Arnsberg. Spannung und Spaß bei den Proben von 'Freakout': Jugendliche bringen ihre eigenen Geschichten auf die Bühne.

Generalprobe der Theatergruppe „Freakout“: So langsam steigt das Lampenfieber bei den 13 Darstellerinnen, die am 1. und 2. Februar, jeweils um 17 Uhr, das Publikum mit Musik, Tanz und Gesang in der Arnsberger Kulturschmiede in Atem halten werden. Das Stück trägt den vielversprechenden Titel „Das Rätsel der Zeit“ und ist in allen Rollen ausschließlich weiblich besetzt.

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„Wir spielen auch die Männer“, sagt Johanna Genau (13). Sie ist mit Herz und Hand bei der Sache und hat sich die Rolle der Königin ausgesucht. „Das passt zu mir“, sagt sie schmunzelnd. Schließlich war Johanna bereits Kinderkönigin der Arnsberger Bürgerschützen. Die Schauspielerei im Projekt des Jugendzentrums macht ihr Spaß. „Ich stehe gerne im Mittelpunkt“, gibt sie zu. Außerdem trifft die 13-Jährige hier ihre Freundinnen von Mariengymnasium und Laurentianum.

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„Diese Gruppe sprudelt vor kreativen Ideen und Spielfreude über. Gute Laune und viel Quatsch sind die Devise jeder Probe.“

Kristin Schott
Schulsozialarbeiterin des Familienbüros in Arnsberg

Bei den Proben gibt es immer viel zu lachen - und auch etwas zum Naschen. Ton-Chef Thomas Mono bringt „Nervennahrung“ mit, Schaumzuckerwaffeln. Die Idee zum Theaterprojekt stammt übrigens von einer seiner ehemaligen Schülerinnen, als er noch Realschulleiter am Eichholz war - Kristin Schott, heute ist sie Schulsozialarbeiterin des Familienbüros und sagt: „Es war für mich unvorstellbar, dass es in Arnsberg kein Kinder- und Jugendtheater geben sollte“, sagt sie.

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Aus diesem Grund haben sich Hanna Radischewski, die Leiterin des Jugendbegegnungszentrums, Tomas Mono und Kristin Schott vor fünf Jahren zusammengetan und die Theatergruppe „Freakout“ gegründet. „Uns drei verbindet die Liebe zum Theater, denn wir haben alle entweder Theater gespielt, Theater gemacht oder beides“, verrät Kristin. 

Kristin Schott, Hanna Radischewski und Tomas Mono (v.li.) sind die Köpfe der Kinder- und Jugendtheatergruppe „Freakout“.
Kristin Schott, Hanna Radischewski und Tomas Mono (v.li.) sind die Köpfe der Kinder- und Jugendtheatergruppe „Freakout“. © WP | Anja Jungvogel

Jeder nimmt dabei eine wichtige Funktion ein: Thomas ist hauptverantwortlich für den Bereich Musik und Tontechnik. „Er schreibt die Songs, komponiert die Melodien und studiert sie mit dem Ensemble ein. Außerdem sorgt er dafür, dass die Darstellerinnen auf der Bühne laut genug sprechen“, so Kristin. Sie hält die ganze Bande zusammen, führt Regie und kümmert sich um die Organisation hinter den Kulissen. Und Hanna Radischewski schreibt aus den Texten der Jugendlichen das Drehbuch und sorgt für den roten Faden im Stück.

„Die Kinder und Jugendlichen schreiben die Handlung zum größten Teil selbst“, sagt Hanna. „Jeder überlegt, welche Geschichten sich als Bühnenstück am besten eignen.“ Am Ende wird abgestimmt, und die Rollen werden verteilt. Johanna, Nora, Pauline, Klara, Katharina, Mathilda, Lillian, Joline, Maja, Emma, Lotta und Mia sind mit Feuereifer dabei.

Jugendtheater Freakout in der Arnsberger KulturSchmiede.
Die Theatertruppe hat viel zu lachen. © WP | Anja Jungvogel

„Diese Gruppe sprudelt vor kreativen Ideen und Spielfreude über. Gute Laune und viel Quatsch sind Devise jeder Probe“, verrät Kristin Schott. Der Zusammenhalt sei groß und daher sei das nächste Stück auch schon in Planung. Diesmal geht es um eine unheimliche Wahrsagerin, eine magische Kette, einen sprechenden Spiegel und Reisen in Vergangenheit und Zukunft. „Das Rätsel der Zeit“ ist bereits das dritte Freakout-Projekt.

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Mia (13) will ihre Zeit im Ensemble auf jeden Fall nutzen, um Bühnenerfahrung zu sammeln. „Ich will Schauspielerin werden, am liebsten in Hollywood“, sagt sie und lacht. Der Spaß und die Geselligkeit stehen natürlich auch bei ihr im Vordergrund. „Dennoch sehe ich das Angebot als Chance für mich.“

Jugendtheater Freakout in der Arnsberger KulturSchmiede.
Joline Tamba (14) hat sich die Rolle des Dinosauriers ausgesucht. © WP | Anja Jungvogel

Ihr Freundin Maja Höing nickt. „Ich mag es ebenfalls, auf der Bühne zu stehen“, sagt sie. Lampenfieber habe sie kaum, zumal sie als Bratschistin im HSK-Jugendsinfonieorchester oftmals im Rampenlicht steht. Und Joline Tamba (14) hat sich die Rolle des Dinosauriers ausgesucht. „Nur wenig Text, da muss ich nichts auswendig lernen.“ Mit den Texten und dem Drehbuch haben ihre Kolleginnen größtenteils keine Probleme. „Das geht leicht von der Hand, weil wir es gerne machen“, erklärt Maja und freut sich schon auf die Aufführung vor großem Publikum am kommenden Samstag und Sonntag.

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