Arnsberg/Sundern. Von weltweiter IT-Sicherheitslücke waren Arnsberg und Sundern begrenzt auch betroffen. Einige Leistungen aber eingeschränkt.

Ein Update des Sicherheitsdienstleisters „Crowdstrike“ führt Freitagmorgen, 19. Juli, weltweit zu Problemen: Windows könne auf den mit der Software gesicherten Geräten nicht mehr gestartet werden. Betroffen sind unter anderem auch der Flughafen in Berlin, wo es mitten in den Sommerferien zu einem Chaos kommt, und Krankenhäuser in den Niederlanden. Dort müssen Operationen verschoben werden. Auch die Kunden der Südwestfalen-IT (SIT) mit Sitz in Siegen sind von dem globalen Problem betroffen, teilt deren Pressedienstleister mit. Die SIT nutzt demnach Crowdstrike zur Sicherung seiner Endgeräte und Server.

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Im Hochsauerlandkreis arbeiten die Systeme offenbar noch vollständig. Auch Kfz-Zulassungen funktionieren. Lediglich bei der Ausländerbehörde kam es zu Einschränkungen. Die Internetauftritte der Städte Arnsberg und Sundern sowie des Hochsauerlandkreises sind derzeit ungestört erreichbar. Gleiches gilt für das Klinikum Hochsauerland sowie für die Sparkasse Arnsberg/Sundern und die Volksbank Sauerland. „Volksbank zum Glück nicht betroffen“, sagt Sprecher Jörg Werdite am Morgen, verweist aber darauf, dass dass zumindest der aktuelle Stand sei. Auch die Geldautomaten funktionieren am Vormittag noch.

Das Klinikum Hochsauerland teilt am Mittag mit, so Geschäftsführer Michael Gesenhues, dass es von den IT-Problemen aktuell nicht betroffen sei.

In der Stadtverwaltung in Sundern, so lässt Sprecherin Alicia Sommer wissen, sei man „von den Problemen zwar betroffen“, doch würden Störungen nur vereinzelt auftreten. „Die Dienstleistungen der Stadtverwaltung können weiterhin erledigt werden“, so Alicia Sommern. Zumindest zur Mittagszeit sei auch die Erreichbarkeit per Telefon und E-Mail gewährleistet.

Auch bei der Stadt Arnsberg kam es zu einem zeitlich begrenzten Ausfall der Verfügbarkeit in einigen Systembereichen. „Die IT-Abteilung der Stadt hat zusammen mit dem Dienstleister unter Hochdruck an einer Lösung gearbeitet“, so Stadtsprecher Frank Albrecht. Die persönliche und telefonische Erreichbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger war stets gewährleistet. Sowohl dienstliche Telefone als auch dienstliche Mobiltelefone waren und sind stets erreichbar. „Mittlerweile läuft das System wieder problemlos in der internen Kommunikation“, sagt Albrecht. Der Zugriff auf die Fachanwendungen sei jedoch in einigen Bereichen eingeschränkt gewesen und werde dort gerade sukzessive wieder verfügbar gemacht. In den Bereichen, wo Anliegen der Bürgerinnen und Bürger deshalb leider nicht sofort bearbeitet werden konnten, werden diese zügig nachbearbeitet. Weitere Ausfälle sind der Stadt Arnsberg zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

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Crowdstrike, weltweit führender Anbieter einer hochentwickelten Plattform für den Schutz von Endgeräten, führte demnach in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, 19. Juli, Updates durch, die bei Kunden weltweit zu Problemen führten. Aus Sicherheitsgründen habe die SIT entschieden, dass die Geräte und Server nicht ohne die Sicherung durch Crowdstrike gestartet werden, da sie ansonsten ohne einen Endgeräteschutz online wären und so potenziellen Hackern eine Angriffsfläche bieten könnten. Laut SIT hätten zahlreiche Nutzer am Freitagmorgen vor blauen Bildschirmen („Bluescreen“) gesessen; nach derzeitigem Kenntnisstand betreffe das Problem nur Geräte, die vor 8 Uhr gestartet wurden. Der Hersteller habe das fehlerhafte Update zwischenzeitlich zurückgezogen und ersetzt.

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Die Dauer der Störung ist derzeit noch ungewiss – Crowdstrike arbeitet den Angaben zufolge mit Hochdruck an einer Lösung. Sobald der SIT weitere Informationen vorliegen, werden diese umgehend kommuniziert. Die Kunden der SIT wurden bereits über die aktuelle Lage informiert. Dass das Problem bereits an diesem Freitag gelöst werden kann, gilt als unwahrscheinlich.