Sauerland. Kinder und Jugendliche bewegen sich viel zu wenig. Schulen im Hochsauerlandkreis wollen mit Schulhöfen als Bewegungslandschaften gegensteuern.

Graue Betonflächen, nicht einladend und ohne echte Abwechslung – dieses Bild gaben viele Schulhöfe in der Vergangenheit ab. Damit ist im Hochsauerlandkreis längst Schluss. Der große Wille, Kinder und Jugendliche mehr in regelmäßige Bewegung zu bringen, prägt die Gestaltung von Schulhöfen an Schulen im Sauerland entscheidend mit. Aus dem Schulhof wird mehr und mehr ein zentraler Platz für sportliche Aktivitäten.

Schulen im HSK: Bewegungsfreude ohne starre Vorgaben

So etwa in Marsberg. Am Carolus-Magnus-Gymnasium sei man darauf aus, mit dem Schulhof auch eine gut funktionierende Bewegungslandschaft anzubieten, so Schulleiter Dr. Markus Bohnensteffen. „Schön ist bei uns, dass die Schüler sowohl den asphaltierten Bereich als auch die Rasenfläche nutzen können – und das auch tun“, sagt Markus Bohnensteffen.

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Unter einem ein DFB-Fußballfeld und ein Basketballfeld animieren zu sportlicher Betätigung, die ein wichtiger Ausgleich zum Lernen ist. Das Gymnasium verfügte in der Vergangenheit ebenso schon über eine Boulderwand outdoor, diese sei allerdings den Witterungsbedingungen zum Opfer gefallen und habe daher abmontiert werden müssen, sagt Bohnensteffen. Über weitere Impulse zum Beispiel aus der Elternschaft wäre man erfreut: „Dafür sind wir auf jeden Fall offen.“

In Meschede gibt es viele Angebote

Der Schulhof als bewegungsfreundlicher Ort – ist grundsätzlich keinen starren Vorgaben unterworfen. Das bestätigt Außenflächen-Planer Ralf Schmidt von der Stadt Arnsberg. „Für die Gestaltung eines Bewegungsschulhofes gibt es kein Patentrezept. Jede Schule ist anders und jeder Schulhof auch“, sagt er. Allein die unterschiedlich zu bedienenden Altersstufen würden entsprechend verschiedene Anforderungen mit sich bringen. Schulhöfe an vier Schulen seien in Arnsberg derzeit in der Umgestaltung.

In der Addition 300 Schüler besuchen die Grundschule unter dem Regenbogen am Hauptstandort in Meschede und am Teilstandort in Remblinghausen. Vor allem am Hauptstandort unweit des Henne-Boulevards wird den Kindern und Jugendlichen jede Menge geboten: Reck- und Balancierstangen, ein grüner Hügel, Schwebebalken, eine Wackelbrücke, Basketballkörbe, ein Soccerfeld und mehr laden zum Klettern, Toben und Spielen ein.

Spielerisch zum Sporttreiben

Das ist der Schule wichtig, betont Schulleiterin Susanne Leeuw. „Wir versuchen, hier alles rauszuholen, was wir können“, sagt sie. Zu diesem Zwecke veranstaltet die Grundschule nicht nur Flitzepausen – kurze Bewegungseinheiten zum Durchschnaufen –, sondern hat erst zuletzt wieder einen Spiel- und Bewegungstag für die Schüler ausgerichtet. Vor dem grünen Hügel auf dem Schulgelände ist auch etwas Sand aufgeschüttet, „damit die Kinder Weitsprung üben können“, sagt Leeuw. Ebenso verfüge jede Klasse über eine eigene Pausenkiste. Der Inhalt: jede Menge Material für Bewegungsspiele.

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Im Verbund mit der Schule am Kahlen Asten in Winterberg, dem Berufskolleg Olsberg und der Uplandschule Willingen bildet das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg eine Eliteschule des Sports. Hier findet der schulische Part der Kaderschmiede künftiger sportlicher Hoffnungsträger für Top-Events wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele statt.

Ein bunt bemalter Bewegungsparcours vor dem Eingang des Geschwister-Scholl-Gymnasiums sticht gleich ins Auge. Diese so genannte Kommunikationsinsel wird gern von den Schülern genutzt. Hier ist auch ein Rundgang möglich, ebenso wie weitere sportliche Betätigungsfelder auf dem Schulgelände. In Bewegung – sind zumindest die Schüler des Abschlussjahrgangs der Winterberger Schule aktuell aber ohnehin: Angesichts der Prüfungen zum mündlichen Abitur stromert der eine oder andere Prüfling aufgeregt hin und her.