In Arnsberg werden Wasserflächen neu ausgebaut - völlig gegen den Trend in anderen Kommunen. Ein kreativer Kraftakt.
Jetzt steht auch der Plan für den nächsten Schwimmbad-Neubau in der Stadt. Im Oktober soll der Bau eines Lehr- und Vereinsschwimmbeckens mit 25 Meter-Bahn beginnen. Fertigstellung soll Ende September 2025 sein. Und es dauert auch nicht mehr lange, bis nach den Sommerferien das neue Lehrschwimmbecken am Nass eröffnet wird. Später folgt ein quasi neu gebautes Lehrschwimmbecken in Herdringen. Lange ist es auch noch nicht her, dass am Nass ein Mehrzweckbecken für den Rehasport gebaut wurde. Das alles zusammen sind Investitionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
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Tatsächlich werden in Arnsberg Wasserflächen, die so dringend für das Schulschwimmen und den Vereinssport gebraucht werden, neu aufgebaut. Und nur darum geht es. Niemand baut in diesen Zeiten wohl ein Schwimmbad für den öffentlichen Badebetrieb. Es geht in erster Linie um Schulschwimmen, für das eine Stadt als Schulträger zu sorgen hat. Und doch reagieren die einen oder anderen mit Erstaunen darauf, dass das geplante Arnsberger Bad keine öffentlichen Badezeiten haben soll. Hier waren offenbar doch falsche Erwartungen und Hoffnungen geweckt worden, als das 25m-Bahn-Bad politisch beschlossen worden war.
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Das Nass - und das ist Betreiber der neuen Lehrschwimmbecken in Hüsten und Arnsberg - stellt aber klar, dass der öffentliche Badebetrieb im Freizeitbad Nass konzentriert bleibt. Hier ist das öffentliche Arnsberger Schwimmbad. Alles andere sei personell nicht zu stimmen. Das wird in Arnsberg noch für Unmut sorgen, wo gerade von der jetzt älteren Generation emotional nie ein Frieden mit der Schließung des alten Hallenbades gemacht wurde. Klar doch: Schön wäre es, wenn es Spielraum für einen Versuch gäbe, das neue Arnsberger Bad dann vielleicht wenigstens stundenweise in regelmäßigen Abständen für die Allgemeinheit zu öffnen.
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Dass aber überhaupt so schnell neue Wasserflächen geschaffen werden, ist einem kreativen Kraftakt zu verdanken. Die Verlagerung der Maßnahmen in die Verantwortung der städtischen Tochtergesellschaft Nass GmbH beschleunigt Prozesse ungemein. Das war ein geschickter Schachzug der Verwaltung. Zwar muss der städtische Haushalt nun mit höherem Zuschussbedarf für das Nass leben, doch der wurde politisch einträchtig von der Kommunalpolitik abgesegnet. Nach viel Streit zuvor über Standorte und Maßnahmen war das ein gutes Zeichen. Politik und Verwaltung haben am Ende doch gemeinsam gute Wege gefunden - im Sinne aller Schwimmschüler.
Und was passiert mit Voßwinkel? Wieder einmal wurde die Betriebserlaubnis verlängert. Das schürt Hoffnungen im Dorf, dass das Lehrschwimmbecken irgendwie ja doch an der Schule zu halten sein könnte. Auch das ist ein emotionales Thema, das am Ende aber auch irgendwann Klarheit braucht. Da muss man den Voßwinklern schon jetzt reinen Wein einschütten.