Neheim. Mit einer einfachen Idee startete der Neheimer Jens Steinberg mit Partnern eine Erfolgsgeschichte. Seine Brillenversicherung ist heute eine Art Marktführer im Land.
Es war eine Idee. Eigentlich simpel, in der Umsetzung aber doch komplex. Vor zehn Jahren gründete der gelernte Versicherungskaufmann Jens Steinberg aus Neheim mit Partnern die Brillenversicherung Deutschland Vertriebs mbh. Heute sieht er sich selbst „ein Stück weit als Marktführer in ganz Deutschland“. Mit der Nürnberger Krankenversicherung und inzwischen gut 450 Partner-Optikergeschäften bundesweit erhofft er sich, bald die Schwelle zur sechsstelligen Kundenzahl zu übertreten. „Und das mich schon stolz“, sagt er. Seine Geschäftsidee: Kunden kaufen eine Brille, schließen eine Versicherung ab und müssen fortan nie wieder für eine Brille bezahlen.
Auch interessant
„Das hat den Nerv der Zeit getroffen“, erinnert sich Jens Steinberg. Die Anfänge seien aber herausfordernd gewesen - begleitet von Skepsis, Zweifeln und zunehmenden Regularien. „Mit einer klaren Vision und viel Durchhaltevermögen“ setzten sie sich das Ziel, eine Versicherung speziell für Brillenträger zu etablieren, kombiniert mit einem Zuschuss für den nächsten Brillenkauf. „Ein bis dahin kaum beachtetes Angebot“, so Steinberg. Das bestätigt Paul Rottler. Er hat damals mit seinem langjährigen Freund Jens Steinberg zusammengesessen und die Idee durchgespielt. „Wir wollten kein Versicherungsprodukt von der Stange“, erinnert sich der Inhaber der wachsenden Optiker-Kette Rottler, „da lag es doch nahe, dass wir gemeinsam etwas Neues entwickeln.“
Auch interessant
Zehn Jahre später zeige sich, dass sich „der Mut ausgezahlt hat“. Vom inhabergeführten Fachgeschäft über kleinere Filialisten bis hin zu großen Ketten vertrauen viele Betriebe auf die Brillenversicherung. „Diese Partnerschaften haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Brillenversicherung ihren vielen 10.000 Endkunden eine umfassende Absicherung und hervorragenden Service bieten kann“, weiß der Neheimer. Einer der wichtigen lokalen Partner von Beginn an war der Neheimer Optiker Rottler. Der hatte damals schon rund 45 Filialen und weist heute 125 Standorte auf. Mit Rottler ist auch Steinbergs Brillenversicherung so ein Stück weit gewachsen.
Einmal versichern, nie mehr zahlen
Mit dem Versicherungskonzept sieht Steinberg auch einen Weg, „traditionelle mittelständische Optiker vor den ganz großen Filialisten zu schützen“. Die Brillenversicherung helfe ein Stück weit bei der Kundenbindung. Die Hauptkommunikation zur Versicherung laufe nämlich zwischen den Kunden und den Optiker-Partnergeschäften. Hier können Kunden ihre einmal gekaufte Brille mit 37 Cent pro 10 Euro Brillenwert versichern: Reperatur, Diebstahl, Bruch, Ansparen für Brillenaustausch und Gläseranpassung - alles sei abgedeckt.
Auch interessant
„Wir sind stolz auf das, was wir in den letzten zehn Jahren erreicht haben“, sagt Steinberg als Geschäftsführer der Brillenversicherung, die vier Mitarbeiter beschäftigt. „Unsere Reise war nicht immer einfach, aber wir haben immer an unser Konzept geglaubt und es ständig optimiert.“ Der Markt jedenfalls ist groß: Mehr als 45 Prozent der Deutschen sind Brillenträger. So entwickelt sich das Unternehmen prächtig und kann von achtstelligen Prämienumsätzen berichten. Dabei sind auf die Idee von Brillenversicherungen dieser Art inzwischen auch andere aufgesprungen. Optiker-Seniorchef Peter Rottler findet aber gerade da in der Nachbetrachtung bewundernswert: „Die wahre Kunst unternehmerischer Entscheidungen ist, heute das zu tun, was in drei oder fünf Jahren wichtig ist“.
Anderen Mut machen
Mit seiner Erfolgsgeschichte will er Mut machen. „Ich möchte andere Gründer inspirieren“, so Jens Steinberg. Erst kürzlich hielt er auf einer Entlassfeier der Neheimer Grimmehauptschule, die der 42-Jährige als Jugendlicher selber besucht hatte, genau dazu eine Rede. „Egal, in welcher Stadt, egal mit welcher Basis: Du kannst was schaffen“, so seine Botschaft. Steinberg ist ohne Vater aufgewachsen und hat sich über Hauptschule, Handelsschule und das Wirtschafts-Abitur hochgearbeitet, ehe er sich als Versicherungskaufmann schon 2007 selbstständig gemacht hat.
Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Arnsberg/Sundern in den sozialen Medien:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Arnsberg/Sundern
- Bekommen Sie neue Einblicke auf Instagram: @wp_arnsberg_sundern
- Die WP Arnsberg/Sundern auf WhatsApp: WP Arnsberg/Sundern
- Das tägliche Update per E-Mail: Der WP Arnsberg Newsletter