Arnsberg. 2,3 Millionen Euro investiert die Stadt Arnsberg in die Umgestaltung von Schulhöfen. Das sind aktuelle Beispiele aus dem „Masterplan Sport“.
Der Schulhof wird zum Erlebnisraum. In der Stadt Arnsberg sollen betonierte und kahle Flächen verschwinden und Raum schaffen für Aktivität und Erfahrungen.
> Lesen Sie mehr aus Arnsberg und Sundern.
„Im Alltag von Kindern und Jugendlichen kommen Bewegung, Selbsttätigkeit, Sinneswahrnehmungen und Erlebnisse zu kurz“, sagt Außenflächen-Planer Ralf Schmidt von der Stadt Arnsberg, „Schulhöfe sollten daher als Freiraum nicht nur während der Schulzeit eine wichtige Funktion einnehmen, sondern als bewegungsfreundlicher Ort mit vielfältigen Erlebnis- und Erfahrungsmöglichkeiten“. Für die vier aktuelle Umgestaltungsprojekte nimmt die Stadt rund 2,3 Millionen Euro in die Hand.
> CDU und Grüne: Schulen in Arnsberg sollen Bewegung fördern.
> Arnsberger „Masterplan Sport“: Hoffnungen auf Fördergelder.
Die Idee ist klar umrissen und ist auch eine Forderung aus dem Beteiligungsprozess „Masterplan Sport“ für die Stadt Arnsberg. Für die Umsetzung aber gibt es keine Schablone. „Für die Gestaltung eines Bewegungsschulhofes gibt es kein Patentrezept“, weiß Ralf Schmidt, „jede Schule ist anders und jeder Schulhof auch“. Schon die diversen zu bedienenden Altersstufen würden unterschiedliche Anforderungen stellen. Für Ralf Schmidt steht hinter all dem eine Philosophie: „Bewegung bedeutet nicht, nur die Sportgeräte aufzustellen“, sagt er.
„Masterplan Sport“ in Arnsberg: Es gibt keine Schablone für die Schulen
Das könne eine Option sein, müsse aber nicht. Ein Schulhof einer Grundschule könne beispielsweise durch den Einbau von Spielgeräten bereits zu einem Bewegungsschulhof werden. „An einer weiterführenden Schulen geht das so sicher nicht“, weiß der Verwaltungsmitarbeiter. Wenn hier Schwerpunkte falsch gesetzt werden würden, könnten sich im Schulalltag ungeahnte Probleme ergeben. Und im schlimmsten Falle würden die Angebote nicht genutzt.
Der ökologische Gedanke spielt immer mit: „Auch mit Entsiegelungsmaßnahmen für zum Beispiel Hügel und Bepflanzung lassen sich Bewegungsräume schaffen“, sagt Ralf Schmidt. Alleine das Laufen über Hügel, balancieren über daran angelegte Baumstämme oder „aufsteigen“ über Klettersteine ermögliche Kindern eine lebendige Gestaltung der Pausen. Natürlich seien auch Sportgeräte möglich, auch Laufbahnen, Weitsprunganlagen und andere sportorientierte Angebote wie Fußball oder Basketball würden von Schülern stark nachgefragt.
Auch interessant
> Das sind die Sanierungspläne der Großen Wiese in Hüsten.
> Lehrschwimmbecken in Herdringen: Die Vorschläge der Grünen.
In Arnsberg sind zur Zeit Schulhöfe an vier Schulen in der Umgestaltung, deren künftige Bewegungsangebote sich vollkommen unterscheiden, eben auf die jeweilige Schule abgestimmt. Die Sekundarschulen in Arnsberg und Neheim, das Gymnasium Laurentianum und die Grundschule Röhrschule sind zunächst in der Vor-Planung. „Alle Schulen werden zu Bewegungsschulhöfen in unterschiedlicher Form“, erklärt Ralf Schmidt.
An der Röhrschule gibt es bereits einen Kletterpark in Form eines Seilgartens. An der Sekundarschule Neheim wurden extra für den Ort entworfene runde Soccerfelder eingebaut. Zudem wird hier schon nächste Woche eine „Kletterskulptur“ aus 32 Baumstämmen errichtet, die bis zu acht Meter hoch sein wird und die man bis zu einer Höhe von drei Metern erklettern kann. „Auch das ist für den Ort speziell entworfen“, sagt Ralf Schmidt. Hier gibt es bereits einen großen naturnahen Bereich als Hügellandschaft. Ralf Schmidt plant seit vielen Jahren Arnsberger Spielplätze. Seine große Stärke sind die individuellen Lösungen - von der Stange gekauft wird so gut wie nie. Oft müssen es dann Sonderanfertigungen sein.
Best-Practice: Röhrschule in Hüsten und Sekundarschule in Neheim haben neue Geräte
Die Sekundarschule Arnsberg erhielt mit dem Campus Eichholz eine Calisthenicsanlage – das sind Geräte für Eigengewichts-Übungen wie Klimmzüge. Dem gerade bei Jugendlichen wichtigen Fitness-und Workout-Trend wurde damit Rechnung getragen. Daneben wird es auch hier eine bekletterbare Baumskulptur geben. Fußballfelder und Streetballständer sind schon vorhanden.
Das Augenmerk am Gymnasium Laurentianum wird auf Fußball und einer Anlage aus unterschiedlichen Plateaus in verschiedenen Höhen liegen. „Ebenfalls für die Schule speziell entworfen“, räumt Ralf Schmidt ein. Der Ausbau soll noch im Juni erfolgen.