Hüsten. Bürgermeister Ralf Paul Bittner könnte sich auf dem Wesco-Areal auch eine neue zentrale Arnsberger Feuerwehrwache vorstellen.

Es ist eine Idee - mehr noch nicht. Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner könnte sich aber vorstellen, dass zumindest Teile des seit dem Aus des Hüstener Traditionsunternehmens brach liegenden Wesco-Areals für eine bedeutende städtischen Infrastruktureinrichtung genutzt werden. Und da redet er dann insbesondere von einer zentralen Feuerwehrwache für die Stadt Arnsberg und bringt einen neuen Aspekt in die Diskussion um die Nachnutzung des für die Stadtentwicklung bedeutenden Geländes. „Mir schwebt da ein Teilerwerb vor“, sagt Bittner. Er verweist aber darauf, dass zunächst genaue Bedarfsanalysen für eine neue Feuerwehrwache vorgenommen werden müssen.

Organisationsbetrachtung hat begonnen

Und damit wurde jetzt auch schon begonnen. In der vergangenen Woche, so teilt die Stadt Arnsberg auf Nachfrage mit, sei die Organisationsbetrachtung der Feuerwehr der Stadt Arnsberg gestartet. In einem Projektzeitraum von neun Monaten wird durch ein beauftragtes Ingenieurbüro eine umfassende Risikoanalyse für das gesamte Stadtgebiet erstellt. „Daraus erst lässt sich in einem Soll- und Ist-Vergleich ableiten, welche Standorte leistungsfähig sind, wo zukünftig hauptamtliche Kräfte und in welcher Stärke positioniert werden“, teilt Stadtsprecherin Ramona Eifert mit. Durch die Risikoanalyse und Erfassung der Leistungsfähigkeit - und hier geht es dann um Personal, Qualifikation und Material - entstünden für die Stadt Arnsberg völlig neue, differenzierte Schutzziele.

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Ehe eine Feuerwehr-Idee auf dem Wesco-Gelände konkretisiert wird, müsse dieser Prozess abgeschlossen sein. „Wenn klar ist wie viel Feuerwehr wann an einem definierten Punkt sein muss, können die Standortfragen valide beantwortet werden“, so Ramona Eifert. Bis dahin könnten keine abschließenden Antworten gegeben werden, ob das Wesco-Gelände wirklich eine Option sei und welche Voraussetzung für eine neue zentrale Feuerwehrwache gegeben sein müssten.

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Fakt ist, im Bestand der bestehenden Feuerwehrwachen in Neheim und Arnsberg müsste auch etwas passieren. „Ein Sanierungs- und Investitionsstau in den Wachen ist vorhanden“, bestätigt Ramona Eifert. Und im Rahmen der Organisationsbetrachtung müsse auch geschaut werden, ob die Standorte noch richtig und effektiv sind. „Daraus kann man erst Neu-, Umbau- oder Zusammenlegungsoptionen festlegen“, so Eifert. Bürgermeister Ralf Paul Bittner freut sich auf das nun angestoßene Verfahren: „Mit dieser Betrachtung stellen wir die Feuerwehr Arnsberg modern und leistungsfähig für die nächsten Jahrzehnte auf. Dafür brauchen wir alle möglichen Optionen, um den idealen Standort zu ermitteln.“

Volksbank Sauerland will vermarkten

Allerdings spielen beim Thema Wesco noch ganz andere Parameter eine Rolle, die die Stadt Arnsberg selber gar nicht in der Hand hat. Die Insolvenzverwaltung hat noch eine Hand auf dem Areal. Und die Volksbank Sauerland hat ein höchst eigenes Interesse, das Areal gewinnbringend zu vermarkten. „Geschenke“ an die Stadt in Form von Freundschaftspreisen für den Flächenankauf wird das Geldinstitut kaum machen können. Darüber hinaus gibt es politische Forderungen und Überlegungen, ob die Stadt nicht komplett in das Bieten um das Wesco-Areal einsteigen könnte, um die Entwicklung des Geländes aktiv zu gestalten. „Das wäre ein Wagnis, aber wohl ein kalkulierbares Risiko“, glaubt Bittner, „das aber müsste die Politik beschließen, weil es dafür einen Nachtragshaushalt bräuchte.“

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