Arnsberg. Schüler aus Arnsberg mussten um ihr diesjähriges Abschlussfest bangen. Nun dürfen sie feiern. Warum aber nicht jedem nach einem Fest zumute ist.
Lange mussten Schülerinnen und Schüler aus Arnsberg um ihre diesjährige Abifeier und Partys zum Schulabschluss bangen. Ihren ersten großen Lebensabschnitt dürfen sie nun aber doch feiern, wie das Land NRW Ende Mai beschlossen hat.
Aber nur in einem kleinen Rahmen: Bis einschließlich 11. Juli dürfen die Feste von den Abschlussjahrgängen außerhalb von Schulanlagen organisiert werden. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutete das: Die Zeit für die Planung ist knapp – und einige verzichten auch deswegen auf das große Fest zum Abschluss.
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Wir haben exemplarisch mit zwei Schülerinnen gesprochen. Sie berichten von einem Stück Normalität am Mariengymnasium Arnsberg und einem „sehr emotionalen“ Abschied nach fast zwei Schuljahren unter Corona-Bedingungen am Berufskolleg Berliner Platz in Hüsten.
Warum Schüler des Berufskollegs Berliner Platz in Hüsten auf Feier verzichten
Als die Nachricht Anfang Juni kam, dass die jungen Erwachsenen des Berufskollegs Berliner Platz in Hüsten ihren Schulabschluss doch feiern dürfen, blieben die Planungen der Schülerinnen und Schüler jedoch aus. „Eine klassische Abiturfeier haben wir in diesem Jahr nicht mehr“, sagt Lena Werner, „wir haben uns darauf geeinigt, dass wir privat mit Freunden und Familien feiern werden“. Die 19-Jährige hat in dem zweiten Schuljahr unter Corona-Bedingungen ihr Abitur mit dem Schwerpunkt Wirtschaft am Berufskolleg absolviert.
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Für Lena Werner und ihre etwa 50 Mitabiturienten kam die Entscheidung des Landes NRW zu spät. „An einer Feier hängt auch viel Planung und Organisation“, sagt sie, „in der kurzen Zeit hätten wir das nicht mehr so planen können, wie wir uns das gewünscht hätten“. Und trotz der sinkenden Infektionszahlen und einem stabilen Inzidenzwert unter 35 im HSK sei Corona bei den Schülerinnen und Schülern immer noch präsent.
Die vergangenen Wochen im Präsenzunterricht nach mehreren Monaten mit Online-Kursen hatten für Lena Werner eine „Art Abschlusscharakter“. „Wir haben es wertgeschätzt, dass wir noch mal in der Schule sein durften“, sagt sie. „In der Corona-Pandemie haben wir eine schwere Zeit miteinander verbracht, das bringt einen zusammen.“ Deswegen vermutet die 19-jährige Abiturientin auch, dass die Abschlussfeier mit der Zeugnisvergabe am kommenden Samstag, 26. Juni, auf der Freilichtbühne in Herdringen „sehr emotional“ werde. Dennoch sei „eine richtige Verabschiedung sehr schwierig“, so Lena Werner.
Am Mariengymnasium Arnsberg kommt zum Abitur Normalität zurück
Die Abiturienten des Mariengymnasiums in Arnsberg veranstalten ihre Abiturfeier am kommenden Freitag, 25. Juni. Auf dem Schulhof bekommt dabei jede Familie eines Schülers einen Tisch zugewiesen, sodass die die Hygieneregeln und Abstände eingehalten werden können. Auf einer Bühne wird das Programm stattfinden, das ebenfalls auf Leinwänden übertragen wird. Damit soll gewährleistet werden, dass die Anwesenden auch etwas sehen können.
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Auf der Bühne erfolgt dann die Zeugnisvergabe. Außerdem haben die Abiturienten ein Programm erstellt, wie Schülerin Jana Müller berichtet. In einer Diashow werden beispielsweise Videos gezeigt, die vorab in den Unterrichtskursen gedreht wurden. Eigentlich sollten diese bereits auf dem Abi-Konzert im Januar präsentiert werden. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Veranstaltung am Anfang des Jahres jedoch aus.
Nach den offiziellen Feierlichkeiten haben die Abiturienten des Mariengymnasiums auch noch ein stufeninternes Fest geplant. Jeder Schüler dürfe dabei vier weitere Personen zum Abiball mitbringen, erklärt Schülerin Jana Müller. Sie erleichtert über das Stück Normalität, dass die Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge nun doch noch bekommen werden: „Es freut uns, dass letztendlich doch vieles wie in den letzten Jahren stattfinden kann.“