Deifeld. Ein Sprinter und ein Wohnmobil aus dem Raum Moers kollidieren auf der L872 frontal, elf Menschen, darunter viele Kinder, kamen ins Krankenhaus.

Am Donnerstagnachmittag (17. Oktober) kam es zu einem folgenschweren Zusammenstoß auf der schmalen Landstraße L872 im Abschnitt bei Medebach zwischen Deifeld und Wissinghausen. Ein schwarzer Sprinter, in dem sich neun Personen befanden und der ein Euskirchener Kennzeichen trug, kollidierte frontal mit einem weißen Wohnmobil, besetzt mit zwei Insassen und einem Moerser Nummernschild (MO).

In dem Sprinter, der aus Richtung Deifeld kam, saßen zwei Erwachsene und sieben Kinder. Dem Vernehmen nach soll die Sprinter-Besatzung auf der Rückreise von einem Fußball-Trainingscamp gewesen sein.

Zwei Kinder mit Rettungshubschrauber transportiert

In der Erstmeldung der Leitstelle war noch von einem Unfall mit zwei bis drei eingeklemmten Personen die Rede gewesen. Daraufhin wurde die Alarmierung auf „ManV4+“ erhöht. Das bedeutet: Massenunfall von Verletzten mit mehr als vier Personen.

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Schwerer Verkehrsunfall am Donnerstagnachmittag zwischen Deifeld und Wissinghausen. Gleich zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. © WP | Matthias Böhl

In der Tat wurden alle elf Beteiligten in ein Krankenhaus gebracht. Dazu waren mehrere Rettungswagen aus dem HSK und dem angrenzenden Landkreis Waldeck Frankenberg vor Ort. Zwei der Kinder wurden sogar mit den Rettungshubschraubern Christoph 25 aus Siegen und Christoph Gießen in Krankenhäuser geflogen.

Polizei: Fast alle Unfallbeteiligten sind schwer verletzt

Manche Verletzungen seien sichtbar gewesen, manche nicht, hieß es am Tag des Unfalls. Einen Tag später zieht die Polizei Bilanz: Schwer verletzt worden ist der Fahrer des Kleinbusses, ein 45-jähriger Düsseldorfer, sowie nach jetzigen Erkenntnissen seine acht Mitfahrer im Alter von zehn bis 44 Jahren.

Ebenfalls schwer verletzt worden ist eine 75-jährige Frau aus Rheinberg, die mit im Wohnmobil saß. Der Fahrer des Wohnmobils, ein 75-jähriger Mann als Neukirchen-Vluyn, ist leicht verletzt worden.

Keine Person lebensgefährlich verletzt

Doch die Polizei sagt auf Nachfrage auch: „Schwer verletzt“ bedeutet erstmal nur, alle Beteiligten mussten über Nacht im Krankenhaus bleiben. Es wurde wohl keiner schwerst oder lebensgefährlich verletzt.

Dass zwei Kinder mit Rettungshubschraubern abtransportiert wurden, habe auch nichts mit den Graden der Verletzungen zu tun gehabt, heißt es weiter. Der Einsatz der beiden Helis hatte einen simplen Grund: Bei der Anzahl an Verletzten gab es nicht genug Rettungswagen in der Nähe.

Nach Unfall: Straße zwischen Wissinghausen und Deifeld gesperrt

Die Straße zwischen Küstelberg und Deifeld war für mehrere Stunden gesperrt. Die Feuerwehr Medebach musste mit einer Seilwinde eines der Unfallfahrzeuge sichern, das halb in den Straßengraben gerutscht war.

Schwerer Unfall bei Medebach
Auch Notfallseelsorger eines Kriseninterventionsteams waren vor Ort © WP | Matthias Böhl

Die Feuerwehr Deifeld war als erste Einheit am Unfallort, wo sich bereits ein Notarzt als Ersthelfer um die Verletzten kümmerte. Nach und nach kamen Einheiten aus Medebach, Referinghausen, Düdinghausen und Oberschledorn hinzu.

Die DRK Bereitschaft Medebach war mit dem Gerätewagen SAN angerückt und auch der Leitende Notarzt sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des HSK, der Einsatzleitwagen der Leitstelle Meschede sowie ein Notfallseelsorger waren an der Unfallstelle. Erst am frühen Abend, nachdem die Unfallfahrzeuge abtransportiert worden waren, wurde der Verkehr wieder freigegeben.

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