Arnsberg/HSK. In einem Arnsberger Garten ist das Insekt aufgetaucht. Nun wird nach dem Nest gesucht - es muss gefunden und entfernt werden. Die Hintergründe.

„Mittwochmittag konnte ich zum ersten Mal Belegfotos der Asiatischen Hornisse in Arnsberg machen, die seit etwa zwei Jahren auch in NRW „angekommen“ ist“, schreibt der Arnsberger Hobby-Fotograf Volkmar Brockhaus über seinen neuesten „Fund“.

Und weiter: „Etwa drei der recht großen Wespen verköstigten sich zusammen mit den Arbeiterinnen der Deutschen Wespe an und in einem fast leeren Glas Konfitüre, welches ich für Bienen und Hummeln in den Garten gelegt hatte. Alles ging friedlich zu, selbst die Fliegen wurden nicht attackiert.“

Es geht auf Nesterjagd

Offenbar werde nicht mehr gejagt, weil die Nester aufgegeben sind und die Tiere, Wespen und Hornissen, vagabundieren nun umher auf der Suche nach Nahrung. „Allerdings kam es zu einem Zwischenfall, eine wesentlich kleinere Wespe attackierte mehrfach die große Hornisse im Glas, schließlich ging es nach draußen, wo die Hornisse nach kurzem, aber heftigen Kampf siegte.“

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Bei der Asiatischen Hornisse handelt es sich um eine invasive Art, die nicht etwa geschützt - sondern im Gegenteil meldepflichtig ist. Ein Fund des Insekts muss den Naturschutzbehörden gemeldet werden. Genau das hat Wolfgang Jenke, Insektenschutzbeauftrager des HSK, bereits getan; Brockhaus hatte ihn pflichtgemäß kontaktiert. „Die Nester der Asiatischen Hornisse dürfen und müssen ausgehoben und entfernt werden“, sagt er, „allerdings muss ein Experte zuvor eingeschaltet werden und bestätigen, dass es sich um diese Art handelt!“

Jenke bestätigt, dass es sich um den ersten Fund der Hornisse im Hochsauerlandkreis handelt. Am Montag, 14. Oktober, wird Jenke nach Arnsberg kommen und versuchen, das Nest der Hornisse zu finden. „Für Laien ist das nicht ganz so leicht, die Tiere zu unterscheiden, deswegen bekommen wir auch oft Fehlmeldungen“, erklärt Wolfgang Jenke. „Die Asiatische Hornisse ist ein bisschen kleiner als die europäische, und fast schwarz mit gelbem Hinterkörper und gelben Beinen. Die europäische Hornisse ist eher rötlich braun mit mehr Gelb am Körper.“

Alarmiert sind auf jeden Fall die Imker: Die örtlichen Imkervereine machen in Vorträgen immer wieder auf die invasive Art aufmerksam und versuchen aufzuklären. Schließlich fressen die Asiatischen Hornissen Bienen, „und kein Imker möchte seine Völker an die Horisse verlieren“, soJenke, der selber ebenfalls in vielen Vorträgen aufklärt. Klar ist: Die Nester werden entfernt, die Hornissen stehen unter keinerlei Schutz!

Die Aisiatische Hornisse siedelt sich sich übrigens nicht wie Hornissen in wettergeschützten Hohlräumen wie zum Beispiel Nist- oder Rollladenkästen ein, sondern baut ihre Nester hauptsächlich im Freien, oft in Baumkronen mit über zehn Metern Höhe – das erklärt der Nabu auf seiner Website. Außerdem ist es dem Nabu wichtig, aufzuklären, dass mit dieser Asiatischen Hornisse ausdrücklich nicht die Asiatische Riesenhornisse gemeint ist, welche auch für Menschen potenziell gefährlich sein kann.

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