarantie. Obwohl alle wissen, dass es perspektivisch nicht bei dem Ersatzbau nach dem Brand bleiben wird. „Über Kurz oder Lang wird auch das Becken neu gemacht werden müssen“, so Löhr vor wenigen Wochen.
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