Amecke. Anna Schulte ist Mitglied im Segler-Club-Amecke. Gemeinsam mit vielen anderen Jugendlichen im Verein betreibt sie Wassersport mit Begeisterung.
Dass Anna Schulte früher so gar keine Lust auf das Segeln hatte, merkt man ihr nun wirklich nicht mehr an. Wenn sie jetzt über den Sport und ihren Verein, dem Segler-Club-Amecke (SCA Sorpesee) berichtet, leuchten ihre Augen - und sie ist in ihrem Redefluss gar nicht mehr zu bremsen. Anna berichtet über gemeinsame Aktionen mit Kindern und Jugendlichen, über Bootsklassen, Segelscheine und wie viel Spaß das Vereinsleben macht. Es sprudelt förmlich aus ihr nur so heraus.
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„Ich habe das Segeln anfangs ein bisschen gehasst, muss ich ehrlich gesagt gestehen“, erklärt die 17-Jährige leicht beschämt. Aber irgendwann habe es dann Klick im Kopf gemacht und seitdem ist sie begeisterte Seglerin. Sogar an Regatten nimmt sie mittlerweile teil. „Ganz ohne sportliche Ambition. Einfach nur, weil es mir Spaß macht“, sagt Anna. Sie ist familiär gewissermaßen vorgeprägt. Mutter Katja segelt selbst und ist im Amecker Verein aktiv, Vater Dietmar ist Geschäftsführer und Kassenwart im Verein sowie ebenfalls begeisterter Segler. Selbst Bruder Johannes fährt mit dem Segelboot über das Vorbecken.
Gemeinsam mit Karla Vizkelety und Marian Westhoff ist Anna Schulte Jugendsprecherin beim SCA. „Wir sind direkte Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen im Verein und kommunizieren Ideen und Wünsche direkt weiter an die beiden Jugendwartinnen. Kurze Wege sind garantiert. Denn neben Jenny Oest ist auch Katja Schulte - Annas Mutter - als Jugendwartin mit für die Ausbildung der Kinder und Jugendliche und alles drumherum mitverantwortlich. Bei dieser Aubsildung kooperiere man mit der Segelschule in Langscheid. Dort finde auch die praktische Prüfung statt, während man Theorie mittlerweile auch per App prima lernen könne, deutet Anna an.
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„Der Vorteil bei der praktischen Ausbildung hier auf dem Vorbecken ist die Sicherheit. Hier kann man in einer geschützteren Umgebung Segeln lernen, während der Hauptsee tiefer ist und der Wellengang auch ganz anders“, erklärt Anna Schulte. Man habe zwar kein motorisiertes Trainingsboot, aber man behelfe sich mit einer anderen Lösung. „Wir nutzen ein Board, was normalerweise für das Stand-Pp-Paddling genutzt wird, um damit in der Nähe der Ausbildungsboote zu sein“, so die Jugendsprecherin. Als Laie würde man meinen, die Ausbilder könnten einfach mit einem eigenen Boot daneben segeln und Anweisungen geben. Doch da widerspricht Anna. „Mat hat ja auch Verantwortung für sein eigenes Segelboot und ist auch nicht so flexibel beim Verändern der Position auf dem Wasser. Deshalb macht das mit dem SUP-Board schon mehr Sinn. Hier auf dem Vorbecken geht das schon gut.“
Rund ein Viertel der mehr als 100 Vereinsmitglieder in Amecke sind Kinder und Jugendliche. „Wir tun sehr viel für die Jugendarbeit, wollen uns ständig weiterentwickeln und bieten auch niedrigschwellige Angebote für Segelinteressierte an“, sagt Vereinssprecherin Karin Manz. „Wir wollen zeigen, dass Segeln kein teurer Sport für elitäre Gruppen sein muss“. Gleichzeitig wolle man auch die Menschen ansprechen, die vielleicht grundsätzlich Freude an Wassersport haben, aber für die der Leistungsgedanke eher zweitrangig sei. Der 14-jährige Johannes Schulte sagt dazu: „Manchmal haben wir hier auch mal keine Lust zu segeln, dann schnappen wir uns einen Ball und gehen Fußball spielen.“
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Anna und Johannes haben beide mit sechs Jahren angefangen mit dem Segeln. Das sei das typische Einstiegsalter. „Früher macht meistens keinen Sinn, weil Kinder noch nicht alle Anweisungen umsetzen können“, erklärt Anna Schulte. Die Jugendsprecherin nimmt das Thema Sicherheit sehr wichtig. „Bei uns muss jeder Schwimmweste tragen, der auf dem Wasser mit dem Boot unterwegs ist. Schon auf dem Anlegersteg herrscht Schwimmwestenpflicht. „Bei kalten Temperaturen raten wir auch zum Tragen eines Neoprenanzugs oder zumindest eines Shortys.“ Gemeinsam mit der DLRG über man auch den Umgang mit der Situation, falls man mit dem Boot kentere.
Insgesamt über 13 Boote verschiedener Klassen verfügt der Verein, darunter Optimisten als klassische Einsteigerboote für Kinder, und neuerdings auch ein sogenanntes Pirat als Jugendjolle. Dazu hat der SCA auch ein SUP-Board. „Wir haben hier im Verein eine Unterabteilung für Stand-Up-Paddling. Dieser Bereich ist für diejenigen interessant, die vielleicht nicht segeln möchten, aber an dieser Art von Wassersport Freude finden. Mit unserem SUP-Board kann man austesten, ob der Sport einem Spaß macht, bevor man sich dann eigenes Brett zulegt“, sagt Karin Manz.
Im Mai startet das aktive Geschehen im Verein mit dem Ansegeln, im Herbst endet die Segelsaison. Dazwischen gibt es zahlreiche Regatten, Feiern und Events. Einmal im Monat gibt es Klönschnack für Erwachsene - und Jugendliche, die dabeisein möchten. Jeden Samstag und Sonntag in der Hauptsaison wechseln sich Vereinsmitglieder beim Clubhausdienst ab. „Wir freuen uns natürlich auch über Eltern von Kinder und Jugendlichen, die selbst aktiv sind und im Verein mithelfen. Hier gibt es immer etwas zu tun“, so Anna. Die Geselligkeit stehe ganz klar im Vordergrund. Das schaffe auch Bindung zum Verein. Denn neben der Jugendförderung gelingt es auch, die älteren Mitglieder zu halten. So entsteht Gemeinschaft.
Bootsplaketten auf dem Sorpesee
Auf dem Sorpesee gelten die gleichen Bedingungen wie für die Möhnetalsperre: Alle Boote über 7 m² groß (Länge*Breite über alles) benötigen laut Freizeitordnung für die Talsperren (https://ruhrverband.de/sport-freizeit/freizeitordnung/) mindestens eine Bootsplakette bzw. bei gleichzeitigem Vorhandensein eines E-Motors eine Kombiplakette.
Boote kleiner 7 m² mit E-Antrieb brauchen eine E-Motorplakette. Nur Boote kleiner 7 m² und ohne E-Antrieb müssen nicht registriert sein. Das trifft eigentlich nur auf die Segelbootsklasse „Optimisten“ zu, auf Jollen schon nicht mehr. 2023 wurden auf dem Sorpesee 360 Plaketten verkauft (Kombi-, Boots- oder E-Motorplaketten, erklärt der Ruhrverband auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Ruhrverband ist verantwortlicher Träger der umfassenden Wasserwirtschaft im gesamten Flussgebiet der Ruhr mit einem System von Talsperren zur Bewirtschaftung der Wassermengen und einem flächendeckenden Netzwerk von Abwasserbehandlungsanlagen und Ruhrstauseen zur Reinhaltung der Gewässer für 60 Kommunen.
Um auch in den sozialen Netzwerken Werbung für den SCA zu machen, engagiert sich Anna als beauftragte für Instagram und Facebook. Mit Fotos, Einträgen und Reels informiert sie über die Aktivitäten im Verein und trifft dabei den Nerv der Interessengruppen.