Hochsauerlandkreis/Arnsberg. „Kultur Labor“: Trotz Mehrkosten fällt eine wichtige Entscheidung für die Zukunft positiv aus. Was der HSK-Kreistag beschlossen hat - und wer davon profitiert.

Hilfe für Vereine hat im Hochsauerland zwei Gesichter: Nelja Lührs und Klaus Depenbrock. Die Mitarbeitenden des Hochsauerlandkreises haben das Projekt „Kultur.Labor für bürgerschaftliches Engagement“ engagiert und sachkundig mit Leben gefüllt - und dürfen das auch weiterhin tun. Das hat jetzt der Kreistag beschlossen.

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Keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn: Das Angebot ist zeitlich befristet und kostet Geld; angesichts der angespannten Finanzlage des HSK galt es also zu prüfen, ob es nach Ablauf der Förderphase (Stichtag: 30. Juni 2025) fortgeführt werden soll. Die Kreisverwaltung hatte sich schon im Vorfeld der Kreistagssitzung dafür stark gemacht: Das Kulturlabor bearbeite wichtige Themenfelder, deren Unterstützung nicht gefährdet werden sollte. „Für den Erfolg verschiedener begonnener Projekte, der Stärkung des kulturellen Ehrenamtes, des Miteinanders der Menschen und für den Fortbestand der Vereinslandschaft und die Wahrung des kulturellen Erbes in der Region wäre es daher sinnvoll, die Beratungsstellen für vereinsgetragene Museen, kulturelle Vereine und Ehrenamt als stetiges Angebot zu etablieren“, heißt es dazu aus dem Mescheder Kreishaus.

Stichwort „Etablieren“: Kulturellen Vereinen, dem kulturellen Ehrenamt und den ehrenamtlich vereinsgetragenen Museen im Hochsauerland wird seit Herbst 2021 eine umfassende professionelle Unterstützung geboten; u.a. in den Bereichen Förderungen, Marketing, Vereinsrecht, Gestaltung, Neuausrichtung, Generationswechsel und Nachwuchsgewinnung. Gleichzeitig ist das „Kultur.Labor“ Denkfabrik und Innovationsraum für neue Formate.

Kultur-Labor HSK
„Kultur.Labor“ HSK: Nelja Lührs ist zuständig für vereinsgetragene Museen. © WP | WP

Dass es so gut läuft, ist auch Verdienst der beiden aktuellen „Laboranten“: Für Nelja Lührs (zuständig für vereinsgetragene Museen) und Klaus Depenbrock (zuständig für kulturelle Vereine und Ehrenamt) gab es immer wieder Lob aus Reihen der Bevölkerung - Tenor: Die Unterstützung des Kultur.Labors sei eine Riesen-Hilfe; einige Prozesse hätten erst nach Beratung den notwendigen Anschub bekommen und seien realisiert worden. „Eine im Jahr 2023 durchgeführte Evaluierung hat die professionelle und notwendige Unterstützung des Ehrenamtes durch das Kulturlabor ebenfalls vollumfänglich bestätigt“, stellt die Kreisverwaltung fest - und fügt hinzu: „Wie erfolgreich die vielfältigen Beratungen sind, zeigt sich auch daran, dass in der Regel jeder Verein nach Tipps zur Nachwuchsgewinnung zwischen fünf und 23 neue Mitglieder gewinnen konnte.“ In Arnsberg profitierten besonders der Oratorienchor Arnsberg sowie der Rainbow-Gospelchor Hüsten.

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Doch wie bei Modellprojekten üblich, laufen diese irgendwann aus. Zunächst wurde das „Kultur.Labor“auf drei Jahre ausgerichtet - und durch eine gesplittete Kostenübernahme (68,37 Prozent NRW-Kulturministerium, 31,63 Prozent HSK) finanziert. Aufgrund des Erfolgs des Projektes und der gleichzeitigen Wahrnehmung des bestehenden Bedarfs hat das Ministerium bereits eine Verlängerung um eineinhalb Jahre veranlasst - doch Mitte 2025 läuft auch diese aus. Nun hat der Kreistag für eine Fortsetzung des Labors votiert. Was das kostet?

So hoch sind die Kosten

Im zweiten Halbjahr 2025 etwa 90.300 Euro, die im Entwurf des Haushalts 2025 schon eingeplant sind. Ab dem Jahr 2026 betragen die Kosten für beide Stellen (einschließlich Sachkosten) etwa 185.000 Euro. Um diese Summe etwas abzufedern, wird der Bereich „kulturelle Vereine und Ehrenamt“ abgespeckt - Klaus Depenbrock wird 50 Prozent seiner Tätigkeit dann in anderen Bereichen der Kreisverwaltung ausüben. Die Fachkraft für Museen (derzeit Nelja Lührs) soll dann verwaltungsintern dem Sauerland-Museum zugeordnet werden. „Neben der weiteren Betreuung der Museumslandschaft im HSK könnte sie mit gewissen Stellenanteilen die dringend notwendige Sammlungsverwaltung des Sauerland-Museums übernehmen“, lautet hier der Ansatz. Vereine, die sich beraten lassen möchten, finden Info auf www.kulturregion-sauerland.de/ehrenamt

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