Enkhausen. Die beschauliche Ortschaft Enkhausen verwandelt sich erneut in eine Motorsportarena. Das Mofarennen zieht viele Menschen an. Wer gewinnt?
Am Samstag verwandelte sich die beschauliche Ortschaft Enkhausen erneut in eine Motorsportarena, als das 11. Mofarennen über die Bühne ging. Was einst aus einer Laune heraus entstand, hat sich mittlerweile als fester Bestandteil im Veranstaltungskalender etabliert. Ohne das Rennen wäre Enkhausen kaum noch denkbar, und so versammelten sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Zuschauer, um ihre Favoriten auf der 4-stündigen Strecke anzufeuern.
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Mit insgesamt 21 gemeldeten Teams, von denen 18 an den Start gingen, versprach der diesjährige Wettbewerb packende Action. Neben den etablierten Teams wie den „357‘er“, den Vorjahressiegern aus Hachen, und den „Puschels“, die als heimliche Favoriten gehandelt wurden, war auch frischer Wind dabei: Die „Küppelstürmer“ aus Freienohl gaben ihr Renndebüt und sorgten für zusätzliche Spannung im Fahrerfeld. Dank der Unterstützung von zehn Sponsoren war das Rennen wie immer gut organisiert, und die Teams konnten ab 13 Uhr erste Runden drehen, um sich mit der Strecke vertraut zu machen.
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Die Rennstrecke, eine absperrte Wiese, bot alles, was das Herz eines Mofa-Piloten höherschlagen lässt. Mit fordernden Auf- und Abfahrten und spektakulären Abschnitten wie dem „Heckensprung“, dem „Achselschweißhill“ und dem humorvoll benannten „Rénes Rippchen Break“ stellte sie sowohl Mensch als auch Maschine auf eine harte Probe. Gefahren wurde auf Mofas, die zwar keine Straßenzulassung besitzen, aber mit getunten, maximal 70 km/h schnellen 50ccm-Motoren ausgestattet sind. Die Vielfalt der Marken – von Kreidler über Zündapp bis hin zu Hercules – zeigte die Leidenschaft der Teilnehmer für diese ganz besondere Art des Rennsports.
Spannendes Mofarennen - trotz Zwischenfälle
Der Startschuss fiel um 14 Uhr – in Form eines fliegenden Starts. Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass es ein heißer Kampf um den Sieg werden würde. Die „357‘er“ zeigten sich von Beginn an stark, aber auch das Team „Opa Racing“ ließ keinen Zweifel daran, dass sie hochmotiviert waren. Die Strecke, die nach zwei Stunden ihre Richtung änderte, forderte volle Konzentration und Geschick von den Fahrern. Während die Mofas im Minutentakt an der Boxengasse vorbei rasten, sorgte das ausgeklügelte Wechselprozedere für zusätzliche Dynamik. Mit einem Handzeichen signalisierten die Fahrer, wann sie den nächsten Wechsel vornehmen wollten. In der Boxengasse angekommen, musste das Mofa aus Gründen der Sicherheit geschoben werden, bis der neue Fahrer übernehmen und das Rennen am Boxengassenende wieder aufnehmen konnte.
Besonders emotional ging es im Team „Kreidler Racing“ zu. Mit einem schwarzen Trauerflor am Lenker gedachten sie ihrem verstorbenen Teamkollegen Günther Kipp, der im letzten Jahr selbst noch aktiv am Rennen teilgenommen hatte.
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Doch der Renntag blieb nicht ohne Zwischenfälle: Zwei Fahrer mussten verletzungsbedingt aufgeben. Während einer mit gebrochenen Rippen das Rennen beendete, kam ein weiterer Fahrer mit leichten Verletzungen glimpflich davon. Die hervorragende Versorgung der Sanitäter vor Ort sorgte für eine schnelle Hilfe und, dass die Stimmung der Zuschauer und der Teams weiterhin ausgelassen blieb. Bei fast sommerlichen Temperaturen genoss man nicht nur das spannende Rennen, sondern auch das kulinarische Angebot, das von der heimischen Gastronomie zur Verfügung gestellt wurde.
Hinterteil tut gewaltig weh
Nach vier kräftezehrenden Stunden auf der Strecke erreichten sensationell alle 18 Teams das Ziel. Für das Team „Puschels“, das als Favorit ins Rennen gegangen war, hat es am Ende jedoch nur für den 7. Platz gereicht.
Das Podium des diesjährigen Rennens bot dann aber doch eine Überraschung: Mit 276 Runden sicherten sich die „357‘er“ den dritten Platz und bestätigten damit ihre starke Form aus dem Vorjahr. Das Team „Silbarückn“ – ja, der Name ist tatsächlich richtig geschrieben – landete mit beeindruckenden 287 Runden auf dem zweiten Platz. Doch der Tag gehörte eindeutig dem „Opa Racing Team“. Holger Kellermann, ein 48-jähriger Metallbauer, der bereits zum dritten Mal am Rennen teilnahm, führte sein Team als letzter Fahrer mit unglaublichen 292 Runden zum Sieg. Sichtlich erschöpft, aber überglücklich, erklärte er nach dem Rennen, dass ihm „zwar gewaltig das Hinterteil wehtut“, er aber definitiv im nächsten Jahr wieder dabei sein werde.