Brilon. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund drängt auf eine spätere Novelle des Waldgesetzes und kritisiert den Antragsstopp für Wald-Förderprogramme.
Der Gemeinsame Forstausschuss der kommunalen Spitzenverbände „Deutscher Kommunalwald“ hat bei seiner jüngsten Sitzung in Brilon an die Bundesregierung appelliert, die geplante Novellierung des Bundeswaldgesetzes auf die nächste Legislaturperiode zu verschieben. Wie aus der Mitteilung des Ausschusses hervorgeht, seien die bisherigen Schritte im Gesetzgebungsverfahren nicht geeignet gewesen, das Vertrauen der Waldbesitzer zu stärken. Zudem sei eine ausreichende Beteiligung der Verbände aufgrund der verbleibenden elf Monate der Legislatur nicht mehr möglich.
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Die kommunalen Waldbesitzer kritisierten außerdem den kürzlich verfügten Antragsstopp im Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“. Sie forderten eine verlässlichere Förderpolitik, eine Reduzierung der Bürokratie sowie eine bessere Anpassung der Förderkriterien an die Bedürfnisse der Waldbesitzenden. „Wälder sind unverzichtbar für den Klimaschutz, die Biodiversität und als wirtschaftlicher Faktor in ländlichen Räumen. In der aktuellen Lage muss der Wald unterstützt werden“, erklärte Moritz Petry, Vorsitzender des Forstausschusses.
Petry betonte, dass die Wiederaufforstung von durch Kalamitäten geschädigten Flächen eine große Herausforderung, aber auch eine Chance darstelle, klimaresiliente Wälder zu schaffen. Dafür seien jedoch ausreichend finanzielle Mittel notwendig, um die Waldbesitzer bei dieser Aufgabe nicht allein zu lassen.
Finanzielle Anreize für nachhaltige Wald-Bewirtschaftung
Das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“, das seit November 2022 existiert, bietet finanzielle Anreize für nachhaltigere Bewirtschaftung. In einer Umfrage des Gemeindewaldbesitzerverbandes NRW wurde jedoch deutlich, dass viele Kommunen auf die Fördergelder verzichten, da die Kriterien als zu bürokratisch und kostspielig empfunden werden.
Der Forstausschuss „Deutscher Kommunalwald“ vertritt Städte und Gemeinden, die rund 20 Prozent der deutschen Waldfläche besitzen. Das Gremium setzt sich aus Vertretern des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages sowie des Deutschen Landkreistages zusammen und tritt zweimal jährlich zum Austausch zusammen.
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Der Forstausschuss „Deutscher Kommunalwald“ ist das Sprachrohr der kommunalen Waldbesitzer in Deutschland und vertritt deren Interessen gegenüber der Bundespolitik. Bei der jüngsten Sitzung in Brilon kamen auch Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und Brilons Waldfee Jessica Mann mit den Ausschussmitgliedern zusammen.