Arnsberg. Von Schubert bis Beethoven: Bekannter Tenor bereichert Arnsbergs Kultursommer mit seinem Auftritt beim Metéōra-Kammermusikfest.

China, Mexiko, Singapur und Südafrika - Tenor Georg Poplutz (50) ist auf seinen Konzertreisen bislang weit herumgekommen. Der in Fachkreisen sehr bekannte Künstler hat seine Wiege in Arnsberg, wo seine Karriere im Gerd-Schüttler-Kinderchor begann. „Ja, ich habe immer gerne gesungen; schon als Kind“, sagt er. Mittlerweile lebt er mit seiner Frau Katharina in Frankfurt am Main. Und vom 23. bis 25. August wird er in seiner Heimatstadt beim Metéōra-Kammermusikfest auftreten. Viele seiner Freunde und Bewunderer fiebern diesem Termin entgegen. Denn Poplutz gehört inzwischen zu den viel gefragten Interpreten der klassischen Musik.

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2009 ist er mit dem Frankfurter Mendelssohn-Sonderpreis „für seine hervorragenden Leistungen im Bereich Konzertgesang“ ausgezeichnet worden. Die Liste seiner Referenzen ist lang. Auch in Deutschland wirkt der Tenor regelmäßig bei großen Konzerten mit, wie beispielsweise im Michel und in der Elbphilharmonie Hamburg. Dennoch zeigt sich der 50-Jährige bescheiden. „Ich komme gerne nach Arnsberg. Und das Metéōra-Kammermusikfest, das im vorigen Jahr von den Appelhans-Schwestern ist Leben gerufen wurde, ist schon etwas ganz Besonderes“, meint er.

Nach einer erfolgreichen ersten Edition des Meteora Kammermusikfestes in Arnsberg folgt nun eine zweite.
Nach einer erfolgreichen ersten Edition des Meteora Kammermusikfestes in Arnsberg folgt nun eine zweite. © WP | Franziska Gill

Es ist ein vielfältiges Kammermusikprogramm, im Rahmen von vier Konzerten: im Rittersaal Arnsberg, im Kloster Wedinghausen und im Konvent Koffee Rumbeck. Neben Einblicken in Schuberts Welt, stehen Reisen und Kontraste auf dem Plan, die sich in den Besetzungen mit Streichern, Klavier, Horn und Gesang widerspiegeln. „Eine tolle Sache und ein Gewinn für den Kultursommer in Arnsberg“, so der Tenor. Er besucht seine Heimatstadt gerne, natürlich aus familiären Gründen und: „weil es einfach schön dort ist und ich den Menschen, die dort leben, für alle Zeit verbunden bleiben werde.“ 

Und daher kommt Georg Poplutz zumindest so oft, wie es ihm möglich ist, nach Arnsberg und freut sich, wenn die vertraute Altstadt vor ihm liegt. Mit seinen zwei Brüdern ist er im Eichholz aufgewachsen, absolvierte am Laurentianum sein Abitur und war in der hiesigen Propsteikirchengemeinde ehrenamtlich aktiv. „Das war eine sehr schöne Zeit und ich denke oft an die engagierten Lehrer zurück, die mir den Einstieg in die Musik schmackhaft gemacht haben“, erzählt er. Zudem haben seine Eltern ihn oft zu Konzerten mit ins Sauerland-Theater genommen. So war es irgendwann naheliegend, dass er Musik und Englisch an der Universität in Münster studierte. Georg wollte Lehrer werden. Die Gemeindearbeit mit Kindern und Jugendlichen gefiel ihm sehr gut.

Die Premiere des Meteora Kammermusikfestes in Arnsberg war so erfolgreich, dass eine zweite Auflage ansteht.
Die Premiere des Meteora Kammermusikfestes in Arnsberg war so erfolgreich, dass eine zweite Auflage ansteht. © WP | Franziska Gill

Doch, wie so oft im Leben, kam alles ganz anders: „Freunde und Förderer machten mir Mut, mich der Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule in Frankfurt zu stellen.“ Natürlich erkannte man auch dort sein Talent und so war der Weg zum Konzertsänger geebnet. Mittlerweile kann er als freischaffender Künstler von den Einnahmen seiner Engagements gut leben. „Die Corona-Zeit war natürlich nicht einfach“, sagt Georg Poplutz. Aber auch während dieser Zeit hatte er noch relatives Glück, bei Gottesdiensten und für Online-Konzerte gebucht zu werden.

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Erkältungskrankheiten - Husten, Schnupfen, Heiserkeit - kann der Sänger nicht gebrauchen. „Die Stimme ist mein Kapital“, so Poplutz. Solange wie möglich möchte er in seinem Traumberuf noch weitersingen. Schubert, Bach, Schumann und Beethoven gehören dabei zu seinen Favoriten. Allerdings hört er auf langen Auto- oder Zugfahrten auch schon mal den Sound der 80er- und 90er-Jahre. „Das darf ruhig jeder wissen. Pop- und Rockmusik gefallen mir ebenfalls.“

Metéōra-Kammermusikfest

Die zweite Edition des Metéōra-Kammermusikfestes findet vom 23. bis 25. August 2024 in Arnsberg statt. Der Tenor Georg Poplutz wird Lieder von Schubert, Pärt und Mendelssohn singen, begleitet von Malte Schäfer am Klavier als auch von Streichinstrumenten und dem Hornisten Clemen Alpermann. Darüber hinaus erwartet das Publikum Kammermusikwerke wie das Brahms Horntrio, Brahms Sextett, Schumann Klaviertrio, Schubert Streichquartett und Pejacevic Klavierquartett.

Am Freitag, 23. August, 19.30 Uhr findet das erste Konzert im Rittersaal Arnsberg: „Schuberts Welt“ mit Werken von Franz Schubert und Dora Pejačević statt.

Zudem soll wieder Educationarbeit mit Auftritten der Schülerinnen und Schüler der Norbertusgrundschule Arnsberg und der Musikschule Hochsauerlandkreis geboten werden. Am Samstag, 24. August um 19.30 Uhr, im Kloster Wedinghausen und im Konvent Koffee Arnsberg-Rumbeck am Sonntag, 25. Augst um 11 Uhr.

Diesmal werden außerdem kulinarische Optionen für zwei der vier Konzerte angeboten: am Samstagabend gibt es einen Antipastiteller mit einem Glas Wein oder Traubensaft in der Konzertpause, und am Sonntagmorgen ein Frühstück mit Heißgetränk im Konvent Kaffee ab 9 Uhr. Beim Eröffnungs- und Abschlusskonzert am Freitag und Sonntag im Rittersaal gibt es bei Getränken die Möglichkeit, ungezwungen mit den Musikerinnen und Musiker in Kontakt zu kommen. 

Das Abschlusskonzert findet am Sonntag, 25. August, um 16 Uhr im Rittersaal Arnsberg statt: „Mit Elfen, Tränen und rheinischer Frohnatur“ mit Werken von Felix Mendelssohn/Aribert Reimann und Robert Schumann 

Karten sind im Vorverkauf auf Reservix.de erhältlich und bei den Vorverkaufsstellen im Hofladen Sauerland, Reisebüro Meyer, Buchhandlung Sonja Vieth e.K. und Verkehrsverein Arnsberg. Erhältlich sind neben dem Festivalpass auch Einzeltickets für alle Konzerte. Nähere Informationen auf der Homepage unter: www.meteora-arnsberg.de.