Arnsberg. Freienohler hat die Leitung der Feuerwehr in Arnsberg übernommen. Das ist der neue Mann an der Spitze der Wehr.

Die Arnsberger Feuerwehr wird seit dem 1. August 2024 von dem 39-jährigen Dennis Pingel geleitet. Der Freienohler steht an der Spitze der Arnsberger Brandlöscher - als Leiter der hauptamtlichen Kräfte im Stadtgebiet. Damit übernahm er die Nachfolge von Fachdienstleiter Harald Kroll. Dennis Pingel soll von zwei Stellvertretern aus dem Ehrenamt unterstützt werden. „Ich freue mich auf eine spannende Aufgabe“, sagt Dennis Pingel auf Nachfrage unserer Zeitung, „ich gehe da mit einer gewisser Euphorie heran.“

Dennis Pingel (hier noch in der Stabsstelle Feuer- und Katastrophenschutz beim Kreis Soest) übernahm jetzt die Leitung der Feuerwehr in Arnsberg.
Dennis Pingel (hier noch in der Stabsstelle Feuer- und Katastrophenschutz beim Kreis Soest) übernahm jetzt die Leitung der Feuerwehr in Arnsberg. © WP | Arne Tilly/Kreis Soest

Zuletzt Pingel noch beim Kreis Soest als Leiter des Feuer- und Katastrophenschutzes sowie der Rettungsleitstelle beschäftigt. In Arnsberg ist Pingel kein Unbekannter: Nach Stationen im Rettungsdienst des Hochsauerlandkreises und einer Brandmeister-Ausbildung bei der Feuerwehr Arnsberg (2007), wechselte er schon 2009 als technischer Leiter der Leitstelle des Kreises Soest, arbeitete zwischendurch auch beim Katastrophen- und Brandschutz der Bezirksregierung Arnsberg (2017/18) und kehrte dann als Abteilungsleiter zum Soester Rettungszentrum zurück.

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„Hochkarätige Neubesetzung“

Von Bürgermeister Ralf Bittner gab es viele Vorschusslorbeeren: „Mit dieser absolut hochkarätigen personellen Neubesetzung setzen wir den eingeschlagenen Weg der hochwertigen Weiterentwicklung in den Bereichen Feuerwehr, Rettungsdienst, kommunaler Ordnungsdienst und Krisenmanagement konsequent fort“, so Bittner. Er sei froh, dass Dennis Pingel zurückgewonnen werden konnte. „Er wird sich mit seiner herausragenden Qualifikation voll einbringen und dabei auch eine wichtige Stütze für das Ehrenamt sein“, so Ralf Bittner. Zusammen mit der eingeleiteten Organisationsveränderung, der in Planung befindlichen Neuausrichtung der Arnsberger Feuerwehr und Dennis Pingel als Leiter könne die Stadt „zuversichtlich in die herausfordernde Zukunft gehen“.

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Ein wichtiges Argument für Dennis Pingel war genau diese konsequente Entwicklungs- und Investitionsbereitschaft bei Verwaltung und auch Politik für eine leistungsstarke Feuerwehr. „Das ist in Arnsberg ein rundes Paket“, sagt er, „für mich war wichtig, dass ich am Ende nicht als ein mittelloser Chef dastehe“. Besonders wichtig ist es dem neuen Fachdienstleiter, zunächst Vertrauensverhältnisse im Haupt- und auch im Ehrenamt aufzubauen: „Mir sind Nahbarkeit und Menschlichkeit im Umgang miteinander besonders wichtig. Jede und jeder Einzelne im Dienst, egal ob beruflich oder ehrenamtlich, soll sich gleichermaßen gehört und gewertschätzt fühlen.“

Dennis Pingel wird, vorbehaltlich der formalen Anhörung der Feuerwehr, auf Vorschlag des Kreisbrandmeisters im Herbst dem Rat der Stadt Arnsberg auch als Leiter der ehrenamtlichen Feuerwehr vorgeschlagen. Per Gesetz hat er bereits die Rolle der Stellvertretung inne und soll künftig die Feuerwehr in Personalunion leiten – als Vertreter der Verwaltung auf der einen und der ehrenamtlichen Einsatzkräfte auf der anderen Seite.

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Auch innerhalb der Feuerwehr-Community ist Dennis Pingel hoch anerkannt. „Guter Mann!“, hieß es nach Bekanntwerden der Personalie, „das ist einer, der den Job von der Pike auf gelernt hat“. Tatsächlich habe auch Dennis Pingel für die Übernahme der neuen Aufgabe viel Zuspruch aus dem ehrenamtlichen und hauptberuflichen Bereich erhalten. Die Balance zwischen Haupt- und Ehrenamt in der Feuerwehr sei ihm wichtig. „Es hilft mir da, dass ich nie vergesse, wo ich herkomme“, betont Dennis Pingel. Er sage stets „Ich bin einer von Euch!“ - und das nie als Floskel.

Gegenüber dem Soester Anzeiger erklärte Dennis Pingel bei seiner Verabschiedung, dass er sich darauf freue, in Arnsberg „wieder öfter Feuerwehrmann im operativen Dienst“ sein zu können. Auch die Nähe zu seiner Heimat Freienohl, wo er aktuell stellvertretender Feuerwehrchef der Mescheder Brandlöscher ist und mit seiner Frau und den vier Kindern (2, 5, 7 und 10 Jahre alt) lebt, komme ihm nun entgegen.

In Arnsberg wäre die Konstellation einer Feuerwehrführung in einer Person für haupt- und ehrenamtliche Kräfte nicht ganz neu.. Bereits Max Sturzenhecker und Peter Glaremin nahmen diese Doppelrolle ein. Rein ehrenamtliche Leiter der Arnsberger Feuerwehr waren zuletzt Martin Känzler, Bernd Löhr und zwischenzeitlich Hubert Prange.