Arnsberg/Sundern. Neues Lehrschwimmbecken am Freizeitbad Nass in Hüsten wird in kommender Woche mit Wasser gefüllt.

Der Eröffnungstermin steht. Am 1. September soll das neue Lehrschwimmbecken am Freizeitbad Nass nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr freigegeben werden. Der reguläre Betrieb wird einen Tag später aufgenommen. „Und wir sind sicher, dass wir diesen Termin halten können“, sagen Nass-Geschäftsführer Bernd Löhr und Bauleiter Amir Smajic, „da sind wir alle sehr entspannt und machen uns keine Sorgen!“

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Schon in der kommenden Woche soll es „Wasser marsch“ heißen. Bis dahin sollen rund um das Bad die letzten Fliesen gelegt und die Installationen abgeschlossen sein. Geplant ist dann, dass schon am Dienstag mit dem Einlassen des Wasserrs begonnen wird. Das neue Schwimmbecken wird 16,66 Meter lang und acht Meter breit sein. In das Bassin werden 390 Kubikmeter Leitungswasser fließen. „Das wird rund vier Tage dauern“, sagt Bauleiter Amir Smajic. Unbeaufsichtigt dürfe das Wasser nicht fließen. Ins Becken müssen also 390.000 Liter Wasser. Rund sieben Kubikmeter pro Stunde können eingelassen werden.

Nass-Geschäftsführer Bernd Löhr (links) und Bauleiter Amir Smajic vor dem Neubau des Lehrschimmbeckens.
Nass-Geschäftsführer Bernd Löhr (links) und Bauleiter Amir Smajic vor dem Neubau des Lehrschimmbeckens. © WP | Martin Haselhorst

An der Baustelle herrscht Betrieb. Gearbeitet wird im Keller, wo das technische Gehirn des Bades für Heizung, Lüftung und Wasseraufbereitung untergebracht ist, rund um das Becken und in den Zusatzräumen. Hier werden zwei Umkleiden mitsamt Duschen und Toiletten sowie eine barrierefreie Umkleide mit Hebevorrichtung für vier Gehandicapte und vier Begleitpersonen fertiggestellt. „Diese Barrierefreiheit haben wir in den alten Lehrschwimmbecken bislang nicht gehabt“, so Bernd Löhr. Er schaut fast jeden Tag auf der Baustelle nach dem Rechten. „Und jeden Tag verändert es sich“, sagt er.

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Generalunternehmer ist die Firma Pellikaan, die bereits das Nass-Stammhaus und das Nass-Kursbecken gebaut hat. Und auch für das nächste Projekt, das Lehrschwimmbecken in Alt-Arnsberg, wird Pellikaan für die Umsetzung sorgen. Aktuell ist das Hüstener Lehrschwimmbecken eines von drei zeitgleich laufenden Bäderbau-Projekten des Unternehmens. Seit vier Jahren ist Amir Smajic als Bauleiter beim Unternehmen beschäftigt. Zu koordinieren hatte er am Ende mehr als 20 verschiedene Gewerke.

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Dank eines höhenverstellbaren Hubbodens sind flexible Wassertiefen von 0 bis 1,80 Meter einstellbar. Tatsächlich aber ist das Becken 2,80 Meter tief. Unter dem Hubboden befindet sich aber die Technik, die sich wesentlich von der Hubbodentechnik der alten Lehrschwimmbäder unterscheidet. So wird der Hubboden nicht hydraulisch hochgedrückt, sondern schwimmt dieser erst einmal grundsätzlich auf und wird durch Seilzüge und eine Hydrauliktechnik im Keller über Seile auf die gewünschte Tiefe heruntergezogen. Die Feinjustierung dieser Technik beginnt erst dann, wenn das Wasser eingelassen ist und seine Betriebstemperatur von 28 Grad erreicht hat. „Erst muss das Material mit den Betriebsbedingungen arbeiten“, erklärt Amir Smajic. Die Feinjustierung soll ab Mitte August erfolgen. Zum Einsatz werden dann Taucher kommen, die unter dem schwimmenden Hubboden die letzten Einstellungen vornehmen.

Die Anlagen zur Wasseraufbereitung im Keller des Lehrschwimmbeckens.
Die Anlagen zur Wasseraufbereitung im Keller des Lehrschwimmbeckens. © WP | Martin Haselhorst
Das Heizungssystem im Keller des Freizeitbades.
Das Heizungssystem im Keller des Freizeitbades. © WP | Martin Haselhorst

Das knapp fünf Millionen Euro teure Vorhaben setzt auf modernste Technik. Das gilt auch für die Duschen, die jede für sich eine eigene Kaltwasserzufuhr und eigene Wasseraufwärmung hat. „So kann das Problem der Legionellenbildung hier nicht auftreten“, freut sich Bernd Löhr.

Jede Dusche ist ein geschlossenes System zur Wasseraufwärmung.
Jede Dusche ist ein geschlossenes System zur Wasseraufwärmung. © WP | Martin Haselhorst

Das benötigte Material für den Schwimmunterricht der Schulen wird vom Schulamt der Stadt Arnsberg angeschafft und darf von den Vereinen mit genutzt werden. Das spezifische Vereinssportmaterial kann bereitgestellten Rollwagen verstaut werden.

Ehe das Bad in Betrieb geht, werden die kommenden Nutzer geschult. Ende August wird es eine Einweisung für Lehrkräfte der Schulen und Übungsleitende der Vereine und Kursangebote geben. „Damit jeder weiß, wie was funktioniert“, erklärt Bernd Löhr. Tatsächlich soll das räumlich vom Nass-Stammhaus getrennte Lehrschwimmbecken autonom betrieben werden. Zugangsberechtigte haben Schlüssel und bedienen die Technik selbstständig. Personal des Nass ist nicht anwesend, kann aber hinzugerufen werden. „Für Notfälle gibt es auch einen Not-Buzzer“, erklärt Bernd Löhr. Das gilt sowohl für technische als auch andere Fälle. Gerade beim Schulschwimmen ist das wichtig, weil Lehrkräfte ja wegen ihrer Aufsichtsverpflichtung nicht mal eben das Lehrschwimmbecken verlassen können, um nebenan Hilfe zu holen.